Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fo, Nr. 3663, Bild 2-22
Fotos zeigen Stasi-Minister Erich Mielke bei einem Festbankett in "Haus 2". Das Gebäude stand bis Anfang der 1960er Jahre im Zentrum des Stasi-Komplexes.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die Fotoserie dokumentiert ein Festbankett im Speisesaal von "Haus 2", an dem auch Minister Erich Mielke teilnahm. Noch ehe sich ab Februar 1950 der neu gegründete Staatssicherheitsdienst in diesem Gebäude niederließ, beherbergte das Haus seit April 1947 eine mit geheimdienstlichen Aufgaben betraute Sonderabteilung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Zudem hatte die Polizeiinspektion Lichtenberg ab Sommer 1945 ihren Sitz im ehemaligen Finanzamt - deren damaliger Leiter Erich Mielke war.
Bis zur Fertigstellung von "Haus 1" und "Haus 22" Anfang der 60er Jahre stand "Haus 2" im Zentrum des Stasi-Komplexes. Im Kellergeschoss gab es eine Großküche zur Versorgung der Mitarbeiter. Das Gebäude verfügte auch über einen großen Speisesaal, in dem die hier vorliegenden Bilder entstanden. Eine genaue Datierung der Aufnahmen ist nicht überliefert. Vermutlich stammen sie aus der Zeit um 1960.
Nach der Fertigstellung von "Haus 18" -dem zentralen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt - erfolgten 1983 in "Haus 2" umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die Großküche im Keller wurde zu einer Sauna für etwa 20 Personen und einem Gymnastikraum umgebaut. Anstelle des Speisesaals entstand ein Kino- und Versammlungsraum für etwa 380 Mitarbeiter.
Schwarz-Weiß-Aufnahme von acht Männern in Anzügen. Sie blicken zum Teil lächelnd in die Kamera. Der Mann ganz rechts hat eine Zigarre im Mund. Über den Köpfen sind Rauchwolken zu sehen.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fo, Nr. 3663, Bild 2-22
Fotos zeigen Stasi-Minister Erich Mielke bei einem Festbankett in "Haus 2". Das Gebäude stand bis Anfang der 1960er Jahre im Zentrum des Stasi-Komplexes.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die Fotoserie dokumentiert ein Festbankett im Speisesaal von "Haus 2", an dem auch Minister Erich Mielke teilnahm. Noch ehe sich ab Februar 1950 der neu gegründete Staatssicherheitsdienst in diesem Gebäude niederließ, beherbergte das Haus seit April 1947 eine mit geheimdienstlichen Aufgaben betraute Sonderabteilung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Zudem hatte die Polizeiinspektion Lichtenberg ab Sommer 1945 ihren Sitz im ehemaligen Finanzamt - deren damaliger Leiter Erich Mielke war.
Bis zur Fertigstellung von "Haus 1" und "Haus 22" Anfang der 60er Jahre stand "Haus 2" im Zentrum des Stasi-Komplexes. Im Kellergeschoss gab es eine Großküche zur Versorgung der Mitarbeiter. Das Gebäude verfügte auch über einen großen Speisesaal, in dem die hier vorliegenden Bilder entstanden. Eine genaue Datierung der Aufnahmen ist nicht überliefert. Vermutlich stammen sie aus der Zeit um 1960.
Nach der Fertigstellung von "Haus 18" -dem zentralen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt - erfolgten 1983 in "Haus 2" umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die Großküche im Keller wurde zu einer Sauna für etwa 20 Personen und einem Gymnastikraum umgebaut. Anstelle des Speisesaals entstand ein Kino- und Versammlungsraum für etwa 380 Mitarbeiter.
Schwarz-Weiß-Aufnahme von drei Männern in Anzügen sowie einem vierten Mann in Uniform. Dieser steht ganz links und hat eine Zigarette in seiner linken Hand. Die Männer neben ihm haben alle ein Glas in der Hand. Der ihm nahestehendste Mann hat in seiner linken Hand eine Zigarre, die er an seinen Mund hält und an welcher er zu ziehen scheint. Die übrigen Männer blicken zu ihm.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fo, Nr. 3663, Bild 2-22
Fotos zeigen Stasi-Minister Erich Mielke bei einem Festbankett in "Haus 2". Das Gebäude stand bis Anfang der 1960er Jahre im Zentrum des Stasi-Komplexes.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die Fotoserie dokumentiert ein Festbankett im Speisesaal von "Haus 2", an dem auch Minister Erich Mielke teilnahm. Noch ehe sich ab Februar 1950 der neu gegründete Staatssicherheitsdienst in diesem Gebäude niederließ, beherbergte das Haus seit April 1947 eine mit geheimdienstlichen Aufgaben betraute Sonderabteilung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Zudem hatte die Polizeiinspektion Lichtenberg ab Sommer 1945 ihren Sitz im ehemaligen Finanzamt - deren damaliger Leiter Erich Mielke war.
Bis zur Fertigstellung von "Haus 1" und "Haus 22" Anfang der 60er Jahre stand "Haus 2" im Zentrum des Stasi-Komplexes. Im Kellergeschoss gab es eine Großküche zur Versorgung der Mitarbeiter. Das Gebäude verfügte auch über einen großen Speisesaal, in dem die hier vorliegenden Bilder entstanden. Eine genaue Datierung der Aufnahmen ist nicht überliefert. Vermutlich stammen sie aus der Zeit um 1960.
Nach der Fertigstellung von "Haus 18" -dem zentralen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt - erfolgten 1983 in "Haus 2" umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die Großküche im Keller wurde zu einer Sauna für etwa 20 Personen und einem Gymnastikraum umgebaut. Anstelle des Speisesaals entstand ein Kino- und Versammlungsraum für etwa 380 Mitarbeiter.
Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Festbanketts in "Haus 2" der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Im unteren Bildabschnitt ist Tafel aufgebaut mit ahlreichen Gläsern und Flaschen zu erkennen. Hinter der Tafel stehen Männer in Anzügen. Etwa in der Bildmitte ist Stasi-Minister Erich Mielke zu sehen. Er prostet einem ihm gegenüberstehenden Mann zu. Die Männer stehen vor einer Bühne. Auf der Bühne befindet sich ein Orchester. Die Personen sitzen auf Stühlen. Sie haben zum Teil unterschiedliche Instrumente in der Hand. Zu erkennen sind zum Beispiel Klarinetten. Vor ihnen sind Notenständer aufgebaut. Darauf sind die Worte: "Dank euch, den Söhnen der Sowjetunion" zu erkennen.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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