Kontrollierte Rückkehr
Seit 1981 hatte der Mann, der als Naturwissenschaftler arbeitete und in einer Großstadt der DDR lebte, sieben Ausreiseanträge gestellt, weil er sich laut Stasi-Bericht in der DDR "persönlich eingeengt fühlt und seine berufliche Entwicklung gehemmt sei". Er wollte seinem Bruder, der bereits in den 1950er Jahren geflüchtet war, in die Bundesrepublik folgen. Mehrere Jahre wurde der Mann wegen seines Ausreisewunsches von der Stasi überwacht.
1984 spitzte sich die Situation zu: Im Februar führten MfS-Mitarbeiter mit ihm ein "Verhinderungsgespräch", um ihn umzustimmen. Der Ausreisewillige hielt jedoch an seinen Plänen fest und drohte im März damit, seine Anträge mit "spektakulären Mitteln" durchzusetzen. Aufgrund dieser Drohung und der engen Kontakte zu seinen Verwandten im Westen, die er über seine Anträge auf dem Laufenden hielt, fürchtete die Stasi negative Schlagzeilen für das SED-Regime.
Am 2. April 1984 leitete das MfS eine Operative Personenkontrolle (OPK) mit dem Namen "Abflug II" gegen den Ausreisewilligen ein. Die Übersiedlung in den Westen sollte nun mit allen Mitteln verhindert werden. Drei Tage später wurde er inhaftiert. Der Wunsch nach Reisefreiheit und Übersiedlung endete in einer Strafvollzugseinrichtung.
Aus Gründen des Datenschutzes wurden alle persönlichen Angaben anonymisiert.
Einleitung
Abschlußbericht zur Operativen Personenkontrolle "Abflug II"
Die Rückkehrer-Kampagne
Anweisung zur Überprüfung von Rückkehrern in die DDR
Ausreise und Rückkehrwunsch
Bitte eines ehemaligen DDR-Bürgers um Rückkehr
Überprüfung durch die Stasi
Vorschlag zur "Wiederaufnahme in die DDR im begründeten Einzelfall"
Vorbereitung der Wiederaufnahme
Operativplan zur Wiederaufnahme eines Rückkehrers in die DDR
Prüfungsgespräch vor der Rückkehr
Bericht über ein Gespräch mit einem Rückkehrwilligen
Aufhebung der Einreisesperre
Aufhebung der Einreisesperre gegen einen ehemaligen DDR-Bürger
Durchleuchtung in Röntgental
Überwachung von Rückkehrern und Zuziehenden im Zentralen Aufnahmeheim Röntgental
Bilder des Zentralen Aufnahmeheims Röntgental
Fotos der Umzäunung und des Eingangs des Zentralen Aufnahmeheims Röntgental
Gespräch mit einem ehemaligen DDR-Bürger im ZAH Röntgental
Propagandaeinsatz
Ausschnitt der Tondokumentation "Zurückgekehrt – Interviews mit Enttäuschten"
Wiederaufnahme und Überwachung
Abschlussbericht der HA VII/3 über den Aufenthalt im Zentralen Aufnahmeheim Röntgental
Ergebnisbericht zur Durchführung der OPK "Einflug"
Wirksamkeit der Propaganda
Einbeziehung von Rückkehrern in die Öffentlichkeitsarbeit zur Verhinderung neuer Ausreisewünsche
Bericht über den öffentlichen Auftritt eines Rückkehrers vor Funktionären
Unzufriedenheit und Ende der Zusammenarbeit
Auskunftsbericht zu einer in die DDR zurückgekehrten Person
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