Der 1942 in Berlin geborene Werner Teske arbeitete seit 1969 als Hauptamtlicher Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Er trat seinen Dienst bei der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) an, die für Auslandsspionage zuständig war. Bereits zwei Jahre zuvor ließ er sich als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) von der Stasi anwerben.
Bis 1975 stieg Teske zum Hauptmann auf. Für die Stasi war er häufig in Westdeutschland tätig. Doch die Arbeit beim MfS frustrierte den promovierten Wirtschaftswissenschaftler zunehmend, da er das wissenschaftliche Arbeiten vermisste. So schwand sein Engagement, während sich dienstliche Unregelmäßigkeiten häuften.
Als Hauptamtlicher Mitarbeiter konnte Teske den Dienst bei der Geheimpolizei nicht "einfach so" quittieren und in die Wissenschaft zurückkehren. Eine Flucht in den Westen schien ihm der einzige Ausweg zu sein. Er nahm verbotenerweise MfS-Unterlagen mit nach Hause um nach einer Fahnenflucht westlichen Geheimdiensten etwas "anbieten" zu können. Doch trotz seiner dienstlichen Reisen nach Westdeutschland kehrte er immer wieder in die DDR zurück.
Als sein Fehlverhalten entdeckt wurde, gestand Teske nach tage- und nächtelangen Verhören seine Fluchtpläne. Die Stasi leitete ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein, an dessen Ende er durch den Militärstrafsenat des Obersten Gerichts zum Tode verurteilt wurde. Am 26. Juni 1981 starb Werner Teske durch einen Genickschuss. Die Stasi ließ seinen Namen aus allen Urkunden und Zeugnissen löschen. Teskes Frau und Tochter erhielten eine neue Identität. Erst nach dem Sturz des SED-Regimes erfuhr seine Familie von der Vollstreckung des Todesurteils.
Die vorliegenden Dokumente zeigen die Ermittlungen der Stasi gegen den Hauptmann Teske. Sie erzählen die Geschichte eines Exempels: Verräter aus den eigenen Reihen musste "die härteste Strafe treffen" (aus einem Schreiben Erich Mielkes über den Umgang mit Verrätern aus den eigenen Reihen).
Verräter aus den eigenen Reihen
Der 1942 in Berlin geborene Werner Teske arbeitete seit 1969 als Hauptamtlicher Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Er trat seinen Dienst bei der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) an, die für Auslandsspionage zuständig war. Bereits zwei Jahre zuvor ließ er sich als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) von der Stasi anwerben.
Bis 1975 stieg Teske zum Hauptmann auf. Für die Stasi war er häufig in Westdeutschland tätig. Doch die Arbeit beim MfS frustrierte den promovierten Wirtschaftswissenschaftler zunehmend, da er das wissenschaftliche Arbeiten vermisste. So schwand sein Engagement, während sich dienstliche Unregelmäßigkeiten häuften.
Als Hauptamtlicher Mitarbeiter konnte Teske den Dienst bei der Geheimpolizei nicht "einfach so" quittieren und in die Wissenschaft zurückkehren. Eine Flucht in den Westen schien ihm der einzige Ausweg zu sein. Er nahm verbotenerweise MfS-Unterlagen mit nach Hause um nach einer Fahnenflucht westlichen Geheimdiensten etwas "anbieten" zu können. Doch trotz seiner dienstlichen Reisen nach Westdeutschland kehrte er immer wieder in die DDR zurück.
Als sein Fehlverhalten entdeckt wurde, gestand Teske nach tage- und nächtelangen Verhören seine Fluchtpläne. Die Stasi leitete ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein, an dessen Ende er durch den Militärstrafsenat des Obersten Gerichts zum Tode verurteilt wurde. Am 26. Juni 1981 starb Werner Teske durch einen Genickschuss. Die Stasi ließ seinen Namen aus allen Urkunden und Zeugnissen löschen. Teskes Frau und Tochter erhielten eine neue Identität. Erst nach dem Sturz des SED-Regimes erfuhr seine Familie von der Vollstreckung des Todesurteils.
Die vorliegenden Dokumente zeigen die Ermittlungen der Stasi gegen den Hauptmann Teske. Sie erzählen die Geschichte eines Exempels: Verräter aus den eigenen Reihen musste "die härteste Strafe treffen" (aus einem Schreiben Erich Mielkes über den Umgang mit Verrätern aus den eigenen Reihen).
Einleitung
Sachstandsbericht der Arbeitsgruppe Sicherheit über die Untersuchungen zu Werner Teske
Haft
Einlieferungsanzeige von Werner Teske wegen des dringenden Tatverdachts der "Spionagetätigkeit"
Geständnis
Von Werner Teske unterschriebenes Geständnis
Wohnungsdurchsuchung
Anordnung des Generalstaatsanwaltes zur Durchsuchung der Wohnräume von Werner Teske
Bildbericht aus Teskes Wohnung
Bildbericht der Wohnungsdurchsuchung bei Werner Teske
Verhör
Vernehmungsprotokoll Werner Teskes vom 3. bis 5. Dezember 1980
Vernehmungsprotokoll Werner Teskes vom 10. Dezember 1980
Vernehmungsprotokolle Werner Teskes vom 16. und 19. Januar 1981
Umgang mit Verrätern
Schreiben Erich Mielkes über den Umgang mit Verrätern aus den eigenen Reihen
Anklage
Anklageschrift gegen Werner Teske vom 6. Mai 1981
Kerblochkartei der Hauptabteilung IX zu Werner Teske
Todesurteil
Ausfertigung des Urteils im Fall Werner Teske vom 12. Juni 1981
Keine Gnade
Stellungnahme zum Antrag auf Begnadigung von Werner Teske
Genickschuss "ordnungsgemäß vollzogen"
Vollstreckungsprotokoll des Todesurteils in der Strafsache gegen Werner Teske
Aufarbeitung