Signatur: BStU, MfS, VRD, Fo, Nr. 3, Bild 1-2
Für einen gehobenen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt ließ die Stasi 1979 drei Wohnhäuser des Architekten Bruno Taut abreisen
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Dem Ausbau der Stasi-Zentrale musste Ende der 70er Jahre auch eine Wohnsiedlung des Architekten Bruno Taut weichen. Bereits im Jahre 1928 waren an der Normannenstraße Ecke Ruschestraße drei viergeschossige Wohngebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit entstanden. Das Schicksal dieser Bauten besiegelte Mitte der 70er Jahre der Beschluss der MfS-Führung, in seiner Zentrale einen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt zu errichten.
Die Taut-Häuser hatten in dieser Planung keinen Platz mehr. Ab September 1976 mussten die ersten Mieter ausziehen. Im Frühjahr 1979 wurden dann die ersten beiden Wohnblöcke abgerissen. Der dritte Block, der den MfS-Bautrupps zwischenzeitlich als Quartier diente, verschwand noch vor Jahresende.
Im April 1979 wurde zudem die neuapostolische Kirche gesprengt, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Taut-Wohnhäusern befand. Sie ist auf dem zweiten Foto der vorliegenden Bildserie noch abgebildet ist. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, den "weiteren Ausbau des Hauptobjektes des MfS […] im Bereich Normannenstraße" voranzutreiben (Verlinkung zu BStU, MfS, VRD, Nr. 1469, Bl. 24).
Foto-Aufnahme vom Abriss der Bruno-Taut-Wohnhäuser an der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Im Bildzentrum stehen zwei in sich zusammenstürzende Gebäude. Eine Rauchschwade zieht vom rechten Bildrand nach links. Im Hintergund ist das schneebedeckte Hans-Zoschke-Stadion zu erkennen. Im unteren Bildabschnitt sind schneebedeckte Dächer abgebildet.
Die Verwaltung Rückwärtige Dienste (VRD) entstand 1974 aus der HA VuW, der HV B und ihr unterstellter bzw. zugeordneter Diensteinheiten sowie der Abteilung Finanzen. Ihre Aufgaben waren die materiell-technische Sicherstellung der Arbeit der MfS-Diensteinheiten, insbesondere durch Planung und Bereitstellung des materiellen Bedarfs, Bestands- und Lagerhaltung sowie der Bilanzierung.
Dazu gehörten auch Sicherungsaufgaben zur Unterbindung jedweder Feindtätigkeit im Anleitungsbereich, vor allem in Betrieben im bzw. beim MfS sowie Erfassung, Lagerung und Verteilung und Verwertung der in den Diensteinheiten des MfS angefallenen Asservate mit Ausnahme von Zahlungsmitteln, Schmuck und Edelmetallen.
Signatur: BStU, MfS, VRD, Fo, Nr. 3, Bild 1-2
Für einen gehobenen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt ließ die Stasi 1979 drei Wohnhäuser des Architekten Bruno Taut abreisen
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Dem Ausbau der Stasi-Zentrale musste Ende der 70er Jahre auch eine Wohnsiedlung des Architekten Bruno Taut weichen. Bereits im Jahre 1928 waren an der Normannenstraße Ecke Ruschestraße drei viergeschossige Wohngebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit entstanden. Das Schicksal dieser Bauten besiegelte Mitte der 70er Jahre der Beschluss der MfS-Führung, in seiner Zentrale einen Dienstleistungs- und Versorgungstrakt zu errichten.
Die Taut-Häuser hatten in dieser Planung keinen Platz mehr. Ab September 1976 mussten die ersten Mieter ausziehen. Im Frühjahr 1979 wurden dann die ersten beiden Wohnblöcke abgerissen. Der dritte Block, der den MfS-Bautrupps zwischenzeitlich als Quartier diente, verschwand noch vor Jahresende.
Im April 1979 wurde zudem die neuapostolische Kirche gesprengt, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Taut-Wohnhäusern befand. Sie ist auf dem zweiten Foto der vorliegenden Bildserie noch abgebildet ist. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, den "weiteren Ausbau des Hauptobjektes des MfS […] im Bereich Normannenstraße" voranzutreiben (Verlinkung zu BStU, MfS, VRD, Nr. 1469, Bl. 24).
Foto-Aufnahme von einem abgerissenen Wohnhaus an der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Es handelte sich dabei um eines der Häuser, die vom Architekten Bruno Taut im Stil der Neuen Sachlichkeit entworfen wurden. In der Bildmitte ist ein großer Schutthaufen zu sehen. Davor sind noch Teile des Hauses zu erkennen. Am linken Bildrand steht ein weiteres Haus des Architekten Bruno Taut. Es ist etwas herunter gekommen. Am rechten Bildrand ist die neuapostolische Kirche zu erkennen. Im Hintergund ist das schneebedeckte Hans-Zoschke-Stadion zu sehen. Im unteren Bildabschnitt sind schneebedeckte Dächer der Gebäude des Zentralen Medizinischen Dienstes des MfS abgebildet.
Die Verwaltung Rückwärtige Dienste (VRD) entstand 1974 aus der HA VuW, der HV B und ihr unterstellter bzw. zugeordneter Diensteinheiten sowie der Abteilung Finanzen. Ihre Aufgaben waren die materiell-technische Sicherstellung der Arbeit der MfS-Diensteinheiten, insbesondere durch Planung und Bereitstellung des materiellen Bedarfs, Bestands- und Lagerhaltung sowie der Bilanzierung.
Dazu gehörten auch Sicherungsaufgaben zur Unterbindung jedweder Feindtätigkeit im Anleitungsbereich, vor allem in Betrieben im bzw. beim MfS sowie Erfassung, Lagerung und Verteilung und Verwertung der in den Diensteinheiten des MfS angefallenen Asservate mit Ausnahme von Zahlungsmitteln, Schmuck und Edelmetallen.