Auswertung der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 für die Sicherung zukünftiger Sportveranstaltungen
Signatur: BStU, MfS, ZOS, Nr.1253, Bl. 29-30
Aus der Fußball-WM 1974 zog die Stasi ihre Lehren für große Sportveranstaltungen in der DDR. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Möglichkeiten, Störungen durch politische Aktivisten zu verhindern.
Die Stasi hatte die Organisation der Weltmeisterschaft in der Bundesrepublik im Rahmen der eigenen der eigenen Absicherungsmaßnahmen genau beobachtet. Nach dem Turnier beschloss man, aus den Fehlern der westdeutschen Veranstalter zu lernen. So war es bei verschiedenen Spielen zu Protesten gekommen, unter anderem beim Spiel der DDR gegen Chile. Dort hatten Bürger der Bundesrepublik gegen den Putsch und das rücksichtslose Vorgehen der Militär-Junta protestiert.
So etwas sollte in der DDR nicht passieren: Ende 1974 formulierte der Zentrale Operativstab die gezogenen Lehren. Bei "Großsportveranstaltungen" seien besondere Lautsprecher hilfreich, um gegebenenfalls unliebsame Sprechchöre übertönen zu können. Im Publikum sollten bei internationalen Spielen neben den Stadionsprechern Dolmetscher zum Einsatz kommen die "auf ausländische Demonstranten und Störenfriede in deren Muttersprache einwirken" könnten.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Zentraler Operativstab
- Datum:
- 1.11.1974