Signatur: BStU, MfS, BV Dresden, Fi, Nr. 57
1973 trafen mit dem FC Bayern München und Dynamo Dresden zum ersten Mal Mannschaften der beiden deutschen Staaten im Europapokal aufeinander. Mit der Aktion "Vorstoß" wollte das MfS mögliche politische Handlungen von DDR-Bürgern verhindern.
Im Herbst 1973 trafen mit dem FC Bayern München und Dynamo Dresden zum ersten Mal Fußballmannschaften der beiden deutschen Staaten im Europapokal der Landesmeister aufeinander. Die Begegnung regte die Phantasie in Ost und West an. In Hin- und Rückspiel würde hier nicht nur das Weiterkommen im Turnier entschieden, sondern inoffiziell auch der wahre Deutsche Meister gekürt. Westdeutsche Medien und ostdeutsche Propaganda heizten die Rivalität weiter an. Das Hinspiel hatten die Münchner im eigenen Stadion in einer packenden Partie denkbar knapp mit 4:3 gewonnen. Das Rückspiel endete 3:3, womit sich die Bayern für die nächste Runde qualifizierten und Dynamo ausschied.
Mit der Aktion "Vorstoß" wollte das MfS mögliche politische Handlungen verhindern. Fußballfans aus West und Ost wurden genau beobachtet, Ausschreitungen oder missliebige politische Äußerungen sollten im Ansatz unterbunden werden. Der vorliegende Film zeigt die umfangreichen Maßnahmen der Stasi. Am Tag des Rückspiels filmte die Stasi in der Altstadt von Dresden Fußballfans aus dem Westen, die in der Stadt eintrafen.
Film ist ohne Ton überliefert.
Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf Länderverwaltungen für Staatssicherheit (LVfS) in 14 Bezirksverwaltungen umgebildet. Daneben bestanden die Verwaltung für Staatssicherheit Groß-Berlin und die Objektverwaltung "W" (Wismut) mit den Befugnissen einer BV. Letztere wurde 1982 als zusätzlicher Stellvertreterbereich "W" in die Struktur der BV Karl-Marx-Stadt eingegliedert.
Der Apparat der Zentrale des MfS Berlin und der der BV waren analog strukturiert und nach dem Linienprinzip organisiert. So waren die Hauptabteilung II in der Zentrale bzw. die Abteilungen II der BV für die Schwerpunkte der Spionageabwehr zuständig usw. Auf der Linie der Hauptverwaltung A waren die Abteilung XV der BV aktiv. Einige Zuständigkeiten behielt sich die Zentrale vor: so die Militärabwehr (Hauptabteilung I) und die internationalen Verbindungen (Abteilung X) oder die Arbeit des Büros für Besuchs- und Reiseangelegenheiten in Westberlin (Abteilung XVII). Für einige Aufgabenstellungen wurde die Bildung bezirklicher Struktureinheiten für unnötig erachtet. So gab es in den 60er und 70er Jahren für die Abteilung XXI und das Büro der Leitung II Referenten für Koordinierung (RfK) bzw. Offiziere BdL II. Für spezifische Aufgaben gab es territorial bedingte Diensteinheiten bei einigen BV, z. B. in Leipzig ein selbständiges Referat (sR) Messe, in Rostock die Abt. Hafen.
An der Spitze der BV standen der Leiter (Chef) und zwei Stellv. Operativ. Der Stellv. für Aufklärung fungierte zugleich als Leiter der Abt. XV. Die Schaffung des Stellvertreterbereichs Operative Technik im MfS Berlin im Jahre 1986 führte in den BV zur Bildung von Stellv. für Operative Technik/Sicherstellung.
Übersichtsplan zum Einsatz von Sicherheitskräften im Dynamo-Stadion Dokument, 1 Seite
Information über das Europapokal-Halbfinale zwischen Dynamo Dresden und dem VfB Stuttgart in Dresden Dokument, 3 Seiten
Kräfteeinsatz zum Europapokal-Rückspiel Dresden gegen Stuttgart am 19. April 1989 Dokument, 1 Seite
Bericht über Vorbereitung auf das Europapokal-Halbfinalspiel Dresden gegen Stuttgart am 19. April 1989 Dokument, 1 Seite