Signatur: BStU, MfS, HA XX, Nr. 915, Bl. 1-18
Die Mannschaft der DDR nahm 1988 an den Olympischen Spiele in Seoul teil. Im Anschluß analysiert die Stasi die politische und sportliche Ausbeute.
Vom 17. September bis 2. Oktober 1988 fanden die XXIV. Olympischen Sommerspiele in Seoul (Südkorea) statt. Erstmals seit den Spielen von 1976 konnte sich die DDR endlich wieder mit vielen großen Sportnationen aus aller Welt bei einer Olympiade messen. Die Sommer-Olympiade von Moskau 1980 war durch den Westen, die Sommer-Olympiade von Los Angeles 1984 durch viele sozialistische Staaten boykottiert worden. Die Spiele von Seoul waren zugleich der letzte Auftritt einer DDR-Mannschaft bei den Olympischen Spielen.
Die Hauptabteilung XX, auch zuständig für die Überwachung des Sports, analysiert später genau, dass die sozialistischen Länder "55,2% der Goldmedaillen" erringen konnten. Besonders hervorgehoben wird, dass die DDR den zweiten Platz in der Medaillenwertung einnahm, noch vor den USA und der Bundesrepublik. "Die BRD wurde durch die DDR-Mannschaft deutlich distanziert, obwohl sie Leistungsfortschritte erzielte."
Die Ausbeute für die DDR waren 37 Gold-, 31 Silber-, und 30 Bronzemedaillen, die im Bericht nach Sportdisziplinen und in einem Medaillenspiegel nach Sportclubs und Sportarten aufgelistet werden.
Einschätzung der politisch-organisatorischen Leitung der Olympiamannschaft
Über den Zeitraum der Trainings- und Wettkampfvorbereitung und bei deg Wettkämpfen wurde die Mannschaft politisch und organisatorisch stabsmäßig straff geführt.
In der Olympiamannschaft herrschte ein kämpferische Atmosphäre Kollektivbewusstsein und -verhalten waren wichtige Grundlagen für den Gesamterfolg der Mannschaft. Die Olympiateilnehmer zeichnete feste Entschlossenheit aus, unsere sozialistische Heimat durch höchste sportliche Leistungen würdig zu vertreten. Die Mitglieder der SED unserer Mannschaft (72 %) wurden ihrer Vorbildrolle gerecht.
Zwischen Leitung und Aktiven bestand ein enges Vertrauensverhältnis. Dabei bewährten sich die persönlichen Gespräche mit den Athleten in Vorbereitung auf entscheidende Wettkämpfe und die Anwesenheit von Mitgliedern der Hauptleitung beim Training und bei Wettkämpfen. Als stark motivierend haben sich die Zusammenkünfte der Leitung mit den Olympiateilnehmern der einzelnen Sportverbände erwiesen.
Die zeitlich versetzte An- und Abreise der Teilmannschaften und die täglich aufwendige Trainings-, Wettkampf- und Aufenthaltsorganisation stellten hohe Anforderungen an die Führungstätigkeit.
Eine kontinuierliche Anleitung und Kontrolle sowie eine hohe Operativität wurden gewährleistet.
Auf der Grundlage der langfristig mit den koreanischen Organisatoren abgestimmten Prinzipien der Zusammenarbeit sowie der
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Signatur: BStU, MfS, HA XX, Nr. 915, Bl. 1-18
Die Mannschaft der DDR nahm 1988 an den Olympischen Spiele in Seoul teil. Im Anschluß analysiert die Stasi die politische und sportliche Ausbeute.
Vom 17. September bis 2. Oktober 1988 fanden die XXIV. Olympischen Sommerspiele in Seoul (Südkorea) statt. Erstmals seit den Spielen von 1976 konnte sich die DDR endlich wieder mit vielen großen Sportnationen aus aller Welt bei einer Olympiade messen. Die Sommer-Olympiade von Moskau 1980 war durch den Westen, die Sommer-Olympiade von Los Angeles 1984 durch viele sozialistische Staaten boykottiert worden. Die Spiele von Seoul waren zugleich der letzte Auftritt einer DDR-Mannschaft bei den Olympischen Spielen.
Die Hauptabteilung XX, auch zuständig für die Überwachung des Sports, analysiert später genau, dass die sozialistischen Länder "55,2% der Goldmedaillen" erringen konnten. Besonders hervorgehoben wird, dass die DDR den zweiten Platz in der Medaillenwertung einnahm, noch vor den USA und der Bundesrepublik. "Die BRD wurde durch die DDR-Mannschaft deutlich distanziert, obwohl sie Leistungsfortschritte erzielte."
Die Ausbeute für die DDR waren 37 Gold-, 31 Silber-, und 30 Bronzemedaillen, die im Bericht nach Sportdisziplinen und in einem Medaillenspiegel nach Sportclubs und Sportarten aufgelistet werden.
vertraglich gebundenen Vereinbarungen konnten die notwendigen Aufenthalts-, Trainings- und Wettkampfbedingungen für alle Teilmannschaften gesichert werden.
Als nützlich erwiesen sich die mehrfache Entsendung von Delegationen zur langfristigen Vorbereitung des Aufenthalts der DDR-, Olympiamannschaft in Soul und der rechtzeitige Abschluss von Verträgen, die von den koreanischen Organisatoren korrekt eingehalten wurden.
Die Zusammenarbeit mit den Organisatoren einschließlich der Sicher-heitskräfte, Betreuer und Dolmetscher war insgesamt kooperativ. Auf Anregungen, Forderungen und Wünsche reagierten die südkorea¬nischen Gastgeber in der Regel entgegenkommend.
Das sehr gute Zusammenwirken der Mannschaftsleitung mit unseren Genossen der Sicherheit trug zum guten Gesamterfolg bei.
Die durch die Ausrichter vor allem beim Transport sowie bei der Speisenversorgung verursachten Probleme konnten durch ergänzende Eigenversorgung und massive Einflussnahme auf die Organisatoren befriedigend gelöst werden.
Die sportmedizinische Betreuung der Mannschaft wurde durch große persönliche Einsatzbereitschaft der Ärzte und Physiotherapeuten kontinuierlich und auf dem erforderlichen Niveau sichergestellt, so dass keine wesentlichen krankheits- und verletzungsbedingten Aus fälle das Leistungsvermögen des Olympiakollektivs beeinträchtigten.
Zur Lösung der Gesamtaufgaben trug die engagierte Arbeit der Mediendelegation, der Beobachtergruppe der Sportwissenschaft sowie der Kongress- und Kampfrichterdelegation bei.
Die Jugendtourist-Reisegruppe unterstützte durch ihr Auftreten wirkungsvoll unsere Athleten im Wettkampf.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Signatur: BStU, MfS, HA XX, Nr. 915, Bl. 1-18
Die Mannschaft der DDR nahm 1988 an den Olympischen Spiele in Seoul teil. Im Anschluß analysiert die Stasi die politische und sportliche Ausbeute.
Vom 17. September bis 2. Oktober 1988 fanden die XXIV. Olympischen Sommerspiele in Seoul (Südkorea) statt. Erstmals seit den Spielen von 1976 konnte sich die DDR endlich wieder mit vielen großen Sportnationen aus aller Welt bei einer Olympiade messen. Die Sommer-Olympiade von Moskau 1980 war durch den Westen, die Sommer-Olympiade von Los Angeles 1984 durch viele sozialistische Staaten boykottiert worden. Die Spiele von Seoul waren zugleich der letzte Auftritt einer DDR-Mannschaft bei den Olympischen Spielen.
Die Hauptabteilung XX, auch zuständig für die Überwachung des Sports, analysiert später genau, dass die sozialistischen Länder "55,2% der Goldmedaillen" erringen konnten. Besonders hervorgehoben wird, dass die DDR den zweiten Platz in der Medaillenwertung einnahm, noch vor den USA und der Bundesrepublik. "Die BRD wurde durch die DDR-Mannschaft deutlich distanziert, obwohl sie Leistungsfortschritte erzielte."
Die Ausbeute für die DDR waren 37 Gold-, 31 Silber-, und 30 Bronzemedaillen, die im Bericht nach Sportdisziplinen und in einem Medaillenspiegel nach Sportclubs und Sportarten aufgelistet werden.
Während des Aufenthaltes im olympischen Dorf fand auf Einladung der DDR-Mannschaftsleitung- das traditionelle Freundschaftstreffen zwischen Vertretern der DDR- und UdSSR- Delegation statt. Die UdSSR-Delegation lud zum Abschluß der Olympischen Spiele die Leitungen der Mannschaften der sozialistischen Länder zu einer freundschaftlichen Begegnung ein.
V.
Zur internationalen Tätigkeit
In der Zeit, vom 12. bis 16. September 1988 fand in Soul die 94. Session des IOC statt.
Im Mittelpunkt standen die Wahl der Stadt für die XVII. Olympischen Winterspiele 1994, wobei die Stadt Lillehammer (Norwegen) die meisten Stimmen erhielt (Sofia war bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden), weiterhin die Wahlen zur Exekutive des IOC und die Berichte der Organisationskomitees der Olympischen Spiele 1988 und 1992 sowie der verschiedenen IOC-Kommissionen.
Insgesamt kann eingeschätzt werden, dass
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
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