Signatur: BStU, MfS, HA VII, Fo, Nr. 60, Bild 74-133
1965 besuchte Queen Elizabeth II. die Bundesrepublik Deutschland – als erstes britisches Staatsoberhaupt seit dem Zweiten Weltkrieg. In West-Berlin, einer Station des Besuchs, waren Beobachter der Stasi im Publikum dabei.
Der Besuch war die erste Visite eines britischen Monarchen in Deutschland seit 1909. Elf Tage lang reiste die Königin, begleitet von ihrem Mann Prince Philip, durch die Bundesrepublik, vom 18. bis zum 28. Mai 1965. Zum Abschluss ihrer Reise machte Elizabeth II. Station in West-Berlin.
Direkt nach der Ankunft in Berlin am Militärflughafen Gatow fuhr die Königin, in Begleitung ihres Ehemanns Prince Philip, des Bundeskanzlers Ludwig Erhard und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, in einem halboffenen Mercedes zum Maifeld auf dem Olympia-Gelände. Dort nahm die Königin eine Ehrenformation aus 1.500 Soldaten und einigen Panzern der britischen Berlin Brigade ab. Das Programm beinhaltete eine Kranzniederlegung auf dem Britischen Soldatenfriedhof an der Heerstraße und die Pflanzung einer Eiche im Tiergarten. Zuletzt trug sich Elizabeth II. am Rathaus Schöneberg in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Stasi interessierte sich ebenfalls für den Besuch. Die Hauptabteilung VII zum Beispiel ließ von den zwei Hauptprogrammpunkten auf dem Maifeld und am Rathaus Schöneberg eine ganze Reihe von Fotos machen. Ob die Fotografen im Auftrag der Stasi hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren oder Inoffizielle Mitarbeiter ist nicht überliefert. Die Fotos galten aber wohl vor allem der West-Berliner Polizei und ihren Sicherungsmaßnahmen, für deren "Bearbeitung" die Hauptabteilung zuständig war. So stehen hier Polizisten im Mittelpunkt der Aufnahmen.
Die vorliegende Foto-Serie zeigt die angetretene Ehrenformation der britischen Berlin Brigade auf dem Maifeld am Olympiastadion Berlin.
Auf dieser Aufnahme haben die Queen und Prince Philip den Pavillon verlassen, von dem aus sie den Salut der Ehrenformation abgenommen haben. Sie sind in ein umgebautes Militärfahrzeug eingestiegen, eine Art jeep, auf dessen hinterem Teil eine Plattform mit einer kleinen Treppe angebracht wurde. Auf dieser Plattform stehen die Königin und ihr Gemahl nun. Der Wagen fährt über das Maifeld entlang der angetretenen Ehrenformation. Im Hintergrund ist ein Teil dieser Ehrenformation zu sehen.
Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)
Die Hauptabteilung VII und die ihr zugeordnete Linie VII waren für das Ministerium des Innern (MdI) und die ihm nachgeordneten Bereiche zuständig, d.h. für die Kriminalpolizei (insbesondere deren Arbeitsrichtung I/K I), die Schutz-, Verkehrs- und Bereitschaftspolizei, die Kampfgruppen, den Betriebsschutz, den Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Zentrale Aufnahmeheim in Röntgental, das Archivwesen, Geodäsie und Kartographie sowie die Politische Verwaltung des MdI, die medizinischen Einrichtungen der Volkspolizei und die Bereiche Innere Angelegenheiten der staatlichen Verwaltungen.
Zum Teil reichte der Verantwortungsbereich der Hauptabteilung bzw. Linie VII über das MdI hinaus, so etwa gegenüber der Zivilverteidigung, die seit 1977 dem MfNV unterstand. Andere nachgeordnete Bereiche des MdI wurden indes aus fachlichen Gründen von anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit abgesichert, so etwa die Arbeitsrichtung Observation der Kriminalpolizei (I/U) (durch die Hauptabteilung VIII), das Wachkommando Missionsschutz (durch die HA II) oder die Transport- und Wasserschutzpolizei (durch die HA XIX).
Gegenüber den Kampfgruppen sowie den lokalen Abteilungen Innere Angelegenheiten teilte sich die Linie VII die Zuständigkeit mit anderen Diensteinheiten. Die Abteilung VII der Verwaltung Groß-Berlin war zeitweise auch für die "Bearbeitung" der Polizei von Westberlin zuständig.
Gleichwohl fungierte die Linie VII als Generalbevollmächtigter des Mielke-Imperiums gegenüber der Volkspolizei. Hatte sie in den 50er Jahren vor allem gegen auffällige Volkspolizisten ermittelt sowie vermutete Spionage aufgedeckt, durchleuchtete sie die Polizei in den späteren Jahren immer stärker prophylaktisch, knüpfte ein weites Netz von Zuträgern im dienstlichen wie im privaten Bereich der Volkspolizisten und beeinflusste auch zunehmend die fachlichen Entscheidungen auf Leitungsebene.
Verfügte die Abteilungen VII im MfS 1958 über 38 Mitarbeiter in drei Referaten, so wurde sie im Folgejahr zur HA aufgewertet und wuchs bis 1989 auf 319 hauptamtliche Geheimpolizisten in acht Abteilungen an. Hinzu kamen 510 Mitarbeiter in den Abteilungen VII der BV sowie 264 sogenannte Abwehroffiziere Volkspolizei, seit 1981 der verlängerte Arm der Linie VII in den KD.
Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)
Die Hauptabteilung VII und die ihr zugeordnete Linie VII waren für das Ministerium des Innern (MdI) und die ihm nachgeordneten Bereiche zuständig, d.h. für die Kriminalpolizei (insbesondere deren Arbeitsrichtung I/K I), die Schutz-, Verkehrs- und Bereitschaftspolizei, die Kampfgruppen, den Betriebsschutz, den Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Zentrale Aufnahmeheim in Röntgental, das Archivwesen, Geodäsie und Kartographie sowie die Politische Verwaltung des MdI, die medizinischen Einrichtungen der Volkspolizei und die Bereiche Innere Angelegenheiten der staatlichen Verwaltungen.
Zum Teil reichte der Verantwortungsbereich der Hauptabteilung bzw. Linie VII über das MdI hinaus, so etwa gegenüber der Zivilverteidigung, die seit 1977 dem MfNV unterstand. Andere nachgeordnete Bereiche des MdI wurden indes aus fachlichen Gründen von anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit abgesichert, so etwa die Arbeitsrichtung Observation der Kriminalpolizei (I/U) (durch die Hauptabteilung VIII), das Wachkommando Missionsschutz (durch die HA II) oder die Transport- und Wasserschutzpolizei (durch die HA XIX).
Gegenüber den Kampfgruppen sowie den lokalen Abteilungen Innere Angelegenheiten teilte sich die Linie VII die Zuständigkeit mit anderen Diensteinheiten. Die Abteilung VII der Verwaltung Groß-Berlin war zeitweise auch für die "Bearbeitung" der Polizei von Westberlin zuständig.
Gleichwohl fungierte die Linie VII als Generalbevollmächtigter des Mielke-Imperiums gegenüber der Volkspolizei. Hatte sie in den 50er Jahren vor allem gegen auffällige Volkspolizisten ermittelt sowie vermutete Spionage aufgedeckt, durchleuchtete sie die Polizei in den späteren Jahren immer stärker prophylaktisch, knüpfte ein weites Netz von Zuträgern im dienstlichen wie im privaten Bereich der Volkspolizisten und beeinflusste auch zunehmend die fachlichen Entscheidungen auf Leitungsebene.
Verfügte die Abteilungen VII im MfS 1958 über 38 Mitarbeiter in drei Referaten, so wurde sie im Folgejahr zur HA aufgewertet und wuchs bis 1989 auf 319 hauptamtliche Geheimpolizisten in acht Abteilungen an. Hinzu kamen 510 Mitarbeiter in den Abteilungen VII der BV sowie 264 sogenannte Abwehroffiziere Volkspolizei, seit 1981 der verlängerte Arm der Linie VII in den KD.
Für operative Beobachtungen speziell geschulte Mitarbeiter, die vorwiegend von der Hauptabteilung VIII und den Abteilungen VIII der BV eingesetzt wurden. Manchmal handelte es sich dabei um sog. Unbekannte Mitarbeiter oder Beobachter-IM (IME). Die Beobachter waren im verdeckten Fotografieren, in Kartenkunde, Personenidentifizierung sowie für Verfolgungsfahrten geschult. Sie wurden trainiert, sich zu Fuß, im Pkw und in öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig zu bewegen und den richtigen Abstand zum Objekt zu halten. Teilweise kamen auch Gruppen von Beobachter mit verteilten Rollen zum Einsatz. Bei offiziellen oder privaten Besuchen westlicher Politiker fungierten oft begleitende Personenschützer oder Volkspolizisten als Beobachter.
Für operative Beobachtungen speziell geschulte Mitarbeiter, die vorwiegend von der Hauptabteilung VIII und den Abteilungen VIII der BV eingesetzt wurden. Manchmal handelte es sich dabei um sog. Unbekannte Mitarbeiter oder Beobachter-IM (IME). Die Beobachter waren im verdeckten Fotografieren, in Kartenkunde, Personenidentifizierung sowie für Verfolgungsfahrten geschult. Sie wurden trainiert, sich zu Fuß, im Pkw und in öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig zu bewegen und den richtigen Abstand zum Objekt zu halten. Teilweise kamen auch Gruppen von Beobachter mit verteilten Rollen zum Einsatz. Bei offiziellen oder privaten Besuchen westlicher Politiker fungierten oft begleitende Personenschützer oder Volkspolizisten als Beobachter.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Signatur: BStU, MfS, HA VII, Fo, Nr. 60, Bild 74-133
1965 besuchte Queen Elizabeth II. die Bundesrepublik Deutschland – als erstes britisches Staatsoberhaupt seit dem Zweiten Weltkrieg. In West-Berlin, einer Station des Besuchs, waren Beobachter der Stasi im Publikum dabei.
Der Besuch war die erste Visite eines britischen Monarchen in Deutschland seit 1909. Elf Tage lang reiste die Königin, begleitet von ihrem Mann Prince Philip, durch die Bundesrepublik, vom 18. bis zum 28. Mai 1965. Zum Abschluss ihrer Reise machte Elizabeth II. Station in West-Berlin.
Direkt nach der Ankunft in Berlin am Militärflughafen Gatow fuhr die Königin, in Begleitung ihres Ehemanns Prince Philip, des Bundeskanzlers Ludwig Erhard und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, in einem halboffenen Mercedes zum Maifeld auf dem Olympia-Gelände. Dort nahm die Königin eine Ehrenformation aus 1.500 Soldaten und einigen Panzern der britischen Berlin Brigade ab. Das Programm beinhaltete eine Kranzniederlegung auf dem Britischen Soldatenfriedhof an der Heerstraße und die Pflanzung einer Eiche im Tiergarten. Zuletzt trug sich Elizabeth II. am Rathaus Schöneberg in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Stasi interessierte sich ebenfalls für den Besuch. Die Hauptabteilung VII zum Beispiel ließ von den zwei Hauptprogrammpunkten auf dem Maifeld und am Rathaus Schöneberg eine ganze Reihe von Fotos machen. Ob die Fotografen im Auftrag der Stasi hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren oder Inoffizielle Mitarbeiter ist nicht überliefert. Die Fotos galten aber wohl vor allem der West-Berliner Polizei und ihren Sicherungsmaßnahmen, für deren "Bearbeitung" die Hauptabteilung zuständig war. So stehen hier Polizisten im Mittelpunkt der Aufnahmen.
Die vorliegende Foto-Serie zeigt die angetretene Ehrenformation der britischen Berlin Brigade auf dem Maifeld am Olympiastadion Berlin.
Das Foto zeigt eine Großaufnahme des Marathontors des Olympiastadions. Vor dem Tor, auf dem Maifeld, steht eine Reihe von Panzern des Typs Chieftain zusammen mit einigen kleineren Fahrzeugen. Unmittelbar vor dem Tor, hinter dem begrenzenden Zaun und eingerahmt von den beiden Statuen am Tor, den "Rosseführern" von Joseph Wackerle, stehen vier weitere Chieftain-Panzer und ein kleineres Fahrzeug. Durch das Tor hindurch ist der Innenraum des Olympiastadions sichtbar. Auf der Anzeigetafel des Stadions steht "God save the Queen".
Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)
Die Hauptabteilung VII und die ihr zugeordnete Linie VII waren für das Ministerium des Innern (MdI) und die ihm nachgeordneten Bereiche zuständig, d.h. für die Kriminalpolizei (insbesondere deren Arbeitsrichtung I/K I), die Schutz-, Verkehrs- und Bereitschaftspolizei, die Kampfgruppen, den Betriebsschutz, den Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Zentrale Aufnahmeheim in Röntgental, das Archivwesen, Geodäsie und Kartographie sowie die Politische Verwaltung des MdI, die medizinischen Einrichtungen der Volkspolizei und die Bereiche Innere Angelegenheiten der staatlichen Verwaltungen.
Zum Teil reichte der Verantwortungsbereich der Hauptabteilung bzw. Linie VII über das MdI hinaus, so etwa gegenüber der Zivilverteidigung, die seit 1977 dem MfNV unterstand. Andere nachgeordnete Bereiche des MdI wurden indes aus fachlichen Gründen von anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit abgesichert, so etwa die Arbeitsrichtung Observation der Kriminalpolizei (I/U) (durch die Hauptabteilung VIII), das Wachkommando Missionsschutz (durch die HA II) oder die Transport- und Wasserschutzpolizei (durch die HA XIX).
Gegenüber den Kampfgruppen sowie den lokalen Abteilungen Innere Angelegenheiten teilte sich die Linie VII die Zuständigkeit mit anderen Diensteinheiten. Die Abteilung VII der Verwaltung Groß-Berlin war zeitweise auch für die "Bearbeitung" der Polizei von Westberlin zuständig.
Gleichwohl fungierte die Linie VII als Generalbevollmächtigter des Mielke-Imperiums gegenüber der Volkspolizei. Hatte sie in den 50er Jahren vor allem gegen auffällige Volkspolizisten ermittelt sowie vermutete Spionage aufgedeckt, durchleuchtete sie die Polizei in den späteren Jahren immer stärker prophylaktisch, knüpfte ein weites Netz von Zuträgern im dienstlichen wie im privaten Bereich der Volkspolizisten und beeinflusste auch zunehmend die fachlichen Entscheidungen auf Leitungsebene.
Verfügte die Abteilungen VII im MfS 1958 über 38 Mitarbeiter in drei Referaten, so wurde sie im Folgejahr zur HA aufgewertet und wuchs bis 1989 auf 319 hauptamtliche Geheimpolizisten in acht Abteilungen an. Hinzu kamen 510 Mitarbeiter in den Abteilungen VII der BV sowie 264 sogenannte Abwehroffiziere Volkspolizei, seit 1981 der verlängerte Arm der Linie VII in den KD.
Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)
Die Hauptabteilung VII und die ihr zugeordnete Linie VII waren für das Ministerium des Innern (MdI) und die ihm nachgeordneten Bereiche zuständig, d.h. für die Kriminalpolizei (insbesondere deren Arbeitsrichtung I/K I), die Schutz-, Verkehrs- und Bereitschaftspolizei, die Kampfgruppen, den Betriebsschutz, den Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Zentrale Aufnahmeheim in Röntgental, das Archivwesen, Geodäsie und Kartographie sowie die Politische Verwaltung des MdI, die medizinischen Einrichtungen der Volkspolizei und die Bereiche Innere Angelegenheiten der staatlichen Verwaltungen.
Zum Teil reichte der Verantwortungsbereich der Hauptabteilung bzw. Linie VII über das MdI hinaus, so etwa gegenüber der Zivilverteidigung, die seit 1977 dem MfNV unterstand. Andere nachgeordnete Bereiche des MdI wurden indes aus fachlichen Gründen von anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit abgesichert, so etwa die Arbeitsrichtung Observation der Kriminalpolizei (I/U) (durch die Hauptabteilung VIII), das Wachkommando Missionsschutz (durch die HA II) oder die Transport- und Wasserschutzpolizei (durch die HA XIX).
Gegenüber den Kampfgruppen sowie den lokalen Abteilungen Innere Angelegenheiten teilte sich die Linie VII die Zuständigkeit mit anderen Diensteinheiten. Die Abteilung VII der Verwaltung Groß-Berlin war zeitweise auch für die "Bearbeitung" der Polizei von Westberlin zuständig.
Gleichwohl fungierte die Linie VII als Generalbevollmächtigter des Mielke-Imperiums gegenüber der Volkspolizei. Hatte sie in den 50er Jahren vor allem gegen auffällige Volkspolizisten ermittelt sowie vermutete Spionage aufgedeckt, durchleuchtete sie die Polizei in den späteren Jahren immer stärker prophylaktisch, knüpfte ein weites Netz von Zuträgern im dienstlichen wie im privaten Bereich der Volkspolizisten und beeinflusste auch zunehmend die fachlichen Entscheidungen auf Leitungsebene.
Verfügte die Abteilungen VII im MfS 1958 über 38 Mitarbeiter in drei Referaten, so wurde sie im Folgejahr zur HA aufgewertet und wuchs bis 1989 auf 319 hauptamtliche Geheimpolizisten in acht Abteilungen an. Hinzu kamen 510 Mitarbeiter in den Abteilungen VII der BV sowie 264 sogenannte Abwehroffiziere Volkspolizei, seit 1981 der verlängerte Arm der Linie VII in den KD.
Für operative Beobachtungen speziell geschulte Mitarbeiter, die vorwiegend von der Hauptabteilung VIII und den Abteilungen VIII der BV eingesetzt wurden. Manchmal handelte es sich dabei um sog. Unbekannte Mitarbeiter oder Beobachter-IM (IME). Die Beobachter waren im verdeckten Fotografieren, in Kartenkunde, Personenidentifizierung sowie für Verfolgungsfahrten geschult. Sie wurden trainiert, sich zu Fuß, im Pkw und in öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig zu bewegen und den richtigen Abstand zum Objekt zu halten. Teilweise kamen auch Gruppen von Beobachter mit verteilten Rollen zum Einsatz. Bei offiziellen oder privaten Besuchen westlicher Politiker fungierten oft begleitende Personenschützer oder Volkspolizisten als Beobachter.
Für operative Beobachtungen speziell geschulte Mitarbeiter, die vorwiegend von der Hauptabteilung VIII und den Abteilungen VIII der BV eingesetzt wurden. Manchmal handelte es sich dabei um sog. Unbekannte Mitarbeiter oder Beobachter-IM (IME). Die Beobachter waren im verdeckten Fotografieren, in Kartenkunde, Personenidentifizierung sowie für Verfolgungsfahrten geschult. Sie wurden trainiert, sich zu Fuß, im Pkw und in öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig zu bewegen und den richtigen Abstand zum Objekt zu halten. Teilweise kamen auch Gruppen von Beobachter mit verteilten Rollen zum Einsatz. Bei offiziellen oder privaten Besuchen westlicher Politiker fungierten oft begleitende Personenschützer oder Volkspolizisten als Beobachter.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Signatur: BStU, MfS, HA VII, Fo, Nr. 60, Bild 74-133
1965 besuchte Queen Elizabeth II. die Bundesrepublik Deutschland – als erstes britisches Staatsoberhaupt seit dem Zweiten Weltkrieg. In West-Berlin, einer Station des Besuchs, waren Beobachter der Stasi im Publikum dabei.
Der Besuch war die erste Visite eines britischen Monarchen in Deutschland seit 1909. Elf Tage lang reiste die Königin, begleitet von ihrem Mann Prince Philip, durch die Bundesrepublik, vom 18. bis zum 28. Mai 1965. Zum Abschluss ihrer Reise machte Elizabeth II. Station in West-Berlin.
Direkt nach der Ankunft in Berlin am Militärflughafen Gatow fuhr die Königin, in Begleitung ihres Ehemanns Prince Philip, des Bundeskanzlers Ludwig Erhard und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, in einem halboffenen Mercedes zum Maifeld auf dem Olympia-Gelände. Dort nahm die Königin eine Ehrenformation aus 1.500 Soldaten und einigen Panzern der britischen Berlin Brigade ab. Das Programm beinhaltete eine Kranzniederlegung auf dem Britischen Soldatenfriedhof an der Heerstraße und die Pflanzung einer Eiche im Tiergarten. Zuletzt trug sich Elizabeth II. am Rathaus Schöneberg in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Stasi interessierte sich ebenfalls für den Besuch. Die Hauptabteilung VII zum Beispiel ließ von den zwei Hauptprogrammpunkten auf dem Maifeld und am Rathaus Schöneberg eine ganze Reihe von Fotos machen. Ob die Fotografen im Auftrag der Stasi hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren oder Inoffizielle Mitarbeiter ist nicht überliefert. Die Fotos galten aber wohl vor allem der West-Berliner Polizei und ihren Sicherungsmaßnahmen, für deren "Bearbeitung" die Hauptabteilung zuständig war. So stehen hier Polizisten im Mittelpunkt der Aufnahmen.
Die vorliegende Foto-Serie zeigt die angetretene Ehrenformation der britischen Berlin Brigade auf dem Maifeld am Olympiastadion Berlin.
Die Aufnahme zeigt die südliche Seite des Maifelds. Im Hintergrund ist die dortige Tribüne zu sehen, die ebenfalls voll besetzt ist. Dahinter ist das Corbusierhaus Berlin zum Teil zu sehen. Auf dem Maifeld fährt Queen Elizabeth II. weiter die Ehrenformation der britischen Berlin Brigade ab. Es ist eine Reihe von Geländefahrezugen zu sehen, sowie zur Formation angetretene Soldaten. An zwei Fahnenmasten ist die Standarte der Königin gehisst.
Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)
Die Hauptabteilung VII und die ihr zugeordnete Linie VII waren für das Ministerium des Innern (MdI) und die ihm nachgeordneten Bereiche zuständig, d.h. für die Kriminalpolizei (insbesondere deren Arbeitsrichtung I/K I), die Schutz-, Verkehrs- und Bereitschaftspolizei, die Kampfgruppen, den Betriebsschutz, den Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Zentrale Aufnahmeheim in Röntgental, das Archivwesen, Geodäsie und Kartographie sowie die Politische Verwaltung des MdI, die medizinischen Einrichtungen der Volkspolizei und die Bereiche Innere Angelegenheiten der staatlichen Verwaltungen.
Zum Teil reichte der Verantwortungsbereich der Hauptabteilung bzw. Linie VII über das MdI hinaus, so etwa gegenüber der Zivilverteidigung, die seit 1977 dem MfNV unterstand. Andere nachgeordnete Bereiche des MdI wurden indes aus fachlichen Gründen von anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit abgesichert, so etwa die Arbeitsrichtung Observation der Kriminalpolizei (I/U) (durch die Hauptabteilung VIII), das Wachkommando Missionsschutz (durch die HA II) oder die Transport- und Wasserschutzpolizei (durch die HA XIX).
Gegenüber den Kampfgruppen sowie den lokalen Abteilungen Innere Angelegenheiten teilte sich die Linie VII die Zuständigkeit mit anderen Diensteinheiten. Die Abteilung VII der Verwaltung Groß-Berlin war zeitweise auch für die "Bearbeitung" der Polizei von Westberlin zuständig.
Gleichwohl fungierte die Linie VII als Generalbevollmächtigter des Mielke-Imperiums gegenüber der Volkspolizei. Hatte sie in den 50er Jahren vor allem gegen auffällige Volkspolizisten ermittelt sowie vermutete Spionage aufgedeckt, durchleuchtete sie die Polizei in den späteren Jahren immer stärker prophylaktisch, knüpfte ein weites Netz von Zuträgern im dienstlichen wie im privaten Bereich der Volkspolizisten und beeinflusste auch zunehmend die fachlichen Entscheidungen auf Leitungsebene.
Verfügte die Abteilungen VII im MfS 1958 über 38 Mitarbeiter in drei Referaten, so wurde sie im Folgejahr zur HA aufgewertet und wuchs bis 1989 auf 319 hauptamtliche Geheimpolizisten in acht Abteilungen an. Hinzu kamen 510 Mitarbeiter in den Abteilungen VII der BV sowie 264 sogenannte Abwehroffiziere Volkspolizei, seit 1981 der verlängerte Arm der Linie VII in den KD.
Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern, Deutsche Volkspolizei)
Die Hauptabteilung VII und die ihr zugeordnete Linie VII waren für das Ministerium des Innern (MdI) und die ihm nachgeordneten Bereiche zuständig, d.h. für die Kriminalpolizei (insbesondere deren Arbeitsrichtung I/K I), die Schutz-, Verkehrs- und Bereitschaftspolizei, die Kampfgruppen, den Betriebsschutz, den Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, das Zentrale Aufnahmeheim in Röntgental, das Archivwesen, Geodäsie und Kartographie sowie die Politische Verwaltung des MdI, die medizinischen Einrichtungen der Volkspolizei und die Bereiche Innere Angelegenheiten der staatlichen Verwaltungen.
Zum Teil reichte der Verantwortungsbereich der Hauptabteilung bzw. Linie VII über das MdI hinaus, so etwa gegenüber der Zivilverteidigung, die seit 1977 dem MfNV unterstand. Andere nachgeordnete Bereiche des MdI wurden indes aus fachlichen Gründen von anderen Diensteinheiten der Staatssicherheit abgesichert, so etwa die Arbeitsrichtung Observation der Kriminalpolizei (I/U) (durch die Hauptabteilung VIII), das Wachkommando Missionsschutz (durch die HA II) oder die Transport- und Wasserschutzpolizei (durch die HA XIX).
Gegenüber den Kampfgruppen sowie den lokalen Abteilungen Innere Angelegenheiten teilte sich die Linie VII die Zuständigkeit mit anderen Diensteinheiten. Die Abteilung VII der Verwaltung Groß-Berlin war zeitweise auch für die "Bearbeitung" der Polizei von Westberlin zuständig.
Gleichwohl fungierte die Linie VII als Generalbevollmächtigter des Mielke-Imperiums gegenüber der Volkspolizei. Hatte sie in den 50er Jahren vor allem gegen auffällige Volkspolizisten ermittelt sowie vermutete Spionage aufgedeckt, durchleuchtete sie die Polizei in den späteren Jahren immer stärker prophylaktisch, knüpfte ein weites Netz von Zuträgern im dienstlichen wie im privaten Bereich der Volkspolizisten und beeinflusste auch zunehmend die fachlichen Entscheidungen auf Leitungsebene.
Verfügte die Abteilungen VII im MfS 1958 über 38 Mitarbeiter in drei Referaten, so wurde sie im Folgejahr zur HA aufgewertet und wuchs bis 1989 auf 319 hauptamtliche Geheimpolizisten in acht Abteilungen an. Hinzu kamen 510 Mitarbeiter in den Abteilungen VII der BV sowie 264 sogenannte Abwehroffiziere Volkspolizei, seit 1981 der verlängerte Arm der Linie VII in den KD.
Für operative Beobachtungen speziell geschulte Mitarbeiter, die vorwiegend von der Hauptabteilung VIII und den Abteilungen VIII der BV eingesetzt wurden. Manchmal handelte es sich dabei um sog. Unbekannte Mitarbeiter oder Beobachter-IM (IME). Die Beobachter waren im verdeckten Fotografieren, in Kartenkunde, Personenidentifizierung sowie für Verfolgungsfahrten geschult. Sie wurden trainiert, sich zu Fuß, im Pkw und in öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig zu bewegen und den richtigen Abstand zum Objekt zu halten. Teilweise kamen auch Gruppen von Beobachter mit verteilten Rollen zum Einsatz. Bei offiziellen oder privaten Besuchen westlicher Politiker fungierten oft begleitende Personenschützer oder Volkspolizisten als Beobachter.
Für operative Beobachtungen speziell geschulte Mitarbeiter, die vorwiegend von der Hauptabteilung VIII und den Abteilungen VIII der BV eingesetzt wurden. Manchmal handelte es sich dabei um sog. Unbekannte Mitarbeiter oder Beobachter-IM (IME). Die Beobachter waren im verdeckten Fotografieren, in Kartenkunde, Personenidentifizierung sowie für Verfolgungsfahrten geschult. Sie wurden trainiert, sich zu Fuß, im Pkw und in öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig zu bewegen und den richtigen Abstand zum Objekt zu halten. Teilweise kamen auch Gruppen von Beobachter mit verteilten Rollen zum Einsatz. Bei offiziellen oder privaten Besuchen westlicher Politiker fungierten oft begleitende Personenschützer oder Volkspolizisten als Beobachter.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Empfang der britischen Königin Elizabeth II. am Rathaus Schöneberg 1965 12 Fotografien
Stasi-Überwachungsfotos der Rede von Ronald Reagan vor dem Brandenburger Tor 10 Fotografien
Wandzeitung anlässlich des 20. Jahrestages der DDR Dokument, 16 Seiten
Fotoalbum von Erich Mielke zum Mauerbau in Berlin Dokument, 30 Seiten