Signatur: BStU, MfS, HA XX, Fo, Nr. 144, Bild 31
Die Staatssicherheit überwachte den kritischen DDR-Liedermacher Wolf Biermann mit großem Aufwand. Dazu nutzte die Geheimpolizei auch dieses Fahndungsbild.
Wolf Biermann, Sohn einer kommunistischen Arbeiterfamilie aus Hamburg, siedelte 1953 als Schüler in die DDR über. Er hielt den Staat für das bessere Deutschland. Dort nahm er ein Studium am Berliner Ensemble, dem von Bertolt Brecht gegründeten Theater, auf. Mit seinen Liedern und Gedichten, die er bald zu schreiben begann, geriet er zunehmend in Konflikt mit der strengen Linie der Staatspartei SED. 1965 verhängte das Politbüro ein totales Auftrittsverbot gegen den Künstler. Darüber hinaus hörte die Staatssicherheit Biermanns Wohnung und Telefongespräche ab, las seine Briefe und setzte auch Spitzel auf ihn an.
Das Fahndungsbild stammt aus einer Bilderserie mit Überwachungsfotos aus den 60er und 70er Jahren. Die Bilder wurden 1990 ohne weitere Erläuterungen im Büro eines Offiziers des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) aufgefunden und durch das Stasi-Unterlagen-Archiv in einer Fotoakte zusammengefasst.
Fahndungsbild mit Kurzauskunft zu Wolf Biermann:
1/6A
82 504
1. Bildfahndung
Alter: ca. 1935 - 40
Größe: 168 cm
Gestalt: untersetzt
Augenfarbe: braun
Haarfarbe: dunkelblund
Körberhaltung: nach vorn gebeugt
Trakt: 3