Signatur: BStU, MfS, HA VI, Nr. 1308, Bl. 11-14
Am 8. April 1989 versuchten zwei DDR-Bürger, durch einen beherzten Sprint durch die Grenzübergangsstelle Chausseestraße in Berlin in den Westen zu fliehen. Erst der Warnschuss eines MfS-Angehörigen konnte die beiden stoppen.
Am 8. April 1989 wagten zwei DDR-Bürger in Ost-Berlin einen riskanten Fluchtversuch. Kurz vor halb zehn Uhr Morgens mischten sich die beiden Männer unter die Wartenden an der Grenzübergangsstelle Chausseestraße. Als der Schlagbaum auf Ostberliner Seite hochging, um ein Fahrzeug hindurchzulassen, sprinteten sie los. So schnell sie konnten rannten sie zwischen den wartenden Fahrzeugen hindurch und übersprangen zwei Barrieren. Auf den letzten Metern stellte sich ihnen ein Angehöriger der Passkontrolleinheit (PKE) in den Weg. Er gab einen Warnschuss ab, die Flüchtenden blieben sofort stehen und wurden von herbeigeeilten Soldaten der Grenztruppen und Angehörigen der PKE festgenommen.
Die vorliegende Fotodokumentation hat den spektakulären Fluchtversuch zum Inhalt. Jeweils drei Aufnahmen zeigen die Grenzübergangsstelle Chausseestraße aus Ostberliner und Westberliner Perspektive sowie den Blick vom Gelände der Grenzübergangsstelle in Richtung Grenze. Der Fall wurde auch deswegen genau dokumentiert, weil er im Westen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Schaulustige, die von Westberlin aus den Betrieb der Grenzübergangsstelle hatten beobachten wollen, waren Zeuge der dramatischen Ereignisse geworden.
Erstes Foto einer Fotodokumentation zur Verhinderung eines Grenzdurchbruches auf der Grenzübergangsstelle Chausseestraße am 8.4.89, um 09.30 Uhr. Das Foto ist Schwarz-Weiß und zeigt die GÜSt von Ostberlin aus in Richtung Grenze. Zu sehen und entsprechend beschriftet ist der sogenannte Sicherungsbereich Hinterland, den der von Ostberlin kommende Fahrezeugverkehr passieren musste. Auf dem Bild steht dort gerade ein Mercedes mit Westberliner Kennzeichen, ein Grenzer ist im Gespräch mit dem Fahrer. Ebenfalls beschriftet ist der Standort der "Täter". Der Punkt unmittelbar hinter dem Sicherungsbereich kennzeichnet den Ort, von dem aus die beiden DDR-Bürger ihren Fluchtversuch starteten.
An den Grenzübergangsstellen (Güst) der DDR führten Passkontrolleinheiten (PKE) der Staatssicherheit die Identitätskontrollen und Fahndungsmaßnahmen durch und überwachten auf diese Weise den gesamten grenzüberschreitenden Verkehr. Im Zuge der Kontrollen realisierten sie auch operative Maßnahmen im Auftrag anderer Diensteinheiten des MfS. Die in den Uniformen der Grenztruppen auftretenden Angehörigen der PKE gehörten zur Linie VI des MfS (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel).
Die Passkontrolle war seit 1962 in der Kompetenz des MfS, als das Aufgabengebiet vom Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs auf die damals neu gegründete Arbeitsgruppe Passkontrolle und Fahndung überging. Hintergrund war u. a. die sich nach dem Mauerbau entwickelnde Fluchthilfe.
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Signatur: BStU, MfS, HA VI, Nr. 1308, Bl. 11-14
Am 8. April 1989 versuchten zwei DDR-Bürger, durch einen beherzten Sprint durch die Grenzübergangsstelle Chausseestraße in Berlin in den Westen zu fliehen. Erst der Warnschuss eines MfS-Angehörigen konnte die beiden stoppen.
Am 8. April 1989 wagten zwei DDR-Bürger in Ost-Berlin einen riskanten Fluchtversuch. Kurz vor halb zehn Uhr Morgens mischten sich die beiden Männer unter die Wartenden an der Grenzübergangsstelle Chausseestraße. Als der Schlagbaum auf Ostberliner Seite hochging, um ein Fahrzeug hindurchzulassen, sprinteten sie los. So schnell sie konnten rannten sie zwischen den wartenden Fahrzeugen hindurch und übersprangen zwei Barrieren. Auf den letzten Metern stellte sich ihnen ein Angehöriger der Passkontrolleinheit (PKE) in den Weg. Er gab einen Warnschuss ab, die Flüchtenden blieben sofort stehen und wurden von herbeigeeilten Soldaten der Grenztruppen und Angehörigen der PKE festgenommen.
Die vorliegende Fotodokumentation hat den spektakulären Fluchtversuch zum Inhalt. Jeweils drei Aufnahmen zeigen die Grenzübergangsstelle Chausseestraße aus Ostberliner und Westberliner Perspektive sowie den Blick vom Gelände der Grenzübergangsstelle in Richtung Grenze. Der Fall wurde auch deswegen genau dokumentiert, weil er im Westen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Schaulustige, die von Westberlin aus den Betrieb der Grenzübergangsstelle hatten beobachten wollen, waren Zeuge der dramatischen Ereignisse geworden.
Zweites Foto der Fotodokumentation zur Verhinderung eines Grenzdurchbruches auf der Grenzübergangsstelle Chausseestraße am 8.4.89, um 09.30 Uhr. Das Bild zeigt die GÜSt von West-Berlin aus gesehen. Die Perspektive ist leicht erhöht, das Foto ist vielleicht von einer Aussichtsplatform aus aufgenommen. Der Bereich zwischen dem Sicherungsbereich im Hinterland und der Grenze zu Westberlin ist menschenleer. Mit schwarzem Filzstift ist der Weg eingezeichnet, den die beiden Flüchtenden durch das Gelände der GÜSt in Richtung Westen genommen haben. Sie liefen durch den inneren Kontrollpunkt, bogen aus der Perspektive des Fotos nach rechts ab und sprinteten die Fahrspur des PKW-Verkehrs entlang zum Kontrollpunkt direkt and der Grenze zu Westberlin.
An den Grenzübergangsstellen (Güst) der DDR führten Passkontrolleinheiten (PKE) der Staatssicherheit die Identitätskontrollen und Fahndungsmaßnahmen durch und überwachten auf diese Weise den gesamten grenzüberschreitenden Verkehr. Im Zuge der Kontrollen realisierten sie auch operative Maßnahmen im Auftrag anderer Diensteinheiten des MfS. Die in den Uniformen der Grenztruppen auftretenden Angehörigen der PKE gehörten zur Linie VI des MfS (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel).
Die Passkontrolle war seit 1962 in der Kompetenz des MfS, als das Aufgabengebiet vom Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs auf die damals neu gegründete Arbeitsgruppe Passkontrolle und Fahndung überging. Hintergrund war u. a. die sich nach dem Mauerbau entwickelnde Fluchthilfe.
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Signatur: BStU, MfS, HA VI, Nr. 1308, Bl. 11-14
Am 8. April 1989 versuchten zwei DDR-Bürger, durch einen beherzten Sprint durch die Grenzübergangsstelle Chausseestraße in Berlin in den Westen zu fliehen. Erst der Warnschuss eines MfS-Angehörigen konnte die beiden stoppen.
Am 8. April 1989 wagten zwei DDR-Bürger in Ost-Berlin einen riskanten Fluchtversuch. Kurz vor halb zehn Uhr Morgens mischten sich die beiden Männer unter die Wartenden an der Grenzübergangsstelle Chausseestraße. Als der Schlagbaum auf Ostberliner Seite hochging, um ein Fahrzeug hindurchzulassen, sprinteten sie los. So schnell sie konnten rannten sie zwischen den wartenden Fahrzeugen hindurch und übersprangen zwei Barrieren. Auf den letzten Metern stellte sich ihnen ein Angehöriger der Passkontrolleinheit (PKE) in den Weg. Er gab einen Warnschuss ab, die Flüchtenden blieben sofort stehen und wurden von herbeigeeilten Soldaten der Grenztruppen und Angehörigen der PKE festgenommen.
Die vorliegende Fotodokumentation hat den spektakulären Fluchtversuch zum Inhalt. Jeweils drei Aufnahmen zeigen die Grenzübergangsstelle Chausseestraße aus Ostberliner und Westberliner Perspektive sowie den Blick vom Gelände der Grenzübergangsstelle in Richtung Grenze. Der Fall wurde auch deswegen genau dokumentiert, weil er im Westen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Schaulustige, die von Westberlin aus den Betrieb der Grenzübergangsstelle hatten beobachten wollen, waren Zeuge der dramatischen Ereignisse geworden.
Drittes Foto der Fotodokumentation zur Verhinderung eines Grenzdurchbruches auf der Grenzübergangsstelle Chausseestraße am 8.4.89, um 09.30 Uhr. Das Bild zeigt den sogenannten Sicherungsbereich Vorfeld der GÜST, den Kontrollpunkt direkt an der Grenze zu West-Berlin. Hier mussten alle von Westberlin kommenden Fahrzeuge halten. Im Hintergrund ist die Chausseestraße in Richtung Westen zu sehen. Links, aus dieser Perspektive direkt hinter dem hier gehobenen Schlagbaum, ist eine Aussichtsplattform zu sehen. Von dort beobachteten mehrere Schaulistige von Westberliner Seite aus den Fluchtversuch. Eingezeichnet sind die beiden Punkte, an denen die Flüchtenden kurz vor der Grenze festgenommen wurden. Sie hatten angehalten, nachdem ein Angehöriger der zum MfS gehörenden Passkontrolleinheiteinen Warnschuss abgegeben hatte.
An den Grenzübergangsstellen (Güst) der DDR führten Passkontrolleinheiten (PKE) der Staatssicherheit die Identitätskontrollen und Fahndungsmaßnahmen durch und überwachten auf diese Weise den gesamten grenzüberschreitenden Verkehr. Im Zuge der Kontrollen realisierten sie auch operative Maßnahmen im Auftrag anderer Diensteinheiten des MfS. Die in den Uniformen der Grenztruppen auftretenden Angehörigen der PKE gehörten zur Linie VI des MfS (Passkontrolle, Tourismus, Interhotel).
Die Passkontrolle war seit 1962 in der Kompetenz des MfS, als das Aufgabengebiet vom Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs auf die damals neu gegründete Arbeitsgruppe Passkontrolle und Fahndung überging. Hintergrund war u. a. die sich nach dem Mauerbau entwickelnde Fluchthilfe.
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Lageplan der Grenzübergangsstelle Chausseestraße mit Skizze des Verlaufs eines Fluchtversuches Dokument, 1 Seite
Bericht über einen Fluchtversuch auf der Grenzübergangsstelle Chausseestraße Dokument, 6 Seiten
Befehl an die Grenztruppen über das Aussetzen des Schusswaffengebrauchs Dokument, 1 Seite
Fotoalbum von Erich Mielke zum Mauerbau in Berlin Dokument, 30 Seiten