Fotodokumentation über Schäden am Dresdner Hauptbahnhof nach Durchfahrt der "Botschaftsflüchtlinge"
Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fo, Nr. 1663, Bild 15-35
Am 4. Oktober 1989 kam es zu schweren Krawallen am Dresdner Hauptbahnhof. Bürger versuchten auf durchfahrende Züge aufzuspringen die dort mit Botschaftsbesetzern aus Prag in Richtung Bundesrepublik durchfahren sollten.
Im August und September 1989 besetzten DDR-Bürger die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, Prag sowie die Ständige Vertretung in Ost-Berlin. Sie versuchten auf diese Weise, ihre Ausreise in die BRD zu erzwingen. Nach intensiven Verhandlungen der westdeutschen Regierung mit der DDR-Führung durften zumindest die Flüchtlinge in den Botschaften in Prag und Warschau in die BRD ausreisen. Ab dem 1. Oktober sollten sie in insgesamt 14 Sonderzügen über Dresden und Karl-Marx-Stadt, das heutige Chemnitz, ins bayerische Hof fahren.
Ausreisewillige in der DDR erfuhren von den Fahrten dieser Sonderzüge. Manche fassten den Plan, auf die Züge aufzuspringen und so aus der DDR zu fliehen. Volkspolizei und Stasi wurden mit der Absicherung der Strecke betraut, um genau das zu verhindern. Am Dresdner Hauptbahnhof kam es deshalb am späten Abend des 4. Oktobers 1989 zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Volkspolizei und DDR-Bürgern, die sich Zutritt zum Gleis und damit zu den Zügen in den Westen verschaffen wollten.
Die vorliegende Bilderserie dokumentiert die entstandenen Schäden bei den Krawallen. Es handelte sich um die schwersten Auseinandersetzungen zwischen Bürgern und Staatsmacht seit dem 17. Juni 1953.
Metadaten
- Urheber:
- MfS
- Datum:
- 4.10.1989
- Rechte:
- BStU
- Überlieferungsform:
- Positive und Negative