Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 5857, Bild 69, Bild 1-84, Bild 2
Die Bilderserie zeigt einige Aufnahmen des streng geheimen Bunkerprojekts der Bundesregierung in Rheinland-Pfalz.
In der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dernau entstand zwischen 1960 und 1972 ein unterirdischer, 17,3 Kilometer langer Bunkerkomplex. Im atomaren Ernstfall sollten 3.000 Amtsträger der Bundesregierung und Mitarbeiter der Verfassungsorgane dort Zuflucht finden. Der Bunker war nicht für die Unterbringung von Zivilbevölkerung gedacht. Vielmehr sollte er der Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdischer Führungsanlage im Kriegsfall dienen.
Bereits während der Bauarbeiten gelang es der Hauptverwaltung A, dem Auslandsspionagedienst des Ministeriums für Staatssicherheit, Informationen zu baulichen Details, wie Bunkereingängen, Baumaterial, Richtfunkantennen und Verkehrswegen zu sammeln. Die Agenten der Staatssicherheit dokumentieren zum Teil minutiös den baulichen Fortschritt. Die Aufnahmen entstanden zwischen den Jahren 1962 und 1964.
Der Betrachter des Bildes blickt aus südlicher Richtung auf die Höhe über den Oststollen. Es entstand im Juli 1962. Auf dem Foto markierten Stasi-Mitarbeiter handschriftlich wichtige Punkte der Bunkerarchitektur und erläuterten diese in einer Legende. Der Punkt 1/2 weist auf den westlichen Eingang des Oststollens hin. Punkt 7 deutet auf den Standort der Stahlgittermasten und die Punkte 10, 12/13 und 14 verorten einzelne Bunkerbauwerke
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Schwerpunkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit der HV A lag in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, wo sie mit Objektquellen, d. h. den IM in den nachrichtendienstlichen Zielobjekten, aktiv war.
Die HV A gliederte sich 1956 in 15, 1989 in 20 Abteilungen.
Für die operative Arbeit gegen das Bundeskanzleramt und wichtige Bundesministerien war die Abteilung I, für die gegen die bundesdeutschen Parteien die Abteilung II und für die Arbeit außerhalb Deutschlands die Abteilung III zuständig. Für die Infiltration der USA war die Abteilung XI, für die NATO und die Europäischen Gemeinschaften die Abteilung XII verantwortlich. Mit der Militärspionage war die Abteilung IV befasst, mit der Unterwanderung gegnerischer Nachrichtendienste die Abteilung IX.
Innerhalb der Hauptverwaltung war vornehmlich der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) mit Wissenschafts- und Technikspionage befasst, der zu diesem Zweck die Abteilung XIII bis XV sowie die Arbeitsgruppen 1, 3 und 5 unterhielt sowie eine eigene Auswertungsabteilung, die Abteilung V bzw. ab 1959 Abteilung VII.
Leiter der HV A waren 1951/52 Anton Ackermann, kurzzeitig Richard Stahlmann, 1952-1986 Markus Wolf, dann Werner Großmann und 1989/90 Bernd Fischer. Von anfangs zwölf Mitarbeitern wuchs der Apparat bis 1955 auf 430, bis 1961 auf 524 Mitarbeiter und erreichte bis 1972 einen Umfang von 1.066 hauptamtlichen Mitarbeitern. Bis 1989 wuchs die HV A auf 3.299 hauptamtliche Mitarbeiter, hinzu kamen 701 OibE (1985: 1.006) sowie 778 HIM. OibE und HIM arbeiteten verdeckt in der DDR und im Operationsgebiet. Insgesamt verfügte die HV A also zuletzt über 4.778 Mitarbeiter.
Die Anzahl der von der HV A geführten IM umfasste im Jahre 1989 rund 13.400 in der DDR und weitere 1.550 in der Bundesrepublik. Über 40 Jahre hinweg werden nach Hochrechnungen insgesamt rund 6.000 Bundesbürger und Westberliner IM der HV A gewesen sein.
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Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 5857, Bild 69, Bild 1-84, Bild 2
Die Bilderserie zeigt einige Aufnahmen des streng geheimen Bunkerprojekts der Bundesregierung in Rheinland-Pfalz.
In der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dernau entstand zwischen 1960 und 1972 ein unterirdischer, 17,3 Kilometer langer Bunkerkomplex. Im atomaren Ernstfall sollten 3.000 Amtsträger der Bundesregierung und Mitarbeiter der Verfassungsorgane dort Zuflucht finden. Der Bunker war nicht für die Unterbringung von Zivilbevölkerung gedacht. Vielmehr sollte er der Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdischer Führungsanlage im Kriegsfall dienen.
Bereits während der Bauarbeiten gelang es der Hauptverwaltung A, dem Auslandsspionagedienst des Ministeriums für Staatssicherheit, Informationen zu baulichen Details, wie Bunkereingängen, Baumaterial, Richtfunkantennen und Verkehrswegen zu sammeln. Die Agenten der Staatssicherheit dokumentieren zum Teil minutiös den baulichen Fortschritt. Die Aufnahmen entstanden zwischen den Jahren 1962 und 1964.
Das Schwarz-Weiß-Bild vom Juli 1962 zeigt das Materiallager und den Entladeplatz im Ahrbogen. Im Vordergrund befinden sich das Anschlussgleis der Bundesbahn und die Seilbahn zum Plateau.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Schwerpunkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit der HV A lag in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, wo sie mit Objektquellen, d. h. den IM in den nachrichtendienstlichen Zielobjekten, aktiv war.
Die HV A gliederte sich 1956 in 15, 1989 in 20 Abteilungen.
Für die operative Arbeit gegen das Bundeskanzleramt und wichtige Bundesministerien war die Abteilung I, für die gegen die bundesdeutschen Parteien die Abteilung II und für die Arbeit außerhalb Deutschlands die Abteilung III zuständig. Für die Infiltration der USA war die Abteilung XI, für die NATO und die Europäischen Gemeinschaften die Abteilung XII verantwortlich. Mit der Militärspionage war die Abteilung IV befasst, mit der Unterwanderung gegnerischer Nachrichtendienste die Abteilung IX.
Innerhalb der Hauptverwaltung war vornehmlich der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) mit Wissenschafts- und Technikspionage befasst, der zu diesem Zweck die Abteilung XIII bis XV sowie die Arbeitsgruppen 1, 3 und 5 unterhielt sowie eine eigene Auswertungsabteilung, die Abteilung V bzw. ab 1959 Abteilung VII.
Leiter der HV A waren 1951/52 Anton Ackermann, kurzzeitig Richard Stahlmann, 1952-1986 Markus Wolf, dann Werner Großmann und 1989/90 Bernd Fischer. Von anfangs zwölf Mitarbeitern wuchs der Apparat bis 1955 auf 430, bis 1961 auf 524 Mitarbeiter und erreichte bis 1972 einen Umfang von 1.066 hauptamtlichen Mitarbeitern. Bis 1989 wuchs die HV A auf 3.299 hauptamtliche Mitarbeiter, hinzu kamen 701 OibE (1985: 1.006) sowie 778 HIM. OibE und HIM arbeiteten verdeckt in der DDR und im Operationsgebiet. Insgesamt verfügte die HV A also zuletzt über 4.778 Mitarbeiter.
Die Anzahl der von der HV A geführten IM umfasste im Jahre 1989 rund 13.400 in der DDR und weitere 1.550 in der Bundesrepublik. Über 40 Jahre hinweg werden nach Hochrechnungen insgesamt rund 6.000 Bundesbürger und Westberliner IM der HV A gewesen sein.
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Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 5857, Bild 69, Bild 1-84, Bild 2
Die Bilderserie zeigt einige Aufnahmen des streng geheimen Bunkerprojekts der Bundesregierung in Rheinland-Pfalz.
In der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dernau entstand zwischen 1960 und 1972 ein unterirdischer, 17,3 Kilometer langer Bunkerkomplex. Im atomaren Ernstfall sollten 3.000 Amtsträger der Bundesregierung und Mitarbeiter der Verfassungsorgane dort Zuflucht finden. Der Bunker war nicht für die Unterbringung von Zivilbevölkerung gedacht. Vielmehr sollte er der Bundesregierung als Ausweichsitz und unterirdischer Führungsanlage im Kriegsfall dienen.
Bereits während der Bauarbeiten gelang es der Hauptverwaltung A, dem Auslandsspionagedienst des Ministeriums für Staatssicherheit, Informationen zu baulichen Details, wie Bunkereingängen, Baumaterial, Richtfunkantennen und Verkehrswegen zu sammeln. Die Agenten der Staatssicherheit dokumentieren zum Teil minutiös den baulichen Fortschritt. Die Aufnahmen entstanden zwischen den Jahren 1962 und 1964.
Das Schwarz-Weiß-Bild zeigt im Vordergrund vorgefertigte Blechstücke für den Innenausbau des Bunkers. Im Hintergrund auf der rechten Seite sind Baracken zu sehen.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Schwerpunkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit der HV A lag in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, wo sie mit Objektquellen, d. h. den IM in den nachrichtendienstlichen Zielobjekten, aktiv war.
Die HV A gliederte sich 1956 in 15, 1989 in 20 Abteilungen.
Für die operative Arbeit gegen das Bundeskanzleramt und wichtige Bundesministerien war die Abteilung I, für die gegen die bundesdeutschen Parteien die Abteilung II und für die Arbeit außerhalb Deutschlands die Abteilung III zuständig. Für die Infiltration der USA war die Abteilung XI, für die NATO und die Europäischen Gemeinschaften die Abteilung XII verantwortlich. Mit der Militärspionage war die Abteilung IV befasst, mit der Unterwanderung gegnerischer Nachrichtendienste die Abteilung IX.
Innerhalb der Hauptverwaltung war vornehmlich der Sektor Wissenschaft und Technik (SWT) mit Wissenschafts- und Technikspionage befasst, der zu diesem Zweck die Abteilung XIII bis XV sowie die Arbeitsgruppen 1, 3 und 5 unterhielt sowie eine eigene Auswertungsabteilung, die Abteilung V bzw. ab 1959 Abteilung VII.
Leiter der HV A waren 1951/52 Anton Ackermann, kurzzeitig Richard Stahlmann, 1952-1986 Markus Wolf, dann Werner Großmann und 1989/90 Bernd Fischer. Von anfangs zwölf Mitarbeitern wuchs der Apparat bis 1955 auf 430, bis 1961 auf 524 Mitarbeiter und erreichte bis 1972 einen Umfang von 1.066 hauptamtlichen Mitarbeitern. Bis 1989 wuchs die HV A auf 3.299 hauptamtliche Mitarbeiter, hinzu kamen 701 OibE (1985: 1.006) sowie 778 HIM. OibE und HIM arbeiteten verdeckt in der DDR und im Operationsgebiet. Insgesamt verfügte die HV A also zuletzt über 4.778 Mitarbeiter.
Die Anzahl der von der HV A geführten IM umfasste im Jahre 1989 rund 13.400 in der DDR und weitere 1.550 in der Bundesrepublik. Über 40 Jahre hinweg werden nach Hochrechnungen insgesamt rund 6.000 Bundesbürger und Westberliner IM der HV A gewesen sein.
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