Fotos von Parolen an der Carl-von-Ossietzky-Schule
Signatur: BStU, MfS, BV Berlin, AOP, Nr. 1224/91, Bd. 6, Bild 29
Im Herbst 1988 wurden Schüler der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Pankow der Schule verwiesen, weil sie sich offen gegen Militärparaden und Rechtsextremismus in der DDR ausgesprochen hatten. In der Folge kam es zu Solidaritätsbekundungen, etwa in Form von Graffiti an der Eingangstür und einer Hauswand der Schule.
Am 30. September 1988 wurden drei Schüler und eine Schülerin der Carl-von-Ossietzky-Schule im Ost-Berliner Stadtteil Pankow der Schule verwiesen, weil sie sich offen gegen Militärparaden ausgesprochen und vor dem Rechtsextremismus in der DDR gewarnt hatten. Zwei weitere Klassenkameraden wurden an andere Schulen versetzt, zwei erhielten einen Verweis. Die Betroffenen wurden durch ein systematisches Zusammenspiel von Schule, Leitung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und Elternrat gemaßregelt und gedemütigt. Anders als viele ähnliche Fälle wurde dieser Vorgang jedoch öffentlich. Die sogenannte Ossietzky-Affäre schlug hohe Wellen. Der Mut der Schüler rief eine Welle der Solidarität hervor.
Am 3. November 1988 suchte die herbeigerufene Volkspolizei den Verantwortlichen einer Parole an einer Hauswand der Ossietzky-Schule. Wenige Meter rechts neben dem Eingang an der Wand hatte jemand die Aufforderung "Weiterfragen!!" sowie ein Fragezeichen mitten auf die Eingangstür gemalt.
Metadaten
- Urheber:
- MfS
- Datum:
- 3.11.1988
- Rechte:
- BStU