Signatur: BStU, MfS, HA XIX, Nr. 7089, Bl. 3-37
Eine Plattform des Berliner Fernsehturms in 241 Metern Höhe nutzte die Staatssicherheit für Fotoaufnahmen. Diese sollten bei der Identifizierung von Fahrzeugen und Personen helfen.
Am 3. Oktober 1969 wurde der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz eröffnet. Vom Standort am Alexanderplatz verprach sich das Ministerium für Post und Fernmeldewesen eine optimale Einbindung in das Richtfunknetz, der Ministerrat hingegen einen internationalen Prestigegewinn für das SED-Regime. Insgesamt mussten für den Bau im Herzen Berlins etwa 30.000 Quadratmeter Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Lagerfläche abgerissen werden.
Mit der Einweihung, an der auch der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke teilnahm, begann auch in der DDR die Ära des Farbfernsehens. Das Restaurant in der markanten Glaskuppel wurde als Attraktion für die Öffentlichkeit am 7. Oktober 1989 zugänglich.
Innerhalb des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) war die Hauptabteilung XX für das Bauwerk zuständig. Die Diensteinheit, verantwortlich für die Überwachung von Staatsapparat, Kultur, Kirche und Untergrund, sollte mögliche Sabotagehandlungen aufdecken und verhindern.
In diesem Zusammenhang ermittelte die Geheimpolizei auch in einem kuriosen Fall am Bauwerk: Bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Turmkugel entstand ein sphärisches Lichtkreuz als Reflexion. Dieses Aufleuchten des christlichen Symbols bekam den Spitznamen "Rache des Papstes". Die Staatssicherheit konnte bei ihren Ermittlungen allerdings keine Anhaltspunkte für eine mögliche Sabotage finden.
Die Staatssicherheit nutzte den Fernsehturm aber auch für ihre eigenen Zwecke. Von einer Plattform in 241 Metern Höhe, oberhalb der Fernsehkugel, konnte das MfS mit hochwertiger Fototechnik das Umfeld bis zu einer Entfernung von über einem Kilometer im Detail überwachen. Wie aus der vorliegenden Fotodokumentation hervorgeht, wollte die Stasi so Autokennzeichnen und Personen identifizieren.
[Stempel: VVS MfS o220 B67/84]
Als Entwickler sind die Orwo-Typen A 49 oder R 09 in einer Verdünnung von 1 : 100 zu empfehlen. Eine Anwendung des Orwo-Entwicklers A 03 ist nicht empfehlenswert, weil dieser Entwicklertyp eine ausgeprägt starke Kornbildung und damit verbunden eine schlechte Detailwiedergabe hervorruft.
Zur Lösung dieser operativen Aufgabenstellungen kann mit sehr gutem Resultat der englische Film Ilford XP 1/400 eingesetzt werden. Er besitzt einen Belichtungsspielraum von 18 - 30 DIN Empfindlichkeit. Aufgrund seines speziellen Schichtaufbaus verlangt dieser Film eine Filmentwicklung entsprechend dem Colornegativprozeß C 41.
Dieser Film ist auch als Meterware erhältlich und kostet als Kleinbildfilm 5,60 Valutamark laut Katalog 1982.
Betrachtungen zum Einsatz moderner leistungsfähigerer Fototechnik, um eine weitere Verbesserung der Auswertbarkeit der fotografischen Aufnahmen zu erreichen
In der Anwendung neuer spezieller Objektive und Filmmaterialien liegen die Möglichkeiten zur Erhöhung der Qualität der operativer Aufnahmen.
Wird das nur 462 Gramm schwere Tamron-Objektiv in Verbindung mit Telekonverter und einem leichteren Stativ benutzt, ergibt sich ein Gesamtgewicht von etwa 3 - 4 kg, gegenüber einem Gewicht von nahezu 25 kg beim Zeiß-Spiegelobjektiv mit dem Stativ Uni 67.
Mit dem leichten Gewicht der Ausrüstung ergibt sich aufgrund der größeren Brennweite auch gleichzeitig eine flexiblere operative Anwendbarkeit, die technische Ausrüstung ist beweglicher und damit schneller einsatzbereit.
Zumal die kurze Baulänge von nur 8,8 cm gegenüber 512 cm beim Zeiß-Objektiv einen konspirativen Einsatz der Kameratechnik gestattet.
Diese 500 mm-Objektive mit kurzer Baulänge gibt es zwischenzeitlich schon bei verschiedenen Herstellern des NSW und in allen größeren Fotoversandhäusern zum Preis von etwa 500,-- VM.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Signatur: BStU, MfS, HA XIX, Nr. 7089, Bl. 3-37
Eine Plattform des Berliner Fernsehturms in 241 Metern Höhe nutzte die Staatssicherheit für Fotoaufnahmen. Diese sollten bei der Identifizierung von Fahrzeugen und Personen helfen.
Am 3. Oktober 1969 wurde der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz eröffnet. Vom Standort am Alexanderplatz verprach sich das Ministerium für Post und Fernmeldewesen eine optimale Einbindung in das Richtfunknetz, der Ministerrat hingegen einen internationalen Prestigegewinn für das SED-Regime. Insgesamt mussten für den Bau im Herzen Berlins etwa 30.000 Quadratmeter Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Lagerfläche abgerissen werden.
Mit der Einweihung, an der auch der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke teilnahm, begann auch in der DDR die Ära des Farbfernsehens. Das Restaurant in der markanten Glaskuppel wurde als Attraktion für die Öffentlichkeit am 7. Oktober 1989 zugänglich.
Innerhalb des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) war die Hauptabteilung XX für das Bauwerk zuständig. Die Diensteinheit, verantwortlich für die Überwachung von Staatsapparat, Kultur, Kirche und Untergrund, sollte mögliche Sabotagehandlungen aufdecken und verhindern.
In diesem Zusammenhang ermittelte die Geheimpolizei auch in einem kuriosen Fall am Bauwerk: Bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Turmkugel entstand ein sphärisches Lichtkreuz als Reflexion. Dieses Aufleuchten des christlichen Symbols bekam den Spitznamen "Rache des Papstes". Die Staatssicherheit konnte bei ihren Ermittlungen allerdings keine Anhaltspunkte für eine mögliche Sabotage finden.
Die Staatssicherheit nutzte den Fernsehturm aber auch für ihre eigenen Zwecke. Von einer Plattform in 241 Metern Höhe, oberhalb der Fernsehkugel, konnte das MfS mit hochwertiger Fototechnik das Umfeld bis zu einer Entfernung von über einem Kilometer im Detail überwachen. Wie aus der vorliegenden Fotodokumentation hervorgeht, wollte die Stasi so Autokennzeichnen und Personen identifizieren.
[Stempel: VVS MfS o220 B67/84]
Für Aufnahmen von Objekten, die sich in großer Entfernung vom Aufnahmestandpunkt befinden, besteht die Möglichkeit des Einsatzes eines Spiegelobjektivs vom Typ "Reflex 1 : 11/2000" der japanischen Firma Nikon. Es handelt sich hierbei um ein 2000 mm-Spiegelobjektiv mit folgenden technischen Parametern:
Bildwinkel: 1° 10'
Gewicht: 17,5 kg
Länge: 600 mm
Durchmesser: 262 mm
Preis: ca. 17.000,- Valutamark
Nach unseren Informationen ist zur Zeit noch keine Diensteinheit des MfS im Besitz dieses Objektivs, was wohl im hohen Anschaffungspreis begründet ist.
Die Anwendungsmöglichkeit dieses Objektivs wird jedoch sehr begrenzt sein. Als Voraussetzung für den Einsatz sind gute Sichtbedingungen bei idealem Wetter und die Möglichkeit einer erschütterungsfreien Befestigung auf einem entsprechenden stabilen Stativ erforderlich. Der extrem kleine Bildwinkel von nur 1° 10' erfordert ein präzises Einjustieren auf den Aufnahmegegenstand, Aufnahmen von sich bewegenden Personen und Kraftfahrzeugen erfordern umfangreiche praktische Erfahrungen und Fertigkeiten beim Arbeiten mit dieser Technik.
Resultate aus der Einbeziehung der Videotechnik zur Personen- und Kfz.-Kennzeichenidentifizierung
Zusätzlich zur Erprobung fotografischer Aufnahmetechnik in Verbindung mit unterschiedlichen Aufnahmematerialien wurde der Einsatz von Videotechnik getestet.
Ausgehend von den gesammelten praktischen Erfahrungen unter Beachtung physikalischer Gesetzmäßigkeiten konnte schon im voraus eine Einschätzung zur Überlegenheit fotografischer Aufnahmeverfahren gegenüber der Anwendung von Videotechnik zum Zwecke der Personen- und Kfz-Identifizierung gegeben werden, was durch die praktische Erprobung bestätigt wurde.
Die Ursachen dafür liegen im geringen Auflösungsvermögen von 15 - 20 Rasterelementen pro Milimeter eines Fernsehbildes gegenüber einer Auflösung von 90 Rasterelementen/mm beim Orwo NP 20 -Film.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Signatur: BStU, MfS, HA XIX, Nr. 7089, Bl. 3-37
Eine Plattform des Berliner Fernsehturms in 241 Metern Höhe nutzte die Staatssicherheit für Fotoaufnahmen. Diese sollten bei der Identifizierung von Fahrzeugen und Personen helfen.
Am 3. Oktober 1969 wurde der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz eröffnet. Vom Standort am Alexanderplatz verprach sich das Ministerium für Post und Fernmeldewesen eine optimale Einbindung in das Richtfunknetz, der Ministerrat hingegen einen internationalen Prestigegewinn für das SED-Regime. Insgesamt mussten für den Bau im Herzen Berlins etwa 30.000 Quadratmeter Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Lagerfläche abgerissen werden.
Mit der Einweihung, an der auch der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke teilnahm, begann auch in der DDR die Ära des Farbfernsehens. Das Restaurant in der markanten Glaskuppel wurde als Attraktion für die Öffentlichkeit am 7. Oktober 1989 zugänglich.
Innerhalb des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) war die Hauptabteilung XX für das Bauwerk zuständig. Die Diensteinheit, verantwortlich für die Überwachung von Staatsapparat, Kultur, Kirche und Untergrund, sollte mögliche Sabotagehandlungen aufdecken und verhindern.
In diesem Zusammenhang ermittelte die Geheimpolizei auch in einem kuriosen Fall am Bauwerk: Bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Turmkugel entstand ein sphärisches Lichtkreuz als Reflexion. Dieses Aufleuchten des christlichen Symbols bekam den Spitznamen "Rache des Papstes". Die Staatssicherheit konnte bei ihren Ermittlungen allerdings keine Anhaltspunkte für eine mögliche Sabotage finden.
Die Staatssicherheit nutzte den Fernsehturm aber auch für ihre eigenen Zwecke. Von einer Plattform in 241 Metern Höhe, oberhalb der Fernsehkugel, konnte das MfS mit hochwertiger Fototechnik das Umfeld bis zu einer Entfernung von über einem Kilometer im Detail überwachen. Wie aus der vorliegenden Fotodokumentation hervorgeht, wollte die Stasi so Autokennzeichnen und Personen identifizieren.
[Stempel: VVS MfS o220 B67/84]
Bei Fernsehbeobachtungen standen z.B. für die Identifizierung eines Kfz-Nummernschildes in 600 m Entfernung 4 Zeilen auf dem Fernsehmonitor zur Verfügung, die aber kein Lesen bzw. Identifizieren des Kfz-Kennzeichens zuließen.
Werden von Videoaufnahmen - entsprechend den operativen Erfordernissen - Positivkopien benötigt, muß noch ein weiterer Verlust an Bildschärfe mit einkalkuliert werden, weil vom aufgezeichneten Bild ein Negativ als Zwischenschritt zur Positivherstellung hergestellt werden muß. Gleichzeitig wird die Zeilenstruktur des aufgenommenen Fernsehbildes auf der späteren Positivkopie mit abgebildet, so daß eine Personen- oder Kfz.-Kennzeichenidentifizierung von weit entfernten Objekten, die dann entsprechend den optischen Abbildungsgesetzen klein abgebildet werden, nicht mehr möglich ist.
Tabelle des Vergleichs zwischen dem Fernsehen und der Fotografie - bezogen auf das Auflösungsvermögen und der Anzahl der Kontraststufen
Verfahren: Fernsehen
Auflösungsvermögen: 15 - 20 L/mm ; Kontraststufen: 10
Verfahren: Fotografie
Auflösungsvermögen: 10 - 16 DIN 100 - 170 L/mm; Kontraststufen: 20
Auflösungsvermögen: 17 - 23 DIN 80 - 120 L/mm; Kontraststufen: 20
Auflösungsvermögen: 24 - 30 DIN 60 - 80 L/mm; Kontraststufen: 20
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Schreiben des neuen AfNS-Leiters Wolfgang Schwanitz an die Leiter der Diensteinheiten zur zukünftigen Kompentenzverteilung Dokument, 7 Seiten
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