Signatur: BStU, MfS, OTS, Nr. 2247, Bl. 1-39
Mit dem Gerät "Wolke 005" konnten Stasi-Mitarbeiter radioaktiv markierte Gegenstände konspirativ verfolgen. Die Geheimpolizisten schoben ihren "Zielpersonen" entsprechend präparierte Objekte oder Accessoires unbemerkt unter.
Wie andere Geheimpolizeien auch, nutzte die Staatssicherheit verschiedene konspirative Ermittlungsmethoden. Dazu zählte auch die Markierung von Personen und Gegenstände mit radioaktiven Substanzen, um bestimmte Handlungen, Wege und Beziehungen nachvollziehen zu können. Die Markierungsmittel wurden vom Operativ-technischen Sektor (OTS) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hergestellt oder beschafft.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde diese Methode vor allem in den siebziger Jahren von den Abteilungen 26 und M, den Hauptabteilungen VIII, VI und II sowie der Hauptverwaltung A angewandt. Entsprechende Geräte firmierten unter den Deckbezeichnungen "Wolke", kombiniert mit einer Kennzahl.
Während Geräte zur radioaktiven Markierung von Gegenständen die Deckbezeichnung "Wolke 1XX" trugen, war das in der vorliegenden Anleitung beschriebene Gerät "Wolke 005" zur Feststellung von Markierungen konzipiert. Mit ihm konnten Gegenstände über mehrere Meter Entfernung, auch hinter Mauerwerk etc., konspirativ verfolgt werden.
Konkret versuchten Mitarbeiter des MfS durch radioaktiv gekennzeichnete Gegenstände, Akten und Geräte beispielsweise Verstecke aufzufinden oder unbefugte Einsichtnahme in Dokumente nachzuweisen. Die Kennzeichnung von Fahrzeugen sollte der Verfolgung von Personenbewegungen und zur Identitätsprüfung dienen. Um die Bewegungen von Personen nachzuvollziehen, markierten Stasi-Mitarbeiter Objekte oder Accessoires, die die Betroffenen ständig bei sich führten oder sie schoben ihnen radioaktiv markierte Gegenstände unter.
Die Gebrauchsanweisung beschreibt detailliert Inbetriebnahme, Einstellung und Wartung des Gerätes "Wolke 005". Darüber hinaus nennt das Dokument eine Reihe technischer Details, die beim Betrieb des Gerätes zu beachten waren und beinhaltet einige Abbildungen.
Das Gerät wird während des Einsatzes entweder konspirativ in einer speziell vorbereiteten Aktentasche transportiert (Signalmittel, Vibrator im Henkel) oder direkt am Körper unter der Kleidung getragen (Signalmittel, Vibrator an der Bauchoberseite des Trägers).
Das Gerät selbst ist mit einem kontaktlosen elektronischen Schwellwertschalter versehen, der eine Verzögerungszeitkonstante von T = 0,25 s besitzt und einen Arbeitskontakt mit einer Belastbarkeit ≤ 30 mA bei ≤ 20 V beinhaltet mit Hilfe dessen in Batterieteil ein Zwischenrelais vom Typ GBR 111 geschaltet wird, welches für die Auslösung des Signalmittels verantwortlich ist.
Für die Stromversorgung sind 8 Stück Batterien des Types VARTA Nr. 7244 Mignon 1,5 V vorgesehen, wobei die 8 Zellen mit einer Spannung von 12 V zur Speisung des Hauptgerätes und 3 Zellen zur Stromversorgung des Signalmittels dienen.
3. Inbetriebnahme des Gerätes "Wolke 005"
3.1. Allgemeines
Vor Einsatzbeginn ist der Batterieteil des Gerätes mit unbenutzten neuen Batterien des o.g. Types zu füllen (vergl. Abb. 2). Danach werden die entsprechenden elektrischen Verbindungen zwischen Hauptgerät und - Signalmittel - Batteriestufe hergestellt, um die genaue Justierung des Gerätes vornehmen zu können. Zu diesem Zweck wird der Ausgangsstecker des Hauptgerätes mit der Steckbuchse Nr. 4 des Batterieteiles verbunden und danach wird an die Steckbuchse Nr. 5 des Batterieteiles der Krabbler als Signalmittel (in Form des Krabblers bei der Befestigung am Körper oder des Anschlusses in der Aktentasche) angeschlossen.
Nach diesen Arbeitsgängen ist das Gerät prinzipiell funktionsfähig und läßt sich am Schalter Nr. 6 des Batterieteiles einschalten.
Konspiration war das Grundprinzip der nachrichtendienstlichen und geheimpolizeilichen Arbeit des MfS, das den Einsatz von inoffiziellen Kräften und anderen verdeckten Mitteln und Methoden sowie die weitgehende Geheimhaltung der eigenen Tätigkeit auch gegenüber anderen DDR-Organen und dem SED-Parteiapparat beinhaltet. Eine besondere Rolle spielt die Konspiration bei den Verhaltensregeln für IM, GMS, HIM, OibE und Führungsoffiziere, welche über die inoffiziellen Beziehungen zum MfS zu schweigen bzw. inoffizielle Handlungen für das MfS geheimzuhalten, zu tarnen oder zu verschleiern hatten.
Konspirative Ermittlungsmethode, bei der Personen und Gegenstände mit chemischen oder radioaktiven Substanzen gekennzeichnet wurden, um bestimmte Handlungen, Wege und Beziehungen nachvollziehen zu können. Die Markierungsmittel wurden vom Operativ-technischen Sektor des MfS hergestellt oder beschafft. Radioaktive Substanzen stammten aus dem Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf der Akademie der Wissenschaften. Beim Umgang mit ihnen wurden häufig selbst MfS-eigene Strahlenschutzbestimmungen umgangen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde diese Methode von den Abteilungen 26 und M, den Hauptabteilungen VIII, VI und II sowie der HV A angewandt.
Signatur: BStU, MfS, OTS, Nr. 2247, Bl. 1-39
Mit dem Gerät "Wolke 005" konnten Stasi-Mitarbeiter radioaktiv markierte Gegenstände konspirativ verfolgen. Die Geheimpolizisten schoben ihren "Zielpersonen" entsprechend präparierte Objekte oder Accessoires unbemerkt unter.
Wie andere Geheimpolizeien auch, nutzte die Staatssicherheit verschiedene konspirative Ermittlungsmethoden. Dazu zählte auch die Markierung von Personen und Gegenstände mit radioaktiven Substanzen, um bestimmte Handlungen, Wege und Beziehungen nachvollziehen zu können. Die Markierungsmittel wurden vom Operativ-technischen Sektor (OTS) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hergestellt oder beschafft.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde diese Methode vor allem in den siebziger Jahren von den Abteilungen 26 und M, den Hauptabteilungen VIII, VI und II sowie der Hauptverwaltung A angewandt. Entsprechende Geräte firmierten unter den Deckbezeichnungen "Wolke", kombiniert mit einer Kennzahl.
Während Geräte zur radioaktiven Markierung von Gegenständen die Deckbezeichnung "Wolke 1XX" trugen, war das in der vorliegenden Anleitung beschriebene Gerät "Wolke 005" zur Feststellung von Markierungen konzipiert. Mit ihm konnten Gegenstände über mehrere Meter Entfernung, auch hinter Mauerwerk etc., konspirativ verfolgt werden.
Konkret versuchten Mitarbeiter des MfS durch radioaktiv gekennzeichnete Gegenstände, Akten und Geräte beispielsweise Verstecke aufzufinden oder unbefugte Einsichtnahme in Dokumente nachzuweisen. Die Kennzeichnung von Fahrzeugen sollte der Verfolgung von Personenbewegungen und zur Identitätsprüfung dienen. Um die Bewegungen von Personen nachzuvollziehen, markierten Stasi-Mitarbeiter Objekte oder Accessoires, die die Betroffenen ständig bei sich führten oder sie schoben ihnen radioaktiv markierte Gegenstände unter.
Die Gebrauchsanweisung beschreibt detailliert Inbetriebnahme, Einstellung und Wartung des Gerätes "Wolke 005". Darüber hinaus nennt das Dokument eine Reihe technischer Details, die beim Betrieb des Gerätes zu beachten waren und beinhaltet einige Abbildungen.
3.2. Einstellung des Gerätes
Die Einstellung (Justierung) des Gerätes für Einsatzzwecke wird mit Hilfe der Anzeige Nr. 3 unter Verwendung der Potentiometers Nr. 1 und 2 (vergl. Abb. 1) am Hauptgerät vorgenommen. Mit Hilfe des Potentiometers Nr. 1 kann der Schwellwert für den kontaktlosen elektronischen Schwellwertschalter nachgeregelt werden. Durch das Potentiometer Nr. 2 kann eine ordnungsgemäße Einstellung des Nullpunktes erfolgen. Die genannten Potentiometer sind mit Hilfe eines Schraubenziehers von außen bedienbar.
Die Einstellung des Gerätes erfolgt vor den eigentlichen Einsatz bei einer Zimmertemperatur zwischen 20 °C und 25 °C. Es ist darauf zu achten, daß das o.g. Gerät diese Temperatur angenommen hat, bevor die Einstellung erfolgt.
Folgende Schritte sind dabei abzuwickeln:
a) Schalter Nr. 6 am Batterieteil einschalten (vergl. Abb. 2)
b) den Nullpunkt des Gerätes mit Hilfe des Potentiometers Nr. 2 so einstellen, daß der Zeiger des Anzeigeinstrumentes im gekennzeichneten Bereich A zwischen 7 x 10^3 und 9 x 10^3 Skaleneinheiten pendelt (vergl. dazu Abb. 1). Zu beachten ist dabei das evtl. vorhandene Markierungsmittel bzw. markierten Gegenstände mit der Deckbezeichnung "Wolke" sich nicht in der Nähe des Gerätes bzw. im Nachbarräumen befinden, da dies zur Falschjustierung des Gerätes führt.
c) Zwecks Überprüfung des Schwellwertschalters zur Auslösung des Schaltvorganges wird wie folgt vorgegangen:
Das Gerät "Wolke 005" wird mit der unter b) vorgenommenen Einstellung des Nullpunktes derart in die Nähe eines Markierungsmittels mit der Deckbezeichnung "Wolke" gebracht, daß der Zeiger des Anzeigeinstrumentes im Bereich B pendelt und im Mittel einen Wert von 1,7 x 10^4 Skaleneinheiten anzeigt.
Konspiration war das Grundprinzip der nachrichtendienstlichen und geheimpolizeilichen Arbeit des MfS, das den Einsatz von inoffiziellen Kräften und anderen verdeckten Mitteln und Methoden sowie die weitgehende Geheimhaltung der eigenen Tätigkeit auch gegenüber anderen DDR-Organen und dem SED-Parteiapparat beinhaltet. Eine besondere Rolle spielt die Konspiration bei den Verhaltensregeln für IM, GMS, HIM, OibE und Führungsoffiziere, welche über die inoffiziellen Beziehungen zum MfS zu schweigen bzw. inoffizielle Handlungen für das MfS geheimzuhalten, zu tarnen oder zu verschleiern hatten.
Konspirative Ermittlungsmethode, bei der Personen und Gegenstände mit chemischen oder radioaktiven Substanzen gekennzeichnet wurden, um bestimmte Handlungen, Wege und Beziehungen nachvollziehen zu können. Die Markierungsmittel wurden vom Operativ-technischen Sektor des MfS hergestellt oder beschafft. Radioaktive Substanzen stammten aus dem Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf der Akademie der Wissenschaften. Beim Umgang mit ihnen wurden häufig selbst MfS-eigene Strahlenschutzbestimmungen umgangen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde diese Methode von den Abteilungen 26 und M, den Hauptabteilungen VIII, VI und II sowie der HV A angewandt.
Signatur: BStU, MfS, OTS, Nr. 2247, Bl. 1-39
Mit dem Gerät "Wolke 005" konnten Stasi-Mitarbeiter radioaktiv markierte Gegenstände konspirativ verfolgen. Die Geheimpolizisten schoben ihren "Zielpersonen" entsprechend präparierte Objekte oder Accessoires unbemerkt unter.
Wie andere Geheimpolizeien auch, nutzte die Staatssicherheit verschiedene konspirative Ermittlungsmethoden. Dazu zählte auch die Markierung von Personen und Gegenstände mit radioaktiven Substanzen, um bestimmte Handlungen, Wege und Beziehungen nachvollziehen zu können. Die Markierungsmittel wurden vom Operativ-technischen Sektor (OTS) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hergestellt oder beschafft.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde diese Methode vor allem in den siebziger Jahren von den Abteilungen 26 und M, den Hauptabteilungen VIII, VI und II sowie der Hauptverwaltung A angewandt. Entsprechende Geräte firmierten unter den Deckbezeichnungen "Wolke", kombiniert mit einer Kennzahl.
Während Geräte zur radioaktiven Markierung von Gegenständen die Deckbezeichnung "Wolke 1XX" trugen, war das in der vorliegenden Anleitung beschriebene Gerät "Wolke 005" zur Feststellung von Markierungen konzipiert. Mit ihm konnten Gegenstände über mehrere Meter Entfernung, auch hinter Mauerwerk etc., konspirativ verfolgt werden.
Konkret versuchten Mitarbeiter des MfS durch radioaktiv gekennzeichnete Gegenstände, Akten und Geräte beispielsweise Verstecke aufzufinden oder unbefugte Einsichtnahme in Dokumente nachzuweisen. Die Kennzeichnung von Fahrzeugen sollte der Verfolgung von Personenbewegungen und zur Identitätsprüfung dienen. Um die Bewegungen von Personen nachzuvollziehen, markierten Stasi-Mitarbeiter Objekte oder Accessoires, die die Betroffenen ständig bei sich führten oder sie schoben ihnen radioaktiv markierte Gegenstände unter.
Die Gebrauchsanweisung beschreibt detailliert Inbetriebnahme, Einstellung und Wartung des Gerätes "Wolke 005". Darüber hinaus nennt das Dokument eine Reihe technischer Details, die beim Betrieb des Gerätes zu beachten waren und beinhaltet einige Abbildungen.
Ist dies erfolgt, so muß bei richtiger Einstellung des Schwellwertschalters das Signalmittel (siehe Krabbler) während der Zeitdauer von einer Minute summarisch 20 sec. eingeschaltet sein. Ist dies der Fall, so ist die Überprüfung des Schwellwertes positiv verlaufen und das Gerät ist einsatzfähig.
c) Werden jedoch Abweichungen festgestellt, so daß beispielsweise die Einstellzeit für das Signalmittel zu kurz ist, so liegt die Schwelle des Schwellwertschalter zu hoch (bei zu langer Einschaltzeit liegt die Schwelle zu niedrig). Es ist deshalb die Schwelle des Schwellwertschalters mit Hilfe des Potentiometers Nr. 1 derart nachzuregeln, daß die o.g. Bedingung erfüllt wird.
Wird bei der Überprüfung beispielsweise festgestellt, daß die Schwelle des Schwellwertschalters zu hoch liegt, d.h. die Einschaltzeit des Signalmittels ist zu kurz, so ist bei der oben vorgenommenen Anzeige das Potentiometer Nr. 1 solange im Uhrzeigersinn zu drehen, bis die o.g. Forderung erfüllt ist. Bei zu langer Einschaltzeit ist das Potentiometer gegen den Uhrzeigersinn zu justieren.
Die Überprüfung des Schwellwertes kann gleichzeitig als Funktionskontrolle des Gerätes gewertet werden.
Nach diesen Arbeiten ist das Gerät prinzipiell eingestellt und funktionstüchtig. Zu beachten ist jedoch, daß die Einstellung sorgfältig zu erfolgen hat.
Das Gerät Wolke 005 wird bei Zimmertemperatur zwischen 20 °C und 25 °C eingestellt bzw. justiert und ist prinzipiell im Temperaturbereich von -10 °C bis +50 °C betriebsfähig. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die überbrückbare Entfernung a/m/ infolge einer Temperaturabhängigkeit der Geräteempfindlichkeit von der am Einsatzort herrschenden Gerätetemperatur abhängt. Zu diesem Zweck sind die in Tabelle 1 für die verschiedenen Temperaturbereiche angegebenen Faktoren F mit der im Begleitpapier angegebenen überbrückbaren Entfernung a/m/ zu multiplizieren und man erhält damit die unter praktischen Einsatzbedingungen tatsächlich mit dem Gerät "Wolke 005 und den Mar-
Konspiration war das Grundprinzip der nachrichtendienstlichen und geheimpolizeilichen Arbeit des MfS, das den Einsatz von inoffiziellen Kräften und anderen verdeckten Mitteln und Methoden sowie die weitgehende Geheimhaltung der eigenen Tätigkeit auch gegenüber anderen DDR-Organen und dem SED-Parteiapparat beinhaltet. Eine besondere Rolle spielt die Konspiration bei den Verhaltensregeln für IM, GMS, HIM, OibE und Führungsoffiziere, welche über die inoffiziellen Beziehungen zum MfS zu schweigen bzw. inoffizielle Handlungen für das MfS geheimzuhalten, zu tarnen oder zu verschleiern hatten.
Konspirative Ermittlungsmethode, bei der Personen und Gegenstände mit chemischen oder radioaktiven Substanzen gekennzeichnet wurden, um bestimmte Handlungen, Wege und Beziehungen nachvollziehen zu können. Die Markierungsmittel wurden vom Operativ-technischen Sektor des MfS hergestellt oder beschafft. Radioaktive Substanzen stammten aus dem Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf der Akademie der Wissenschaften. Beim Umgang mit ihnen wurden häufig selbst MfS-eigene Strahlenschutzbestimmungen umgangen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde diese Methode von den Abteilungen 26 und M, den Hauptabteilungen VIII, VI und II sowie der HV A angewandt.
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