Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fi, Nr. 147
Das vorliegende Filmdokument ist ein Propagandafilm aus der Abteilung Agitation beim MfS über das Pionierferienlager "Feliks E. Dzierzynski". Kinder ab der Klassenstufe 5 nahmen an Wettkämpfen im Schwimmen und auf der Sturmbahn teil. Bei militärischen Übungen lernten sie schießen.
Kinder- und Jugenderziehung spielten in der DDR eine wichtige Rolle. Nach Ansicht der SED sollten Familie, Schule und Gesellschaft dazu beitragen, alle Kinder zu "sozialistischen Persönlichkeiten" zu erziehen. Zu diesem Zweck wurde 1948 die Pionierorganisation gegründet, die 1952 den Namen "Ernst Thälmann" erhielt. Sie war der FDJ unterstellt. Als politische Kinderorganisation war die Pionierorganisation fest in die Schulen integriert. Eine Schulklasse war meistens zugleich auch eine Pioniergruppe. Die Mitgliedschaft war formal freiwillig, wurde jedoch von staatlicher Seite als selbstverständlich angesehen. Es gab Kinder die nicht Mitglied wurden, etwa wenn sie aus einer religiösen Familie stammten und die Eltern aus konfessionellen Gründen Vorbehalte gegen die Pionierorganisation hatten. Die Eltern mussten jedoch aktiv die Mitgliedschaft ablehnen. Das wirkte sich meistens nachteilig auf den weiteren Lebensweg der Kinder aus. Ende der 1980er Jahre waren deshalb fast 98 Prozent aller Schulkinder Mitglieder der Pionierorganisation.
Die Erziehung zu "jungen Sozialisten" geschah im Rahmen von Aktivitäten, bei denen den Kindern die politischen Vorgaben und Ziele der SED spielerisch vermittelt werden sollten. Zu diesen Angeboten gehörten wöchentliche Pioniernachmittage, gemeinsam zu bewältigende "Pionieraufträge" wie Altglassammlungen oder die Pflege kommunaler Anlagen bis hin zu großen Pioniertreffen. Darüber hinaus gab es zentrale Pionierferienlager, die für die älteren Pioniere (ab Klassenstufe 5) organisiert wurden. Dort erhielten jedoch gewöhnlich nur solche Kinder einen Platz, die besondere schulische und gesellschafts-politische Leistungen vorweisen konnten.
Der vorliegende Film mit dem Titel "Immer bereit" entstand in einem dieser Ferienlager - dem Pionierferienlager "Feliks E. Dzierzynski" in Dammsmühle im Norden von Berlin. Die Aufnahmen zeigen die Kinder beim Frühsport, Fußballspielen, beim Fahnenappell oder bei Wanderungen. Zum Programm gehörten auch militärische Übungen und Spiele, es gab Wettkämpfe im Schwimmen und auf der "Sturmbahn" - einer Hindernisstrecke, die der Ausbildungsstrecke von Soldaten ähnlich war. Auch im Schießen mit Luftgewehren übten sich die Kinder und lernten anhand von Modellen den Umgang mit Maschinengewehren.
Angefertigt wurde der Film von der Abteilung Agitation beim MfS. Sie war zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und Traditionspflege des MfS. Ihr Filmstudio erarbeitete Print- und Filmproduktionen zu Lehr- und Propagandazwecken, die zum Teil über die DDR-Medien verbreitet wurden. Die Abteilung Agitation war Stasi-Chef Erich Mielke direkt unterstellt. 1985 wurde sie als Bereich 6 in die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) eingegliedert.
Der Film zeigt ein Ferienlager der Jungen Pioniere in Dammsmühle.
Zu sehen sind Aufnahmen des Zeltlagers, Frühsport und Waschen im Freien sowie die Gestaltung des Lagers mit Losungen aus Steinen.
Die Aufnahmen zeigen ausserdem einen Fahnenappell, den Auftritt einer Soldatentanzgruppe und den Ballzielwurf auf Pappköpfe in Gestalt von Karikaturen des Kapitalismus.
Die Jugendlichen führen Schießübungen durch gestalten ein Kulturprogramm am Lagerfeuer, erkunden bei einer Wanderung Flora und Fauna im Wald. Sportlich betätigen sie sich beim Fußballspielen und verschiedenen Turnübungen. Ein Koch bereitet das Essen für die Jugendgruppe.
Weitere Aufnahmen zeigen die Außenansichten eines Schlosses, die Ankunft mit dem Zug und die Neuausstattung von Neuankömmlingen, einen Fahnenappell mit Kindern in Feuerwehruniformen und Pionierkleidung.
Ein Veteranen erzählt und erhält Blumen. Einige Mädchen singen das Lied " Ich trage eine Fahne".
Die Jugendlichen absolvieren Wettkämpfe im Schwimmen und auf der Sturmbahn. Einige Pioniere bauen Modellschiffe und hantieren mit Modellen von Maschinengewehren bei militärischen Übungen.
Für Öffentlichkeits- und Traditionsarbeit zuständige zentrale Diensteinheit, 1955 aus der Abteilung Allgemeines ausgegründet. Sie sorgte für die Erarbeitung von Ausstellungen, Printpublikationen und Filmen zur Tätigkeit des MfS sowie für die Platzierung solcher Themen in den DDR-Medien. Die Abt. stand unter der Leitung von Gustav Borrmann (1955–1957), Günter Halle (1957–1975) und Helmut Bechert (1975–1985). Sie verfügte 1960 über 26, 1970 über 69 und 1985 über 76 Mitarbeiter. 1972–1983 war der Arbeitsbereich, der für die Zusammenarbeit mit betrieblichen Arbeitskollektiven, Schulen und Grenzgemeinden sowie die sog. Patenschaftsarbeit zuständig war, unter der Leitung von Gerhard Kehl als Arbeitsgruppe Öffentliche Verbindungen (AÖV) zeitweise ausgegliedert. 1985 wurde der Aufgabenbereich der Abteilung als Bereich 6 in die ZAIG eingegliedert.
Für Öffentlichkeits- und Traditionsarbeit zuständige zentrale Diensteinheit, 1955 aus der Abteilung Allgemeines ausgegründet. Sie sorgte für die Erarbeitung von Ausstellungen, Printpublikationen und Filmen zur Tätigkeit des MfS sowie für die Platzierung solcher Themen in den DDR-Medien. Die Abt. stand unter der Leitung von Gustav Borrmann (1955–1957), Günter Halle (1957–1975) und Helmut Bechert (1975–1985). Sie verfügte 1960 über 26, 1970 über 69 und 1985 über 76 Mitarbeiter. 1972–1983 war der Arbeitsbereich, der für die Zusammenarbeit mit betrieblichen Arbeitskollektiven, Schulen und Grenzgemeinden sowie die sog. Patenschaftsarbeit zuständig war, unter der Leitung von Gerhard Kehl als Arbeitsgruppe Öffentliche Verbindungen (AÖV) zeitweise ausgegliedert. 1985 wurde der Aufgabenbereich der Abteilung als Bereich 6 in die ZAIG eingegliedert.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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