Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Nr. 2067, Bl. 1-8
Nach den Olympischen Spielen hörte die Arbeit der Stasi nicht auf. "Beachtenswerte Erscheinungen", also besondere Vorkommnisse während der Olympiade in München, sollten analysiert werden, um bei kommenden Sportveranstaltungen noch besser gewappnet zu sein.
Es war der Stasi gelungen die Olympischen Spiele bis ins Detail abzusichern. Mit der Platzierung der DDR auf dem dritten Platz im Medaillenspiegel sowie ohne Fluchtversuch eines Athleten, konnte das MfS Lehren für kommende Sportveranstaltungen ziehen. Denn die Weltmeisterschaft im Fußball 1974 stand bevor, die zwei Jahre später ebenfalls in der Bundesrepublik stattfinden sollte.
Anhand einer ausführlichen Dokumentierung der gesamten Olympischen Spiele wurde das Auftreten der eigenen Delegation bewertet um feststellen zu können, ob und in wie fern Ostberlin politischer Schaden entstanden sei. Auch die verbalen oder symbolischen "Angriffe" auf die DDR-Delegation wurde analysiert, um bei weiteren Sportveranstaltungen besser reagieren zu können.
MINISTERIUM FUR STAATSSICHERHEIT
Streng geheim!
Um Rückgabe wird gebeten!
Berlin, den
8 Blatt
7. Exemplar
Nr. 831/72
INFORMATION
über
die Haltung der anläßlich der Olympischen Sommerspiele 1972 in München weilenden DDR-Delegationen und über gegen sie gerichtete Aktivitäten
Nachstehend wird über einige beachtenswerte Erscheinungen im Zusammenhang mit dem bisherigen Aufenthalt der DDR-Delegationen in München berichtet. Diese Hinweise beruhen auf internen Informationen und beziehen sich auf den Zeitraum von der Ausreise der DDR-Delegationen bis zum 3. 9. 1972.
Nach den bisher vorliegenden Informationen gab es in keiner der DDR-Delegationen Fälle republikschädigenden Verhaltens.
Die Atmosphäre beim Eintreffen der ersten Touristengruppe aus der DDR in den vorgesehenen Quartierorten bei München kann als freundlich und erwartungsvoll eingeschätzt werden. Teilweise war eine gewisse Zurückhaltung erkennbar. Die DDR-Touristen verhielten sich diszipliniert und höflich. Im einzelnen ist dazu folgendes festzustellen:
676 970 3.0
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Nr. 2067, Bl. 1-8
Nach den Olympischen Spielen hörte die Arbeit der Stasi nicht auf. "Beachtenswerte Erscheinungen", also besondere Vorkommnisse während der Olympiade in München, sollten analysiert werden, um bei kommenden Sportveranstaltungen noch besser gewappnet zu sein.
Es war der Stasi gelungen die Olympischen Spiele bis ins Detail abzusichern. Mit der Platzierung der DDR auf dem dritten Platz im Medaillenspiegel sowie ohne Fluchtversuch eines Athleten, konnte das MfS Lehren für kommende Sportveranstaltungen ziehen. Denn die Weltmeisterschaft im Fußball 1974 stand bevor, die zwei Jahre später ebenfalls in der Bundesrepublik stattfinden sollte.
Anhand einer ausführlichen Dokumentierung der gesamten Olympischen Spiele wurde das Auftreten der eigenen Delegation bewertet um feststellen zu können, ob und in wie fern Ostberlin politischer Schaden entstanden sei. Auch die verbalen oder symbolischen "Angriffe" auf die DDR-Delegation wurde analysiert, um bei weiteren Sportveranstaltungen besser reagieren zu können.
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Ministerium für Staatssicherheit
Bei Ankunft des ersten Touristenzuges aus der DDR in Oberaudorf am 25. 8. 1972 (gegen 15.50 Uhr) hatten sich ca. 150 Ortsbewohner zum Empfang eingefunden. Fernseh-, Film-, Rundfunk-, Bild- und andere Reporter waren zahlreich vertreten. Die Ankunft des Zuges und das Aussteigen der Touristen wurden gefilmt.
Die Begrüßung durch den Bürgermeister war kurz und freundlich, wobei er auf die offizielle Begrüßung um 18.00 Uhr verwies. Die Aufteilung der DDR-Touristen auf die einzelnen Quartiere erfolgte schnell und reibungslos.
Bei Ankunft des Zuges in Kiefersfelden hatten sich ebenfalls zahlreiche Einwohner sowie mehrere Reporter eingefunden. Ohne jede Begrüßung wurden die auf dem Bahnhofsvorplatz ankommenden Touristen von Angestellten des örtlichen Fremdenverkehrsamtes auf die Quartiere aufgeteilt.
Der zweite Touristenzug traf gegen 18.00 Uhr in Oberaudorf ein, wo sich etwa 300 Einwohner auf dem Bahnhofsvorplatz eingefunden hatten. In seiner "offiziellen" Begrüßungsansprache erklärte der Bürgermeister u. a. sinngemäß, daß er sich besonders freue, nach "langer unfreiwilliger Pause" wieder Gäste aus der DDR begrüßen zu können. Er wünschte angenehmen Aufenthalt und der DDR-Mannschaft viel Erfolg. (Die Gemeinde Oberaudorf war 1953/54 als Gastgeber für die nicht durchgeführten "gesamtdeutschen" Skimeisterschaften vorgesehen.)
Während der Eröffnungsveranstaltung am 26. 8. 1972 waren die DDR-Touristen fast ausschließlich im Block F untergebracht. (Etwa 50 % der Zuschauer dieses Blockes kamen aus sozialistischen Ländern.)
Die DDR-Touristen bestimmten durch ihr weitgehend einheitliches Auftreten (z. B. Sprechchöre, Fahnenschwenken beim Einmarsch von Mannschaften aus sozialistischen Ländern) weitgehend das Bild des Blockes. Die einheimischen Zuschauer des Blockes quittierten dieses Auftreten meist schweigend. Abwertende Bemerkungen wurden im wesentlichen nur gegenüber dem Nebenmann gemacht.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Nr. 2067, Bl. 1-8
Nach den Olympischen Spielen hörte die Arbeit der Stasi nicht auf. "Beachtenswerte Erscheinungen", also besondere Vorkommnisse während der Olympiade in München, sollten analysiert werden, um bei kommenden Sportveranstaltungen noch besser gewappnet zu sein.
Es war der Stasi gelungen die Olympischen Spiele bis ins Detail abzusichern. Mit der Platzierung der DDR auf dem dritten Platz im Medaillenspiegel sowie ohne Fluchtversuch eines Athleten, konnte das MfS Lehren für kommende Sportveranstaltungen ziehen. Denn die Weltmeisterschaft im Fußball 1974 stand bevor, die zwei Jahre später ebenfalls in der Bundesrepublik stattfinden sollte.
Anhand einer ausführlichen Dokumentierung der gesamten Olympischen Spiele wurde das Auftreten der eigenen Delegation bewertet um feststellen zu können, ob und in wie fern Ostberlin politischer Schaden entstanden sei. Auch die verbalen oder symbolischen "Angriffe" auf die DDR-Delegation wurde analysiert, um bei weiteren Sportveranstaltungen besser reagieren zu können.
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Ministerium für Staatssicherheit.
Äußerungen provozierenden Charakters wurden nicht festgestellt.
Am 27. 8. 1972 fand eine Beratung mit den Leitern der Touristendelegationen anderer sozialistischer Länder statt, wobei Übereinkunft darüber erzielt wurde, gegenseitig beachtenswerte Informationen auszutauschen und sich bei auftretenden Störversuchen usw. gegenseitig zu unterstützen.
Die Leitung der DDR-Delegation wurde gebeten, die Koordinierung zu übernehmen.
Seit dem Eintreffen der ersten DDR-Touristen führten vor allem Journalisten und Bildreporter der "Münchener Abendzeitung", des Südwestfunks Baden-Baden und der Fernseh-Redaktion "Report" in Gaststätten, Hotels und anderen Unterkünften der DDR-Touristen teilweise längere Gespräche mit den Vermietern sowie anwesenden DDR-Bürgern. Wie die ersten dabei gesammelten Erfahrungen zeigen, bemühen sich die Gesprächspartner aus der DDR, offensiv aufzutreten, wobei jedoch in taktischer Hinsicht nicht immer zweckmäßig reagiert wird. Vorherrschende, von der Gegenseite ins Gespräch gebrachte Tendenzen, sind,
- die DDR sei "kein Ausland" und
- als Gastgeber wolle man keine "großen politischen Gespräche".
Insbesondere nach dem Abschluß der ersten Wettkampfdisziplinen wurden DDR-Touristen in zunehmendem Maße nach ihrer Meinung zu einzelnen Olympiasiegern - vor allem aus der DDR - befragt. In den Aktivitäten vor allem der westdeutschen Journalisten zeichnet sich immer stärker die Tendenz ab, von sogenannten Gruppenbefragungen Abstand zu nehmen und zu versuchen, individuell mit einzelnen DDR-Touristen zu sprechen. In den letzten Tagen trat die gezielte Bearbeitung von DDR-Touristen immer deutlicher hervor.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
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Zusammenstellung operativ bedeutsamer Anhaltspunkte in Auswertung der Berichte über den Einsatz der IM/GMS bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München Dokument, 3 Seiten
Befehl Erich Mielkes zur Zusammenstellung der Touristendelegation Dokument, 7 Seiten
Vorbereitung des Einsatzes von Kräften und Mitteln der Linie III vor, während und nach den Olympischen Sommerspielen 1972 in München (Rahmenplan) Dokument, 4 Seiten
Information über Pläne, Absichten, Maßnahmen und andere Aktivitäten gegen die DDR und verschiedene sozialistische Staaten unter Mißbrauch der Olympischen Sommerspiele 1972 in München Dokument, 13 Seiten