Signatur: BStU, MfS, AS, Nr. 178/77, Bl. 183-184
1973 begannen in Ost-Berlin die Bauarbeiten für den Palast der Republik. Schon sehr früh rückte er in den Fokus der Stasi, die das Prestigeprojekt von Beginn an überwachte. In einer Information vom 17. September 1974 schildert das MfS seine geplanten Maßnahmen zur weiteren Absicherung der Bauarbeiten.
Mit der Errichtung des Palasts der Republik startete die SED-Führung 1973 ein Großprojekt in der historischen Mitte Berlins. Unter der Leitung Heinz Graffunders, eines der prominentesten Architektinnen und Architekten der DDR, entstand ein Vorzeigebau, der Politik und Vergnügungskultur an einem Ort vereinte: Während in einem Teil des Gebäudes das Parlament der DDR, die Volkskammer, untergebracht war, befanden sich in einem anderen Teil Restaurants, Bars, Cafés, eine Diskothek, ein Theater und eine Bowlingbahn. Damit stand der Palast der Republik in der Tradition der sozialdemokratischen "Volkshäuser". Gleichzeitig flossen Elemente der stalinistisch geprägten "Kulturpaläste" sowie der neuartigen "Kultur- und Kongresszentren" mit ein. Der Palast der Republik galt als architektonischer Ausdruck der Moderne und besaß enormen repräsentativen Charakter. Nach weniger als drei Jahren Bauzeit war er am ehemaligen Standort des 1950 gesprengten Stadtschlosses fertiggestellt.
Die besondere Bedeutung des Projekts rief die Stasi auf den Plan. Noch vor Baubeginn im August 1973 legte sie einen Sondervorgang mit dem Decknamen "Metropole" an und überwachte fortan die Arbeiten. Die im Rahmen der Aktion angefertigten Dokumente sind im Archiv des BStU überliefert. Sie zeigen auf, wie stark und mit welchen Mitteln das MfS den Bau des Palasts der Republik kontrollierte.
In der vorliegenden Information vom 17. September 1974 führt ein Stasi-Hauptmann der Hauptabteilung XVIII/1 (Volkswirtschaft/Abteilung Bauwesen) die geplanten Maßnahmen zur weiteren Absicherung der Bauarbeiten auf. Diese waren im Spätsommer 1974 bereits weit fortgeschritten, das Richtfest fand nur zwei Monate später, am 18. November 1974, statt. Die Durchführung der Maßnahmen geschah unter Anleitung der Hauptabteilung Personenschutz, die für die Personen- und Objektsicherheit zuständig war. Die Aufgaben im Bereich der Baustelle bestanden zum einen in der Kontrolle von Materialien und der Durchsuchung der Räume nach westlicher Spionage- und Sabotagetechnik. Zum anderen waren Kontrollgänge und die Bewachung des Baus durch das MfS-Wachregiment "Feliks E. Dzierżyński" geplant.
HA XVIII/1
Berlin, den 17.09.1974
Information
Geplante Maßnahmen der HA PS zur weiteren Absicherung des Bauvorhabens "Palast der Republik"
Durch Gen. Oberstltn. Stelzl wurden dem Leiter der HA PS, Gen. General Wolf, u. a. folgende Vorschläge zur weiteren Absicherung des Bauvorhabens "Palast der Republik" unterbreitet:
1. Einsatz von 6 Pionieren des Wachregimentes je Arbeitsschicht unter der Anleitung der HA PS/9.
Die Aufgabe der Pioniere soll darin bestehen, auf den 6 Etagen des Palastbaues Kontrollgänge durchzuführen, um Diversions- und Sabotageakten vorzubeugen.
Der Einsatz erfolgt nach dem 07.10.74.
[handschriftliche Ergänzung am Rand: Wie?]
2. Verstärkung des Wachregimentes, um das Palastgebäude zu bewachen. Die spätere Bewachung des Palastes durch das Wachregiment soll praktisch vorgezogen werden, um das Gebäude schon während des Ausbaus zuverlässig zu schützen. Neben den Vorbeugungen gegen staatsfeindliche Angriffe soll auch die vorbeugende Kriminalitätsbekämpfung gewährleistet werden.
Der Einsatz ist ab Juli 1975 geplant.
[handschriftliche Ergänzung am Rand unleserlich]
3. Einführung von sicherungsmäßigen Sperrbereichen mittels Bauschließanlagen und Sonderdokumenten. Dadurch soll die erhöhte Sicherheit der besonderen Räume und Einrichtungen gewährleistet werden. Gleichzeitig sollen grundsätzlich neue Baustellendokumente ausgegeben werden.
Diese Maßnahme soll ab Juli 1975 wirksam werden.
Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft)
Nach dem Vorbild der "Verwaltung für Wirtschaft" in der sowjetischen Hauptverwaltung für Staatssicherheit erhielt das am 8.2.1950 gebildete MfS eine Einrichtung, die zunächst unter der Bezeichnung Abteilung III bzw. Hauptabteilung III agierte. Vorläufer war die von Mielke geleitete Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft im MdI. Die Kernaufgaben bestanden in der Sabotageabwehr, im Schutz des Volkseigentums und in der Überwachung der Betriebe. Für die SAG Wismut wurde 1951 eine separate Struktureinheit, die Objektverwaltung "W" gegründet.
1955 wurde die systematische Überprüfung von Leitungskadern (später Sicherheitsüberprüfungen), 1957 der Aufbau des Informantennetzes, die Zusammenarbeit mit staatlichen Leitern und Parteisekretären, der Aufbau von Operativgruppen und Objektdienststellen sowie die Gewinnung von IM für Schlüsselpositionen in wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben und Institutionen etabliert. Mit der Auflösung der Abteilung VI erhielt die HA III den Auftrag zur Sicherung volkswirtschaftlicher Maßnahmen auf dem Gebiet der Landesverteidigung.
1964 erfolgte im Zusammenhang mit den Reformen in der DDR-Volkswirtschaft die Umbenennung der HA III in HA XVIII. Die neue Struktur basierte auf dem Produktionsprinzip, das zunächst auf die führenden Wirtschaftszweige Bau und Industrie fokussiert war. Andere Wirtschaftsobjekte wurden nach dem Territorialprinzip von den Kreisdienststellen bearbeitet. Der HA XVIII in der Zentrale entsprachen gemäß dem Linienprinzip auf der Bezirksebene die Abteilungen XVIII der Bezirksverwaltungen. Sicherungsschwerpunkte waren vor allem Außenhandel, Wissenschaft und Technik sowie die Verteidigungsindustrie. Mit der Richtlinie 1/82 wurde der Akzent auf die Gewährleistung der inneren Stabilität verschoben. Strukturelle Auswirkungen hatte insbesondere die Hochtechnologie Mikroelektronik. 1983 wurde die für den Bereich KoKo zuständige AG BKK aus der für den Außenhandel zuständigen Abteilung 7 der HA XVIII herausgelöst.
Zuletzt wies die Organisationsstruktur 6 Arbeitsbereiche und 62 Referate auf. Sie diente vor allem der Aufklärung gegnerischer Geheimdienste ("Arbeit im und nach dem Operationsgebiet"), der inneren Abwehrarbeit in den Betrieben und Institutionen, der Gewährleistung der inneren Stabilität, der Wahrung von Sicherheit, Ordnung und Geheimnisschutz sowie der Unterstützung der Wirtschaft durch "effektivitäts- und leistungsfördernde Maßnahmen". Leiter der HA XVIII waren Knoppe (1950–1953), Hofmann (1953–1957), Weidauer (1957–1963), Mittig (1964–1974) und Kleine (1974–1989). Der hauptamtliche Mitarbeiterbestand stieg 1954–1989 von 93 auf 646, auf der gesamten Linie XVIII waren es zuletzt 1623. 1989 arbeiteten für die Linie XVIII ca. 11.000 IM.
Wachregiment des MfS "Feliks Dzierżyński"
Das am 1.1.1951 als "Wachbataillon A" gegründete Wachregiment des MfS, welches seit 1967 den Namen des ersten sowjetischen Geheimdienstchefs Feliks Dzierżyński trug, wuchs im Laufe der Jahrzehnte zu einer Wach- und Sicherungstruppe mit 11.000 Angehörigen an (1989). Als militärisch-operativer Arm des MfS bezeichnet, hatte das Wachregiment, in und um Ostberlin stationiert, in erster Linie die Aufgabe, Partei- und Staatsobjekte wie die Politbürosiedlung Wandlitz zu bewachen sowie zeitweilig bestimmte Einsatzräume zu beziehen, um die Sicherheit führender Repräsentanten der DDR einschließlich ihrer Gäste zu gewährleisten.
Im Krisen- und Kriegsfall sollten die "Dzierżyński-Soldaten" die SED-Parteiführung schützen und bei inneren Unruhen eingreifen. Ihre "militärisch-tschekistische" Ausbildung war auf den Orts- und Häuserkampf ausgerichtet. Die Bewaffnung bestand zuletzt neben den üblichen Infanteriewaffen aus Panzerbekämpfungsmitteln, Flugabwehrraketen und mehr als 400 Schützenpanzerwagen.
Das Wachregiment rekrutierte sich zu etwa 80 Prozent aus freiwillig drei Jahre dienenden Soldaten und Unteroffizieren. Die SED-Führung und Mielke wollten in den Angehörigen des Wachregiments politische Soldaten sehen, die in einem besonderen Treueverhältnis zur Partei- und Staatsführung stehen sollten. Ihre Sonderstellung wurde durch einen besonderen Fahneneid, Uniformen aus Offiziersstoff, Ärmelstreifen und durch eine bessere Besoldung unterstrichen.
Gegenüber anderen bewaffneten Organen entwickelten die MfS-Soldaten deshalb gelegentlich Formen überheblichen Verhaltens. Es existierte zeitweise so etwas wie ein Korpsgeist, man begriff sich als eine Art "Rote Garde". Einsätze am 17. Juni 1953 und am 13. August 1961 stellte man in der Traditionspflege besonders heraus.
Im Oktober 1989 erfolgte gegen Demonstranten in Ostberlin der letzte "Sicherungseinsatz" von kleineren Teilen des Wachregiments; danach verweigerte die Mehrheit der Soldaten den bisherigen "absoluten Gehorsam". Die Modrow-Regierung löste das Wachregiment im Dezember 1989 auf.
Die Hauptabteilung PS war hauptsächlich für den "physischen Schutz" der Partei- und Staatsführung zuständig. Dazu gehörte auch die Absicherung von Auslandsreisen und Delegationen der DDR auf internationalen Konferenzen. Auch Staatsgäste wurden durch die Hauptabteilung PS geschützt. Die HA PS entstand, als die Abteilung PS 1951 zu einer Hauptabteilung (HA) aufgewertet wurde. Ihre Hauptaufgaben bestanden in der
Im Herbst 1989 gehörten der HA PS 3.343 hauptamtliche Mitarbeiter an.
In den Bezirksverwaltung (BV) bestanden selbständige Referate PS.
Signatur: BStU, MfS, AS, Nr. 178/77, Bl. 183-184
1973 begannen in Ost-Berlin die Bauarbeiten für den Palast der Republik. Schon sehr früh rückte er in den Fokus der Stasi, die das Prestigeprojekt von Beginn an überwachte. In einer Information vom 17. September 1974 schildert das MfS seine geplanten Maßnahmen zur weiteren Absicherung der Bauarbeiten.
Mit der Errichtung des Palasts der Republik startete die SED-Führung 1973 ein Großprojekt in der historischen Mitte Berlins. Unter der Leitung Heinz Graffunders, eines der prominentesten Architektinnen und Architekten der DDR, entstand ein Vorzeigebau, der Politik und Vergnügungskultur an einem Ort vereinte: Während in einem Teil des Gebäudes das Parlament der DDR, die Volkskammer, untergebracht war, befanden sich in einem anderen Teil Restaurants, Bars, Cafés, eine Diskothek, ein Theater und eine Bowlingbahn. Damit stand der Palast der Republik in der Tradition der sozialdemokratischen "Volkshäuser". Gleichzeitig flossen Elemente der stalinistisch geprägten "Kulturpaläste" sowie der neuartigen "Kultur- und Kongresszentren" mit ein. Der Palast der Republik galt als architektonischer Ausdruck der Moderne und besaß enormen repräsentativen Charakter. Nach weniger als drei Jahren Bauzeit war er am ehemaligen Standort des 1950 gesprengten Stadtschlosses fertiggestellt.
Die besondere Bedeutung des Projekts rief die Stasi auf den Plan. Noch vor Baubeginn im August 1973 legte sie einen Sondervorgang mit dem Decknamen "Metropole" an und überwachte fortan die Arbeiten. Die im Rahmen der Aktion angefertigten Dokumente sind im Archiv des BStU überliefert. Sie zeigen auf, wie stark und mit welchen Mitteln das MfS den Bau des Palasts der Republik kontrollierte.
In der vorliegenden Information vom 17. September 1974 führt ein Stasi-Hauptmann der Hauptabteilung XVIII/1 (Volkswirtschaft/Abteilung Bauwesen) die geplanten Maßnahmen zur weiteren Absicherung der Bauarbeiten auf. Diese waren im Spätsommer 1974 bereits weit fortgeschritten, das Richtfest fand nur zwei Monate später, am 18. November 1974, statt. Die Durchführung der Maßnahmen geschah unter Anleitung der Hauptabteilung Personenschutz, die für die Personen- und Objektsicherheit zuständig war. Die Aufgaben im Bereich der Baustelle bestanden zum einen in der Kontrolle von Materialien und der Durchsuchung der Räume nach westlicher Spionage- und Sabotagetechnik. Zum anderen waren Kontrollgänge und die Bewachung des Baus durch das MfS-Wachregiment "Feliks E. Dzierżyński" geplant.
4. Absicherung der Installation von Klima- und Elektroanlagen u. a. durch Einsatz von Fachkräften des Nutzers (Monteure und Ingenieure). Diese können sicherungsgemäß durch das MfS gesteuert und ggf. operativ genutzt werden. Dieser Einsatz soll ab Januar 1975 erfolgen; er soll auch in anderen Bereichen praktiziert werden (Fernsehen, Dolmetscheranlagen).
5. Sicherung der Installation der Nachrichteneinrichtungen durch die Abteilung N selbst.
6. Kontrolle von Materialien (Bau, Ausrüstung, Ausstattung) zwecks Vorbeugung staatsfeindlicher und krimineller Handlungen (Diversion, Diebstahl). Die Materialien sollen insbesondere hinsichtlich der Einschleusung von Diversionsmitteln kontrolliert werden.
Dazu sollen je 2 Fachkräfte für die Bauteile I und III eingesetzt werden. Dazu sind 3 Mitarbeiter der HA PS/9/Ref. 5 ständig eingesetzt.
Die Kontrollen sollen ab Juli 1975 durchgeführt werden.
7. Routinedurchsuchungen durch Pioniere unter Leitung der HA PS/9 in den technischen Schwerpunkten und wichtigsten Räumen des Palastes. Es sollen dabei mögliche eingebaute Feindtechnik und Diversionsmittel festgestellt werden. Die Kontrollen sollen ab Oktober 1975 in Abständen von 2 Wochen durchgeführt werden.
[Unterschrift: Falkenhain]
Falkenhain
Hptm.
[handschriftliche Markierung und Unterschrift]
Abteilung N (Nachrichten)
1959 hervorgegangen aus der Abt. Nachrichtenverbindungen und Waffen. Aufgaben: Planung, Organisation und Sicherstellung des Nachrichtenwesens des MfS, der geheimen Regierungsnachrichtenverbindungen und des Informationsaustausches mit den Partei- und Staatsführungen der Mitgliedsländer des Warschauer Vertrages und weiterer befreundeter Länder sowie Sicherung der Nachrichtenübermittlung des MfS zum Partei- und Staatsapparat.
Hauptabteilung XVIII (Volkswirtschaft)
Nach dem Vorbild der "Verwaltung für Wirtschaft" in der sowjetischen Hauptverwaltung für Staatssicherheit erhielt das am 8.2.1950 gebildete MfS eine Einrichtung, die zunächst unter der Bezeichnung Abteilung III bzw. Hauptabteilung III agierte. Vorläufer war die von Mielke geleitete Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft im MdI. Die Kernaufgaben bestanden in der Sabotageabwehr, im Schutz des Volkseigentums und in der Überwachung der Betriebe. Für die SAG Wismut wurde 1951 eine separate Struktureinheit, die Objektverwaltung "W" gegründet.
1955 wurde die systematische Überprüfung von Leitungskadern (später Sicherheitsüberprüfungen), 1957 der Aufbau des Informantennetzes, die Zusammenarbeit mit staatlichen Leitern und Parteisekretären, der Aufbau von Operativgruppen und Objektdienststellen sowie die Gewinnung von IM für Schlüsselpositionen in wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben und Institutionen etabliert. Mit der Auflösung der Abteilung VI erhielt die HA III den Auftrag zur Sicherung volkswirtschaftlicher Maßnahmen auf dem Gebiet der Landesverteidigung.
1964 erfolgte im Zusammenhang mit den Reformen in der DDR-Volkswirtschaft die Umbenennung der HA III in HA XVIII. Die neue Struktur basierte auf dem Produktionsprinzip, das zunächst auf die führenden Wirtschaftszweige Bau und Industrie fokussiert war. Andere Wirtschaftsobjekte wurden nach dem Territorialprinzip von den Kreisdienststellen bearbeitet. Der HA XVIII in der Zentrale entsprachen gemäß dem Linienprinzip auf der Bezirksebene die Abteilungen XVIII der Bezirksverwaltungen. Sicherungsschwerpunkte waren vor allem Außenhandel, Wissenschaft und Technik sowie die Verteidigungsindustrie. Mit der Richtlinie 1/82 wurde der Akzent auf die Gewährleistung der inneren Stabilität verschoben. Strukturelle Auswirkungen hatte insbesondere die Hochtechnologie Mikroelektronik. 1983 wurde die für den Bereich KoKo zuständige AG BKK aus der für den Außenhandel zuständigen Abteilung 7 der HA XVIII herausgelöst.
Zuletzt wies die Organisationsstruktur 6 Arbeitsbereiche und 62 Referate auf. Sie diente vor allem der Aufklärung gegnerischer Geheimdienste ("Arbeit im und nach dem Operationsgebiet"), der inneren Abwehrarbeit in den Betrieben und Institutionen, der Gewährleistung der inneren Stabilität, der Wahrung von Sicherheit, Ordnung und Geheimnisschutz sowie der Unterstützung der Wirtschaft durch "effektivitäts- und leistungsfördernde Maßnahmen". Leiter der HA XVIII waren Knoppe (1950–1953), Hofmann (1953–1957), Weidauer (1957–1963), Mittig (1964–1974) und Kleine (1974–1989). Der hauptamtliche Mitarbeiterbestand stieg 1954–1989 von 93 auf 646, auf der gesamten Linie XVIII waren es zuletzt 1623. 1989 arbeiteten für die Linie XVIII ca. 11.000 IM.
Wachregiment des MfS "Feliks Dzierżyński"
Das am 1.1.1951 als "Wachbataillon A" gegründete Wachregiment des MfS, welches seit 1967 den Namen des ersten sowjetischen Geheimdienstchefs Feliks Dzierżyński trug, wuchs im Laufe der Jahrzehnte zu einer Wach- und Sicherungstruppe mit 11.000 Angehörigen an (1989). Als militärisch-operativer Arm des MfS bezeichnet, hatte das Wachregiment, in und um Ostberlin stationiert, in erster Linie die Aufgabe, Partei- und Staatsobjekte wie die Politbürosiedlung Wandlitz zu bewachen sowie zeitweilig bestimmte Einsatzräume zu beziehen, um die Sicherheit führender Repräsentanten der DDR einschließlich ihrer Gäste zu gewährleisten.
Im Krisen- und Kriegsfall sollten die "Dzierżyński-Soldaten" die SED-Parteiführung schützen und bei inneren Unruhen eingreifen. Ihre "militärisch-tschekistische" Ausbildung war auf den Orts- und Häuserkampf ausgerichtet. Die Bewaffnung bestand zuletzt neben den üblichen Infanteriewaffen aus Panzerbekämpfungsmitteln, Flugabwehrraketen und mehr als 400 Schützenpanzerwagen.
Das Wachregiment rekrutierte sich zu etwa 80 Prozent aus freiwillig drei Jahre dienenden Soldaten und Unteroffizieren. Die SED-Führung und Mielke wollten in den Angehörigen des Wachregiments politische Soldaten sehen, die in einem besonderen Treueverhältnis zur Partei- und Staatsführung stehen sollten. Ihre Sonderstellung wurde durch einen besonderen Fahneneid, Uniformen aus Offiziersstoff, Ärmelstreifen und durch eine bessere Besoldung unterstrichen.
Gegenüber anderen bewaffneten Organen entwickelten die MfS-Soldaten deshalb gelegentlich Formen überheblichen Verhaltens. Es existierte zeitweise so etwas wie ein Korpsgeist, man begriff sich als eine Art "Rote Garde". Einsätze am 17. Juni 1953 und am 13. August 1961 stellte man in der Traditionspflege besonders heraus.
Im Oktober 1989 erfolgte gegen Demonstranten in Ostberlin der letzte "Sicherungseinsatz" von kleineren Teilen des Wachregiments; danach verweigerte die Mehrheit der Soldaten den bisherigen "absoluten Gehorsam". Die Modrow-Regierung löste das Wachregiment im Dezember 1989 auf.
Die Hauptabteilung PS war hauptsächlich für den "physischen Schutz" der Partei- und Staatsführung zuständig. Dazu gehörte auch die Absicherung von Auslandsreisen und Delegationen der DDR auf internationalen Konferenzen. Auch Staatsgäste wurden durch die Hauptabteilung PS geschützt. Die HA PS entstand, als die Abteilung PS 1951 zu einer Hauptabteilung (HA) aufgewertet wurde. Ihre Hauptaufgaben bestanden in der
Im Herbst 1989 gehörten der HA PS 3.343 hauptamtliche Mitarbeiter an.
In den Bezirksverwaltung (BV) bestanden selbständige Referate PS.
Maßnahmeplan der "politisch-operativen Sicherung" im Rahmen der Aktion "Metropole" Dokument, 4 Seiten
Fotodokumentation vom Bau des Palasts der Republik 4 Fotografien
Stasi-Mitarbeiter vor der Hauptschaltanlage und Observationsmonitoren im Palast der Republik 1 Fotografie
Abschlussbericht zum Sicherungseinsatz beim Friedensfestival der FDJ im Palast der Republik Dokument, 4 Seiten