Information zur Eröffnungsveranstaltung des VIII. Turn- und Sportfestes in Leipzig 1987
- Informationen
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Informationen
Information zur Eröffnungsveranstaltung des VIII. Turn- und Sportfestes in Leipzig 1987
Signatur: BStU, MfS, HA XX, Nr. 1833, Bl. 45-46
Am Tag nach der Eröffnungsveranstaltung bilanzierte die AG Ausländer der Hauptabteilung XX den Ablauf der Veranstaltung und ihre Rolle. Sie zeigte sich weitgehend zufrieden und gut informiert.
Vom 27. Juli bis 2. August 1987 fand in Leipzig das VIII. und letzte Turn- und Sportfest der DDR statt. Es stand unter dem Motto "Gesund und leistungsfähig, lebensfroh und optimistisch, für Frieden und Sozialismus. Treibt alle Sport!" Über 72.000 Teilnehmer aus der gesamten DDR kamen hier zusammen.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR, der von der SED-Führung angeleitet wurde. Das Großereignis war eine Leistungsschau des Breiten- und Spitzensportes. Auch ca. 380 internationale Gäste wurden zum Sportfest eingeladen - darunter Repräsentanten des IOC, internationale Sportleitungen, Föderationen und Sportverbände. Für die politisch-operativen Sicherung der ausländischen Gäste war die Hauptabteilung XX des MfS verantwortlich.
In einer Information fasst die Hauptabteilung XX, Arbeitsgruppe Ausländer, den Ablauf und die Reaktionen der ausländischen Gäste bei der Eröffnungsveranstaltung des VIII. Turn- und Sportfestes 1987 zusammen. Sie bilanzierte auch die Wirksamkeit der von ihr eingeleiteten Maßnahmen. Inoffizielle Quellen berichten über die positiven Eindrücke einzelner Gäste, aber auch über kritische Äußerungen des NOK-Präsidenten der Bundesrepublik.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Hauptabteilung XX, Arbeitsgruppe Ausländer
- Datum:
- 28.7.1987
- Transkript
-
Transkript
Hauptabteilung XX
AG AusländerLeipzig, 28. Juli 1987
Information zur Einschätzung des Ablaufs und der Reaktionen aualändischer Gäste zur Eröffnungsveranstaltung sowie zur Wirksamkeit der von der AG eingeleiteten politisch-operativen Maßnahme
Durch die AG Ausländer wurden alle erforderlichen Sicherungsmaßnahmen für die ausländischen Gäste, insbesondere zu den besonders zu sichernden aualändischen Gästen, ensprechend der bestätigten Konzeption für die Sicherung der Eröffnungsveranstaltung zum VIII. Turn- und Sportfest und der XI. Kinder- und Jugendspartakiade realisiert.
Die eingeleiteten politisch-operativen Sicherungsmaßnahmen zur Gewährleistung eines störungsfreien Ablaufs der Eröffnungsveranstaltung erwiesen sich als zweckmäßig. Die zu sichernden ausländischen Gäste erreichten pünktlich und ohne Vorkommnisse den Karl-Marx-Platz und nahmen auf der vorgesehenen Tribüne Platz. Die Fahrt im Bus-Konvoi verlief störungsfrei. Zwischen Bus-Fahrern und Sicherengsbegleitern wurden gute Arbeitabeziehungen hergestellt. Ein abgestimmtes Vorgehen ist jederzeit gawährleistet. Hervorzuheben ist die hohe Einsatzbereitschaft und demonstrierte Zuvorkommenheit der Bus-Begleiter gegenüber ausländischen Gästen, was von den Repräsentanten der internationalen Sportbewegung mit Freude zur Kenntnis genommen wurde.Im Zusammenhang mit der Beförderung und Plazierung der ausländischen Gäste traten seitens des DTSB Mängel in der Organisation auf. So zeigte sich, daß die Tribüne nicht ausreichend von Einlaßkräften kontrolliert wurde, so daß zunächst andere Gäste bereits Platz genommen hatten. Die Beförderung der ausländischen Gäste zur Eröffnungsveranstaltung wurde durch zielgerichtete Einflußnahme der Einsatzkräfte der AG reibungslos gewährleistet, nachdem sich die Dolmetscher und Betreuer des Veranstalters ungenügend um diese organisatorische Aufgabe bemüht hatten. Die zusätzlich angeforderten Sicherungskräfte für Absperrmaßnahmen auf der Tribüne. Bereich ausländische Gäste-Presse erfüllten die übertragenen Aufgaben gewissenhaft. Sie schätzten ein, daß die Sitzkissen zu spät ausgegeben wurden und Regenumhänge nicht ausreichend waren. Die vorgesehen Platzkapazität für die ausländischen Gäste wurde optimal ausgefüllt, der Verlauf der Eröffnungsveranstaltung wurde mit Aufmerksamkeit und Begeisterung verfolgt.
Durch die eingesetzten Sicherungskräfte wurde dazu beigetragen, die Eröffnungsveranstaltung beeinträchtigende Handlungen und Erscheinungen vorbeugend zu verhindern. - Begriffserklärungen
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Begriffserklärungen
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
-
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
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Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
- Arbeitsgruppe Ausländer (AG A)
-
1976 gegründet; 1980 unter Beibehaltung des Namens in die HA II eingegliedert. Ihre Aufgaben waren vor allem Sicherung, Kontrolle und "Bearbeitung" von Ausländern, insbesondere "Freiheitskämpfern/Patrioten", Emigranten und deren Familienangehörigen sowie Abwehrarbeit unter den in der DDR zeitweilig oder dauerhaft wohnenden Ausländern.
- Arbeitsgruppe Ausländer (AG A)
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1976 gegründet; 1980 unter Beibehaltung des Namens in die HA II eingegliedert. Ihre Aufgaben waren vor allem Sicherung, Kontrolle und "Bearbeitung" von Ausländern, insbesondere "Freiheitskämpfern/Patrioten", Emigranten und deren Familienangehörigen sowie Abwehrarbeit unter den in der DDR zeitweilig oder dauerhaft wohnenden Ausländern.
- Abkürzungen
-
Abkürzungen
- AG
- Arbeitsgruppe
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- DTSB
- Deutscher Turn- und Sportbund
- DTSB
- Deutscher Turn- und Sportbund
- Internationales Olympisches Komitee
- MfS
- Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
- MfS
- Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
- NOK
- Nationales Olympisches Komitee
- NOK
- Nationales Olympisches Komitee
- SED
- Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- SED
- Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Suhl
- Inhaltsverzeichnis
Information zur Eröffnungsveranstaltung des VIII. Turn- und Sportfestes in Leipzig 1987
- Informationen
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Informationen
Information zur Eröffnungsveranstaltung des VIII. Turn- und Sportfestes in Leipzig 1987
Signatur: BStU, MfS, HA XX, Nr. 1833, Bl. 45-46
Am Tag nach der Eröffnungsveranstaltung bilanzierte die AG Ausländer der Hauptabteilung XX den Ablauf der Veranstaltung und ihre Rolle. Sie zeigte sich weitgehend zufrieden und gut informiert.
Vom 27. Juli bis 2. August 1987 fand in Leipzig das VIII. und letzte Turn- und Sportfest der DDR statt. Es stand unter dem Motto "Gesund und leistungsfähig, lebensfroh und optimistisch, für Frieden und Sozialismus. Treibt alle Sport!" Über 72.000 Teilnehmer aus der gesamten DDR kamen hier zusammen.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR, der von der SED-Führung angeleitet wurde. Das Großereignis war eine Leistungsschau des Breiten- und Spitzensportes. Auch ca. 380 internationale Gäste wurden zum Sportfest eingeladen - darunter Repräsentanten des IOC, internationale Sportleitungen, Föderationen und Sportverbände. Für die politisch-operativen Sicherung der ausländischen Gäste war die Hauptabteilung XX des MfS verantwortlich.
In einer Information fasst die Hauptabteilung XX, Arbeitsgruppe Ausländer, den Ablauf und die Reaktionen der ausländischen Gäste bei der Eröffnungsveranstaltung des VIII. Turn- und Sportfestes 1987 zusammen. Sie bilanzierte auch die Wirksamkeit der von ihr eingeleiteten Maßnahmen. Inoffizielle Quellen berichten über die positiven Eindrücke einzelner Gäste, aber auch über kritische Äußerungen des NOK-Präsidenten der Bundesrepublik.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Hauptabteilung XX, Arbeitsgruppe Ausländer
- Datum:
- 28.7.1987
- Transkript
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Transkript
Durch den Einsatz des
Funk-PKW (Atlas 1)
war jederzeit eine stabile Funkverbindung zwischen den Einsatzkräften in der Bewegung und Führungspunkt gewährleistet. Der besonders zu sichernde indonesische Minister Ghafur, Abdul zeigte sich unzufrieden darüber, daß er mit dem Bus zur Eröffnungsveranstaltung fahren sollte. Nachdem er jedoch überzeugt werden konnte, daß alle andern anwesenden Minister ebenfalls mit dem Bus mitfahren, gab er sich zufrieden. Ghafur war sehr beeindruckt vom Ablauf, der Organisation und der Athmosphäre der Eröffnungsveranstaltung. Er äußerte sich gegenüber den Betreuern insgesamt sehr positiv zu seinem bisherigen Aufenthalt in Leipzig.
Inoffiziell wurde erarbeitet, daß der Präsident des NOK der BRD, Daume, Willi ("Sport") gegenüber einem Gast aus der BRD während der Eröffnungsveranstaltung äußerte, daß die Rede des Generalsekretärs der SED und Vorsitzenden des Staatsrates, Gen. Erich Honecker, zu lang war und ihm der Charakter der Veranstaltung zu politisch erscheint. Ähnliche Bemerkungen hatte D. bereite 1983 gemacht. Andere Äußerungen wurden vom D. während der Eröffnungsveranstaltungen nicht festgestellt.
Die anwesenden repräsentativen ausländischen Gäste brachten übereinstimmend eine positive Einschätzung zur Eröffnungsveranstaltung zum Ausdruck. Unter ihnen war eine aufgeschlossene, lockere und optimistische Stimmung zu verzeichnen.
Der Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele vom Calgary, King, äußerte sich zu der Veranstaltung und besonders zu dem musikalischen Teil sehr positiv. Er ist daran interessiert, eine Tonkassette zum musikalischen Teil zu erhalten.Zur Eröffnungsveranstaltung äußerte der Minister aus Mali, Traore, daß diese ihm gut gefallen hat, insbesondere das Feuerwerk und die Begeisterung der Teilnehmer.
Unmittelbar nach Beendigung der Eröffnungsveranstaltung wurde inoffiziell bekannt, daß der besonders zu sichernde griechische Gast Valyrakis von dieser Veranstaltung sehr positiv beeindruckt war, was seinen Äußerungen über den Verlauf der Eröffnungsveranstaltung zu entnehmen war. Er brachte sein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß er nur kurze Zeit in Leipzig weilt.
Zur besonders zu sichernden tansanischen Ministerin für Kultur und Sport, Mss. Fatma Said Ali wurde inoffiziell bekannt, daß die Eröffnungsveranstaltung für sie ein großes und beeindruckendes Erlebnis war. Der bisherige Verlauf des Besuches in der DDR wird von ihr als erfolgreich eingeschätzt.
Auch für die ausländischen Studenten war die Eröffnungsveranstaltung ein beeindruckendes Ereignis und es herrschte unter ihnen eine gute Atmosphäre.
Gerlach
Oberst - Begriffserklärungen
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Begriffserklärungen
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
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Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
Hauptabteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund)
-
Die Hauptabteilung XX bildete den Kernbereich der politischen Repression und Überwachung der Staatssicherheit. In Struktur und Tätigkeit passte sie sich mehrfach an die sich wandelnden Bedingungen der Herrschaftssicherung an. Die Diensteinheit ging 1964 durch Umbenennung aus der Hauptatbeilung V hervor, die ihrerseits in den Abteilungen V und VI (1950–1953) ihre Vorläufer hatte.
Die Hauptabteilung XX und die ihr nachgeordneten Abteilungen XX in den Bezirksverwaltungen (Linie XX) sowie entsprechende Arbeitsbereiche in den KD überwachten wichtige Teile des Staatsapparates (u. a. Justiz, Gesundheitswesen und bis 1986 das Post- und Fernmeldewesen), die Blockparteien und Massenorganisationen, den Kultur- und Sportbereich, die Medien und die Kirchen sowie SED-Sonderobjekte und Parteibetriebe. Federführend war die Hauptabteilung XX auch bei der Bekämpfung der "politischen Untergrundtätigkeit" (PUT), also der Opposition.
Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre und verstärkt seit dem Beginn der Entspannungspolitik fühlte sich das SED-Regime zunehmend durch die "politisch-ideologische Diversion" (PiD) bedroht. Die Schwächung der "Arbeiter-und-Bauern-Macht" durch "ideologische Aufweichung und Zersetzung" galt als Hauptinstrument des Westens bei der Unterminierung der DDR. Auch bei der Bekämpfung der PiD hatte die Hauptabteilung XX innerhalb des MfS die Federführung.
Das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung (Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen) in der DDR führte in den 80er Jahren zu einem weiteren Bedeutungszuwachs der Linie XX. In der DA 2/85 bestätigte Minister Mielke dementsprechend die Federführung der Hauptabteilung XX bei der Bekämpfung der PUT.
Im Verlauf der fast 40-jährigen Entwicklung der Hauptabteilung XX veränderte sich ihre Struktur mehrfach. In der Endphase verfügte sie über neun operative Abteilungen und vier Funktionalorgane der Leitung (Sekretariat, Arbeitsgruppe der Leitung, Koordinierungsgruppe des Leiters, Auswertungs- und Kontrollgruppe).
Die Hauptabteilung V lag ab 1953 zunächst im unmittelbaren Anleitungsbereich von Mielke in seiner Eigenschaft als 1. Stellvertreter des Staatssicherheitschefs. Ab 1955 war der stellvertretende Minister Bruno Beater und 1964–1974 der stellv. Minister Fritz Schröder auf der Ebene der MfS-Leitung für die Hauptabteilung XX zuständig. Beide waren zuvor selbst (Beater 1953–1955, Schröder 1955–1963) Leiter der Hauptabteilung V. Seit 1975 gehörte die Hauptabteilung XX zum Verantwortungsbereich von Mielkes Stellvertreter Rudi Mittig. Von 1964 bis zur Auflösung des MfS leitete Kienberg die Hauptabteilung XX. Ihm standen seit 1965 zwei Stellvertreter zur Seite.
1954 waren in der Hauptabteilung V insgesamt 139 Mitarbeiter beschäftigt. Im Herbst 1989 verfügte die Hauptabteilung XX über 461 Mitarbeiter, von denen mehr als 200 als IM-führende Mitarbeiter eingesetzt waren.
In den 15 Bezirksverwaltungen waren auf der Linie XX im Oktober 1989 insgesamt knapp 1.000 Kader und damit auf der gesamten Linie XX fast 1.500 hauptamtliche Mitarbeiter im Einsatz. Gleichzeitig konnte allein die Hauptabteilung XX mit etwas mehr als 1.500 IM auf einen überdurchschnittlich hohen Bestand an inoffiziellen Kräften zurückgreifen. Ihrem Aufgabenprofil entsprechend spiegelt sich nicht zuletzt in der Entwicklung der Hauptabteilung XX auch die Geschichte von Opposition, Widerstand und politischer Dissidenz in der DDR. Im Herbst 1989 wurden von der Diensteinheit 31 Operative Vorgänge (10 Prozent aller Operativen Vorgänge im Berliner Ministeriumsbereich) und 59 Operative Personenkontrollen (8,7 Prozent) bearbeitet.
- Arbeitsgruppe Ausländer (AG A)
-
1976 gegründet; 1980 unter Beibehaltung des Namens in die HA II eingegliedert. Ihre Aufgaben waren vor allem Sicherung, Kontrolle und "Bearbeitung" von Ausländern, insbesondere "Freiheitskämpfern/Patrioten", Emigranten und deren Familienangehörigen sowie Abwehrarbeit unter den in der DDR zeitweilig oder dauerhaft wohnenden Ausländern.
- Arbeitsgruppe Ausländer (AG A)
-
1976 gegründet; 1980 unter Beibehaltung des Namens in die HA II eingegliedert. Ihre Aufgaben waren vor allem Sicherung, Kontrolle und "Bearbeitung" von Ausländern, insbesondere "Freiheitskämpfern/Patrioten", Emigranten und deren Familienangehörigen sowie Abwehrarbeit unter den in der DDR zeitweilig oder dauerhaft wohnenden Ausländern.
- Abkürzungen
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Abkürzungen
- BRD
- Bundesrepublik Deutschland
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- DDR
- Deutsche Demokratische Republik
- DTSB
- Deutscher Turn- und Sportbund
- DTSB
- Deutscher Turn- und Sportbund
- Gen.
- Genosse
- Internationales Olympisches Komitee
- MfS
- Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
- MfS
- Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
- NOK
- Nationales Olympisches Komitee
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- Nationales Olympisches Komitee
- SED
- Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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