Signatur: BStU, MfS, HA XXII, Nr. 5857, Bild 90
Zwischen 1960 und 1972 entstand in der Nähe von Bonn ein streng geheimes Bunkersystem der Bundesregierung. Im atomaren Ernstfall sollten 3.000 Amtsträger der Regierung und Mitarbeiter der Verfassungsorgane in den 17,3 Kilometer langen Komplex untergebracht werden. Das Ministerium für Staatssicherheit war an der Entstehung sehr interessiert.
Bereits während der Bauarbeiten im Jahr 1967 fertigte die Stasi eine Landkarte an, in der sie Bunkerbauwerke, unterirdische Straßen, Sperrgebiete und Radaranlagen händisch einzeichnete. Ein Zentimeter auf der Landkarte entsprechen 500 Meter in der Natur.
Zu sehen ist eine Landkarte von Rheinland-Pfalz. Die Karte wird auf der rechten Seite von der Stadt Bonn und auf der linken Seite von der Stadt Gemünd begrenzt. Die Stasi zeichnete händisch Bunkerbauwerke, neu angelegte und unterirdische Straßen, Stollenbaustellen, Sperrgebiete, Sendemasten, Radaranlagen und Funkempfangsanlagen ein. Am unteren linken Bildrand befindet sich eine erläuternde Legende. Ein Zentimeter auf der Karte entsprechen 500 Meter in der Natur.
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.