Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fi, Nr. 99
Der Lehrfilm "Dzierzynskisoldaten" zeigt den Alltag im Wachregiment des MfS. Als Propaganda-Erzeugnis soll er außerdem die Verbundenheit des Regiments mit dem Volk zeigen.
Das MfS-Wachregiment "Feliks Edmundowitsch Dzierzynski" unterstand dem Ministerium für Staatssicherheit. Benannt nach dem Gründer der sowjetischen Geheimpolizei Tscheka, zählte es zu den bewaffneten Organen der DDR. Aufgabe des Regiments war es, besonders wichtige Einrichtungen von Staat und Partei in Ost-Berlin und Umgebung zu bewachen.
Der vorliegende Lehrfilm berichtet vom Alltag des Wachregiments „Felix Edmundowitsch Dzierzynski“. Beginnend bei der Grundausbildung erläutert ein Unteroffizier die verschiedenen Teilaspekte des Regimentslebens und der Aufgaben des Wachregiments. Dabei geht es auch um die Verbindung der Soldaten zu ihren früheren Arbeitsbrigaden und ihre angebliche Verwurzelung in der Arbeiterklasse.
[Offizier:] Ehrenkompanie! Zieh! Achtung! Präsentiert! Drei,vier!
[Sprecherin:]
An der Ostseite des Harzes erstreckt sich das Mansfelder Hügelland. Eine Landschaft, der, der Bergbau seinen Stempel aufdrückte, denn seit Jahrhunderten wird hier schwarzer Kupferschiefer aus der Erde gebrochen und zu Tage gefördert, um rotes Kupfer auszuschmelzen. Eng verbunden damit, blickt nicht nur jeder Bergmann, sondern die gesamte Mansfelder Arbeiterklasse auf eine reiche, revolutionäre Tradition zurück.
[Verkehrsgeräusche und unverständliches Gerede]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:] Ich heiße Andreas Schäfer, bin zurzeit Unteroffizier des Wachregiments Feliks Dzierzynski. Hier im Mansfeldischen bin ich zu Hause. Hier hab´ich meinen Beruf gelernt und auch gearbeitet. Für mich war es, Ehrensache, zu den Dzierzynski-Soldaten zu gehen.
Heute will ich meine frühere Brigade besuchen, hab mich also nicht verlaufen. Es wird ein großes Hallo geben, rau, aber herzlich wird es sein, wenn einer, aus den eigenen Reihen, mit exaktem Haarschnitt und in Uniform hereinschaut.
Alter Kämpfer und wie gehts? Alles frisch?
Freilich!
Tag Grüß dich Grüß dich! Alles klar?
Klar, freilich!
[Sprecherin:]
Obwohl unsere bewaffneten Organe noch jung an Jahren sind, ist die tiefe Verwurzelung der Soldaten im Volk, in der Arbeiterklasse und allen anderen Werktätigen bereits eine alte Tradition. Die unablässige Festigung der Verbundenheit des Wachregiments Berlin Feliks Dzierzynski des Ministerium für Staatssicherheit mit den Werktätigen ist ein Unterpfand dafür, die, ihm übertragenen Aufgaben, zur Gewährleistung des sicheren Schutzes der führenden Repräsentanten der DDR und ihrer ausländischen Gäste, jederzeit und unter allen Lagebedingungen ehrenvoll und gewissenhaft zu erfüllen.
Wenn solche engen und freundschaftlichen Kontakte bestehen, ist es selbstverständlich, das die Kumpel wissen wollen, wie einer der ihren, seinen persönlichen Auftrag erfüllt. Ihre Leistungen können sich jedenfalls sehen lassen und so gibt es viele Fragen, alle eine Antwort verlangend.- Wo da anfangen?
[Schmelzgeräusche]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Unweigerlich muss ich da an meine ersten Schritte im Regiment denken. Jedes Jahr im April und Oktober heißt es, die Neuen kommen und so, wie damals bei mir, vollzieht sich das auch noch heute.
[Autogeräusche und unverständliches Gerede]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Viel Zeit, zum überlegen, bleibt nicht. Nachdem Absitzen, läuft alles nach Maßnahmen, also stabsmäßig, eben militärisch. Es gilt, sich zu melden! Man erfährt, zu welcher Einheit man später gehört, empfängt die persönliche Schutzausrüstung, muss zur BA-Kammer, achso BA heißt Bekleidung und Ausrüstung.
[Offizier:]
Sie schreiben jetzt ihren Familiennamen und die Einheit auf die Feldbahnen! Und begeben sie sich in Pfeilrichtung!
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Und wem klingt da nicht, die spitze Bemerkung in den Ohren: Passt, der Nächste! Doch man sollte es nicht glauben, die Sachen passen wirklich. Ein Zeichen, die Genossen verstehen, ihr Fach.
[Sprecherin:]
Auch hier heißt es:
[Arzt:]
So, der Nächste, bitte.
[Ärztin:]
Irgendwelche Beschwerden?
[Rekrut:]
Ne.
[Ärztin:]
Nein? Und nach vorne beugen, richtig runter, jawohl.
[Ärztin:]
Keine Beschwerden, nein?
[Rekrut:]
Nein!
[Ärztin:]
Das hier auch nicht? Rekrut: Nein.
[Gerede]
[Ärztin:] Mit offenem Mund ein- und ausatmen!
[Sprecherin:]
Allen Genossen wird, von Anfang an, bei der medizinischen Betreuung, große Aufmerksamkeit gewidmet. Jeder soll und muss gesundheitlich in der Lage sein, die, an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen, um seinen Wachdienst tagtäglich mit vollem Einsatz versehen zu können.
[unverständliches Gerede]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Äußerlich sehen die Neuen schon ganz schön soldatenmäßig aus, von uns Alten kaum zu unterscheiden. Jedoch mit rechts und links klappts noch nicht so, da heißt es eben üben, üben. Exakte Kommandos, Zählzeiten und die Geduld der Ausbilder helfen über manche Klippe hinweg.
[Offizier:]
Tempo, zwei! Tempo, drei, zwei!
[Offizier:]
...runter, Arme leicht ausgewinkelt, nicht zu doll!
[Offizier:]
Im Gleichschritt, marsch!
[Marschierschritte]
[Offizier:]
Zwei! Abteilung! Drei, vier! Abteilung, halt!
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Ja,ja, frei nach Wilhelm Busch, könnte man sagen, Soldat zu werden, ist nicht schwer, Soldat zu sein, dagegen sehr. Und das betrifft, nicht nur, das Grüßen.
[Offizier:]
Ehrbezeugung! Zwei, Tempo, drei, vier!
[Offizier:]
Hierbei ist wichtig, dass die Finger gestreckt sind, dass Unterarm und Handfläche eine Linie geben.
[Offizier:]
Der Daumen liegt an der Hand an.
[Gerede]
[Offizier:]
Links, zwei!
[Sprecherin:]
Die jungen Soldaten sind angetreten, um ihre Waffen, aus den Händen, eines, im Kampf für die Sache der Arbeiterklasse, gegen Faschismus und Krieg, erprobten Genossen, zu empfangen. Für sie, ist dieser feierliche Akt, Auftrag und Verpflichtung,diese, ihnen anvertrauten Waffen, im Interesse der Arbeiter- und Bauernmacht beherrschen, zu lernen.
[Josef Kiefel:]
Wind und im Kampf zum Schutze unserer sozialistischen Heimat und Partei der Deutschen Demokratischen Republik.
[Soldat:]
Ich diene der Deutschen Demokratischen Republik!
[unverständliches Gerede]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
So wie ich, wissen auch meine Genossen, wofür, wir die Waffen tragen. So wie ich, wissen meine Genossen, das Sozialismus und Frieden gesichert und verteidigt werden müssen. Und sie werden, mit diesem Wissen, ihren Fahneneid ablegen und mit dem Schwur ihre Treue zu ihrem sozialistischen Vaterland bekunden.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Auf dem Appellplatz haben sich ihre Eltern, Geschwister, Bräute und Freunde versammelt. Pioniere der Patenschule sind gekommen. Eine Abordnung des sowjetischen Bruderregiments ist
in einer Front mit den Dzierzynski-Soldaten angetreten. Sie alle wollen diesen Tag gemeinsam mit den jungen Soldaten erleben.
[Offizier:]
Oberst Döring!
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Generalmajor Elsner, Kommandeur des Wachregiments Feliks Dzierzynski nimmt die Vereidigung vor.
[Musikeinspielung]
[Generalmajor Elsner:]
Fahne! Ring!
[unverständliches Gerede]
[Generalmajor Elsner:]
Ich schwöre!
[Rekruten:]
Ich schwöre!
[Sprecherin:]
Es ist schon ein feierlicher Augenblick, wenn die jungen Soldaten schwören, der Deutschen Demokratischen Republik, ihrem Vaterland, allzeit treu zu dienen und sie, auf Befehl der Arbeiter- und Bauernregierung, gegen jeden Feind zu schützen und an der Seite der Sowjetarmee und der Armeen, der anderen mit uns verbundenen sozialistischen Länder, als Soldat des Ministeriums für Staatssicherheit, jederzeit bereit zu sein, den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen und ihr Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.
Dieser Schwur erfordert von jedem Einzelnen, höchste Anforderungen an sich selbst zu stellen, ehrlich, tapfer, diszipliniert und wachsam seine ganze Person der bedingungslosen Durchführung der erteilten Befehle unterzuordnen.
[Gerede]
[Mann:]
Mein Junge, du - dich erkennt man ja gar nicht wieder.
[Frau:]
Vielen Dank.
[Mann:]
Wir werden ihn, wir werden ihn finden!
[Frau:]
Dein Papa, ..., oh mein Gott, ooh, ich hab dich schon gesehen
[unverständliches Gerede]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Der Soldatenalltag hat uns wieder. "Rechts um!" Nachdem wir, bis her richtig marschieren und grüßen gelernt haben, heißt es sich, weitere Grundlagen des Soldatenhandwerks anzueignen. Im sogenannten Trockentraining haben wir uns gut, auf das erste Scharfschießen vorbereitet. Der sichere Umgang mit den Schützenwaffen und das Zielen, sind, das eine,
das Treffen, das andere.
[Offizier:]
Fixiert, ja? Gut
[Soldat:]
Bahn zwo, neun, sechs!
[Schießgeräusche]
[Soldat:]
Sichern! ... jetzt drauf.
[Schießgeräusche]
[Offizier:]
Auf Sitz senkrecht geradeaus, einhundertfünfzig, kurze Feuerstöße!
[Schüsse]
[Offizier:] Feuer!
[Schuss]
[Offizier:] Gut,sichern! ...
[Schüsse]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Egal, ob MP oder Pistole, unsere Genossen Gruppenführer und Offiziere helfen, auch hier geduldig, wenn manches nicht gleich auf Anhieb klappen will.
[Offizier:]
Feuer!
[Schüsse]
[Offizier:]
Schießen beendet!
[unverständliches Gerede]
[Soldat:]
Der ist zu tief rein, sechs und ´ne neun. Zwei drüber, hast du es.
[Soldat:]
Laden, feuer!
[Schußgeräusch]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Ein besonderes Erlebnis ist natürlich, das Schießen, mit einer panzerbrechenden Waffe.
[Soldat:] Links 007 Pak!
[Soldat:]
Geradeaus also Pfahl links 007 Pak!
[Offizier:]
Ziel erkannt - Feuer!
[Knallgeräusch]
[Geräusche vom Absteigen und Abladen]
[Sprecherin:]
Auch das muss gelernt und trainiert werden, der persönliche Schutz und der Schutz der Technik muss auch beim Einsatz nuklearer und chemischer Waffen beherrscht werden.
[Offizier:]
Bereitest es vor. Aus-, abbauen! Wasser!
[Wasser-, Pump-, Schrubbgeräusche]
[Sprecherin:]
Die Kampfkraft des Regiments muss unter allen Lagebedingungen erhalten bleiben, um die ihm übertragenen Aufgaben, ohne Abstriche erfüllen zu können.
[Panzergeräusche]
[Offizier:]
Nach unten und neun!
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Am Anfang steht der Schweiß. Systematisch erfolgt die Vorbereitung auf die physischen Anforderungen, die der Dienst an jeden stellt. Allein, nur die Waffen zu beherrschen, genügt nicht.
Der Dienst verlangt ebenso Schnelligkeit, Gewandheit und Ausdauer.
[Offizier:]
Vorwärts!
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Das heißt auch, rechtzeitig zu lernen, die Kräfte sinnvoll einzuteilen.
[Musikeinspielung]
[Offizier:]
Jawohl, komm, komm, vierundvierzig!
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Prüfstein für den Einzelnen und damit für das ganze Kollektiv, ist der Härtekomplex. Es geht um Zeiten und Noten. Ohne Pause ist ein Programm, bestehend aus Krafttraining, Tausendmeterlauf, Fünfzehnkilometermarsch, teilweise unter Schutzmaske und Überwindung der Sturmbahnen zu bewältigen. Die Uhr bleibt erst dann stehen, wenn auch der Letzte im Ziel ankommt. Ausfälle schwächen die Kampfkraft und so fordert, ein solcher Härtetest von jedem Selbstüberwindung, den Einsatz der letzten Kraftreserven, damit die Einheit geschlossen das Ziel erreicht. Eine wahrhaft kollektive Kampfaufgabe.
[Musikeinspielung und Marschierschritte]
[Soldat:]
Genosse Major, der Trainingszug meldet sich voraus zurück, ausfällig keine, Oberst ...!
[Offizier:]
Augen geradeaus, rührt euch!
[Soldat:]
Die Wochen...
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
In jeder Ausbildungsstunde, bei jeder Übung, bei der täglichen Dienstdurchführung, immer wieder wird deutlich, wie wichtig, kollektives Handeln ist, wie notwendig es ist, dass sich jeder auf den andern verlassen kann. Gerade dieser Gedanke spielt, für die, von uns als Dzierzynski-Soldaten, zu lösenden Aufgaben, eine besondere Rolle.
[Soldat:]
Oi, oi, oi, oi!
[Trainingsgeräusche und unverständliches Gerede]
[Musikeinspielung]
[Autogeräusch]
[Sprecherin:]
Die Besuche des Mitglieds des Politbüros des Zentralkomitees der SED und Minister für Staatssicherheit Genossen Armeegeneral Erich Mielke gehören stets zu den Höhepunkten im Leben des Wachregiments Feliks Dzierzynski. Gerne nimmt Genosse Mielke die Gelegenheit wahr, zu den Jugendlichen des Ministeriums und des Wachregiments zu sprechen, ihnen die Politik unserer Partei zu erläutern, die Klassenkampfsituation in der Welt zu analysieren und sie zu noch höheren tschekistischen Leistungen zu motivieren. Zum heutigen Anlass gehört aber auch, jene Kollektive zu würdigen, die mit hervorragenden Ergebnissen ihre Aufgaben erfüllt haben und zu den Schrittmachern im FDJ-Aufgebot zählen.
[Beifall}
Mit herzlichem Beifall begrüßen die jungen Tschekisten Genossen Armeegeneral Erich Mielke und Genossen Horst Felber, erster Sekretär der Kreisleitung der SED im Ministerium für Staatssicherheit.
[Beifall]
In seinen Ausführungen bringt der Genosse Minister, die hohe Anerkennung der Partei der Arbeiterklasse für die Leistungen der jungen Generation zum Ausdruck und schätzt ein:
[Mielke:]
Ihr habt mit euren abgerechneten Ergebnissen, einen wertvollen Anteil an der Erfüllung des unserem Ministeriums übertragenen Klassenauftrages. Unsere Anerkennung findet, die umfangreiche politisch-ideologische Arbeit der FDJ, ihr wachsender Beitrag zur kommunistischen Erziehung der jungen Mitarbeiter und zur Formung tschekistischer Persönlichkeiten. Als junge Tschekisten habt ihr, ob bei der Sicherung von Großveranstaltungen oder im Rahmen der Sicherstellung bzw. als Reserve, stets höchste revolutionäre Wachsamkeit zu üben. Jeder einzelne muss, gleichgültig an welchem Platz, gewissenhaft, seine Aufgabe erfüllen und sich darüber hinaus mitverantwortlich für alles fühlen, was, um ihn herum vorgeht. Muss auch aus eigener Initiative klug und entschlossen handeln, wenn es die Lage erfordert.
[Beifall]
[Sprecherin:]
In Anerkennung hervorragender Leistungen werden an Delegierte der FDJ-Organisation des Wachregimentes Feliks Dzierzynski, rote Ehrenbanner der SED mit den Bildnissen von Ernst Thälmann und Wilhelm Pieck verliehen.
[Beifall]
[Musikeinspielung]
[Soldat:]
Melde Unterfeldwebel, Posten vier, ... Peters, im Dienst keine Vorkomnisse, Ende.
[Sprecherin:]
Dienstalltag für den Dzierzynski-Soldaten, das heißt, militärisch-operativer Wach- und Sicherungsdienst rund um die Uhr. Jetzt zeigt es sich, wie gut die Zeit der Ausbildung genutzt worden ist, um den Anforderungen gerecht zu werden.
[Autogeräusch]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Zugegeben der Wachdienst ist hart und ganz sicher nicht besonders attraktiv, aber jedes Mal, wenn ich über den Sinn dieses Postenstehens nachdenke, erinnere ich mich an die Worte unseres Kommandeurs bei der Vereidigung: Jeder muss so kämpfen, als hinge von ihm und seiner Tat allein der Schutz und die Sicherheit des Sozialismus ab.
[Metallklirren]
Auch wenn die Umgebung friedlich aussieht, als Posten darf die Wachsamkeit nicht nachlassen.
[Offizier:]
Posten vier, Unteroffizier Misch, keine Vorkommnisse!
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Wach- und Sicherungsdienst erfordern Umsicht, höchste Konzentration und ständige Einsatzbereitschaft. Das gilt sowohl für die Sicherung der verschiedenen Objekte, als auch bei allen Einsätzen.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Ob im Gelände oder in der Stadt, die Genossen des Wachregiments erfüllen bereits Sicherungsaufgaben, lange bevor in unserem Lande gesellschaftliche Höhepunkte, wie zum Beispiel der erste Mai oder unser Nationalfeiertag, begangen werden. Ihr Auftrag lautet, zur Sicherheit unserer führenden Repräsentanten und ihrer Gäste und zum reibungslosen Verlauf dieser gesellschaftlichen Höhepunkte beizutragen.
[Marschierschritte, Metallgeräusche]
[Sprecherin:]
Die Teilnahme an Großveranstaltungen, anlässlich gesellschaftlicher Höhepunkte im Leben unserer sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik, ist nicht nur ein persönliches Erlebnis, sie ist auch immer wieder Bewährungsprobe für das Regiment, für die einzelnen Kampfkollektive für den, an der Absicherung beteiligten Soldaten.
[Unteroffizier Andreas Schäfer:] Anstrengung und Schwere des Dienstes sind vergessen, wenn man gewissermaßen hautnah in den Veranstaltungen steckt und aus nächster Nähe miterleben kann, wenn unser Generalsekretär, die führenden Genossen von Partei und Regierung durch das von uns gebildete Spalier gehen.
[Besucher:]
SED, FDJ, SED [unverständliches]
[Offizier:]
Die Rolle ist zu sehen, ja? Der Posten ...
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Ob in der Kleidung unseres sozialistischen Jugendverbandes der Freien Deutschen Jugend oder in Uniform, auf Kampfposten sind wir immer.
[Offizier:]
Leutnant Neidel, den Bereich des Parkplatzes Sicherung übernehmen.
[Marschierschritte]
[Offizier:]
Rechts, rechts, passt, jawohl!
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Da gilt es sich ständig auf alle neuen Bedingungen einzustellen, um eine lückenlose und durchgängige Absicherung zu garantieren. Nichts darf dabei ausser Acht gelassen werden.
[Musikeinspielung mit Beifall und Jubelschreien]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:] Auch wenn, es mitunter so aussieht, als wären wir weit entfernt von den eigentlichen Ereignissen und können vieles nicht sehen, unsere Aufgaben haben dadurch keineswegs weniger Bedeutung und fordern uns ganz.
[Zuruf:]
Erich Honecker
[Musikeinspielung] - [Zurufe]
[Beifall]
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Wer sich einbildet, bei den Einsätzen und Veranstaltungen nur Zuschauer zu sein und denkt, sich dabei schonen zu können, hat sich gründlich geirrt. Dienst unter allen Lagebedingungen heißt,eben auch zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter, wachsam zu handeln.
[Musikeinspielung] - [Gelächter]
[Sprecherin:]
Jedes Jahr am 2. Sonntag im Januar formiert sich ein vieltausendfacher Demonstrationszug zu Ehren und zum Gedenken an die revolutionären Führer der deutschen Arbeiterklasse Karl und Rosa, traditionsgemäß mit den Genossen unserer Partei- und Staatsführung an der Spitze und ebenfalls traditionsgemäß sind die Dzierzynski-Soldaten zu dieser Kampfdemonstration im Einsatz. Für die jungen Kämpfer ein ehren- und verantwortungsvoller Auftrag.
[Gerede]
[Musikeinspielung]
Ehrenparade anlässlich des Nationalfeiertages unseres sozialistischen Vaterlandes.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Eine Marschformation des Wachregiments nimmt nicht jedes Jahr teil, deshalb erfüllt es mich, als Dzierzynski-Soldat, mit Stolz, unsere Jungs beim Vorbeimarsch zu erleben. Und dieser Stolz wird umso größer, wenn unsere Genossen mit beseten Ergebnissen teilnehmen.
[Musikeinspielung]
[Motorgeräusche]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Unsere eigentliche Aufgabe, auch hier bei der Parade, ist für die Sicherheit und für den damit verbundenen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Keine feindlichen Anschläge, keine Provokationen zuzulassen.
[Fahrzeuggeräusche]
[Offizier:]
Achtung! Präsentiert! Heb! Vier!
[Sprecherin:]
Vor dem Staatsrat der Deutschen Demokratischen Republik angetretene Dzierzynski-Soldaten.
[Fahrzeuggeräusch]
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Die Ehrenkompanie und das Orchester des Wachregiments Berlin Feliks Dzierzynski des Ministeriums für Staatssicherheit haben den ehrenvollen Auftrag vor dem Amtssitz des Staatsoberhauptes ausländische Diplomaten und Gäste mit militärischem Zeremoniell zu empfangen.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Doch bevor alles so exakt und reibungslos klappt, muss auch hier, wie bei allem anderen großer fleiß an den Tag gelegt werden. Schließlich muss jeder Ton stimmen.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Das Orchester des Wachregiments hat in der militärischen Repräsentation seine vorrangige Aufgabe. Aber auch zu politischen Höhepunkten, Feierlichkeiten und Festveranstaltungen sind die Militärmusiker im Einsatz. Ein republikweit anerkanntes und gefragtes Ensemble.
[Musikeinspielung]
[Dirigent:]
So, bitte, wir ändern, die letzten eins, zwei, drei Takte , die ausgehaltene Note bitte Forte Piano.
[Sprecherin:]
Die Tätigkeit von Spezialisten ist unerlässlich für den Dienstbetrieb des Wachregiments, ohne sie, ist die Erfüllung der übertragenen Sicherungsaufgaben nicht möglich. Diese hier haben dafür Sorge zu tragen, das keiner, der Waffe die Schuld geben kann, wenn nur Fahrkarten geschossen werden. Die Genossen der Waffenwerkstatt, mitverantwortlich für die Funktionsfähigkeit und ständiger Einsatzbereitschaft der Waffen des Regiments.
[Maschinengeräusche und Gerede]
[Sprecherin:]
Vielfältig und umfangreich ist, die von den technischen Diensten zu betreuende Kfz- und Panzertechnik und das wichtigste dabei ist, sie muss funktionieren. Das ist notwendig, geht es doch um eine hohe Beweglichkeit aller Einheiten und das Erreichen der Einsatzorte unter allen Lagebedingungen.
[Gerede, Maschinengeräusche]
[Sprecherin:]
Wo, so viele, Fahrzeuge konzentriert sind, müssen auch Militärkraftfahrer ausgebildet werden. Der Unterricht am Modell ist, ebenso wie das praktische Fahrtraining, Bestandteil der Ausbildung. Ausbilder: Im Zusatzraum des Motors eingespritzt, dazu ist zu sagen, das zusätzlich an der Kraftstoffanlage das Kaltstartgerät des W50 am Motor mit angeschlossen ist.
[Schritte, unverständliches Gerede]
[Motorgeräusch]
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Ob in der Kolonne oder mit einem einzelnen Fahrzeug, ob beim Überwinden eines Wasserhindernisses oder im Gelände, das sichere Führen des Fahrzeuges ist für jeden Genossen, hinter dem Lenkrad, ein ausgesprochener Härtetest. Das Funktionieren der Technik, unter diesen Bedingungen ist, für die Soldaten und Unteroffiziere der Werkstätten, eine besondere Art der Qualitätsprüfung.
[Musikeinspielung]
[Fahrzeuggeräusche]
[Sprecherin:]
Fahrzeuge, ganz anderer Art, verbergen sich unter diesen Tarnnetzen. Es sind mobile Funkstationen und die Genossen der Nachrichteneinheiten trainieren den Aufbau ihrer Anlagen.
[Motorgeräusche]
[Sprecherin:]
Jeder Handgriff muss sitzen. Es gilt, in kürzester Zeit, die Verbindung zu den anderen Stationen herzustellen.
[Motorgeräusche, unverständliches Gerede]
[Sprecherin:]
Stabile Nachrichtenverbindungen sind notwendige Voraussetzung zur ununterbrochenen Führung des Wach- und Sicherungsdienstes, sind Lebensnerven des Regiments, deshalb kommt der persönlichen und kollektiven Verantwortung für die Funktionstüchtigkeit der Stationen eine entscheidende Bedeutung zu.
[Musikeinspielung]
[Piepgeräusche]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Doch nun ein ganz anderes Thema, die Spezialisten mit Schöpfkelle und Rührlöffel.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Nicht nur unter feldmäßigen Bedingungen, sondern auch ganz in weiß, müssen sie beweisen, was sie auf der Pfanne bzw. in der Kelle haben. Die Ergebnisse ihrer täglichen Leistungen spiegeln sich, in der Stimmung der Truppe, wieder, sind an den Gesichtern und Mienen der Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere ablesbar.
[Gerede, Windgeräusche]
[Sprecherin:]
Das nasse Element spielt in der Versorgung der Truppe ein entscheidende Rolle. Die Aufbereitung und Gewinnung von Trinkwasser ist eine Aufgabe der Pioniere im Regiment. Eine interessante Tätigkeit, die auch unter diesen harten und einsatznahen Bedingungen gemeistert wird.
[Wasser-, Motorgeräusche]
[Sprecherin:]
Umsicht, Geschick und viel Fingerspitzengefühl sind erforderlich, wenn der Auftrag lautet, Mienen suchen, sie unschädlich machen, egal unter welchen Bedingungen.
[Piepgeräusche]
[Soldat:]
Achtung, Mine!
[Wischgeräusche]
[Musikeinspielung]
[Fahrzeuggeräusche]
[Sprecherin:]
Aufgabe der Pioniere ist es auch, unter allen Lagebedingungen, sichere Unterkünfte und Unterstände zu schaffen.
[Klopf-, Maschinengeräusche]
[Sprecherin:]
Wenn auch heute Maschinen die schwere Arbeit übernehmen, ohne Muskelkraft und bautechnische Fertigkeiten und Kenntnisse geht es nicht.
[Säge-, Maschinengeräusche]
[Sprecherin:]
Hier heißt erneut, Pioniere ran.
[Wasser-, Maschinengeräusche]
[Sprecherin:]
Der Befehl lautet Übersetzen von schwerer Technik.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Als erstes klären Taucher Ufergelände und Untergrund der Übersetzstelle auf, damit die nachrückende Einheit einen sicheren und stabilen Brückenschlag durchführen oder wie in unserem Fall eine Pontonfähre bauen kann.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Heute ist weder ein besonderer Feiertag noch hat jemand Geburtstag, die uns heute besuchen und uns so herzlich begrüßen, sind für uns gute Bekannte. Es sind Schüler einer Patenschule, die wie unser Regiment, den Namen Dzierzynskis trägt.
[unverständliches Gerede]
[Schüler:]
...wir schenken wollen. Mit jener Blume sagen wir Dank, Dank unseren Eltern, unseren Lehrern, und den Genossen des Wachregiments, für ihre Liebe und Fürsorge.
[Beifall]
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Mit Freude und Stolz verfolgen wir die Darbietungen, machen sie doch deutlich, dass die Pioniere und FDJ der Patenschulen sich eng mit den Dzierzynski-Soldaten verbunden fühlen und später ganz sicher mal in unsere Fußstapfen treten werden.
[Beifall]
[Zurufe, Schritte]
[Sprecherin:]
Die Sportgemeinschaft Dynamo Adlershof nimmt im Leben der Dzierzynski-Soldaten einen wichtigen Platz ein. Eng verbunden mit ihrem Kampfsport, der an der Spitze steht, widmen sich viele Genossen, in den Trainingszentren ihrer Sportgemeinschaft, dem Nachwuchs zukünftigen Leistungssportlern der Sportvereinigung Dynamo.
[unverständliches Gerede, Schlag- und Klopfgeräusche]
[Trainer:]
Versuchen sie sich Zeit zu nehmen, wenn es zum Bewertungsschuss kommt, muss man die Übersicht haben.
[Schussgeräusch]
[Sprecherin:]
Meister ihres Fachs wenden viel Mühe auf, um ihre Kenntnisse an die Jugend weiterzugeben. Die Traditionen der Kampfsportarten in der Sportvereinigung Dynamo mit ausgezeichneten Ergebnissen fortzuführen.
[Offizier:]
Also keine Tendenz, also, du liegst in der Mitte, gut eingearbeitet. Ja! Das ist nämlich wichtig, da kannst du gleich dran erkennen, ja, gute Vorarbeit ist schon die halbe Leistung. Ja? Ja.
[Schussgeräusche, unverständliches Gerde]
[Ausbilder:]
[unverständlich]
[Musikeinspielung, Klatschgeräusche, Rufe]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Auch um sich selbst sportlich zu betätigen, sich für den Wachdienst fit zu halten, bietet unsere Sportgemeinschaft genügend Spielraum. Na ja und dass dabei das Erlernen von Nahkampftechniken unheimlich Spaß machen kann, das sieht man ja wohl den Kämpfern an.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
In gemeinsamen Wettkämpfen mit unseren mit unseren Freunden aus dem Bruderregiment, ringen wir um Ergebnisse, die sich sehen lassen können. Beim Kampf um Meter und Sekunden gerät mancher Regimentsrekord ins wanken.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Wenn auch das Schulrussisch nicht immer ausreicht, dem traditionellen Treffen der Waffenbrüderschaft tut das keinen Abbruch. Die Verständigung klappt auch so.
[Musikeinspielung]
[Soldat:]
Guten Tag! Sind, äh, Bücher aus dem Solidarverlag neu erschienen oder eingetroffen?
[Buchhändlerin:]
Ja, natürlich. Welche Reihe meinen Sie denn, da gibt es ja verschiedene?
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Unsere Regimentsbuchhandlung, sie bietet für jeden Geschmack etwas, ob nun zur Entspannung oder zur Weiterbildung.
[Buchhändlerin: Wollen Sie ´mal bitte dort...]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Ein breites Angebot, politischer, militärischer und schöngeistiger Literatur steht uns zur Verfügung.
[Musikeinspielung]
[Soldat:] Ah, erstmal stop! Also Leute, das war jetzt bedeutend zu langsam, Mozart muss frisch gespielt werden. Das können wir eigentlich ´mal probieren.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Apropos Kultur und Kulturarbeit, ob nun Frack oder FDU, Mozarts Musik klingt immer gut, man muss sie nur mit Fleiß und Begeisterung spielen. Wer also meckert, weil er Langeweile hat, der ist selbst dran schuld.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Das Spektrum der Freizeitbetätigungen ist breit gefächert, die ausgestellten Exponate zu den alljährlichen Soldatenfestspielen sind beretes Zeugnis dafür.
[Musikeinspielung]
[Gerede]
[Sprecherin:]
Was hier, im Traditionszimmer an historischen Fakten und Dokumenten zusammengetragen wurde, wiederspiegelt die langjährige Entwicklung des Regiments
[Offizier:] ...der 15.Dezember 19...
[Sprecherin:]
Es zeigt anschaulich, wie die Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere darum ringen, sich des Ehrennamens Feliks Dzierzynski, des treuen Kampfgefährten Lenins und ersten Vorsitzenden der Tscheka, in praktischen Taten, stets würdig zu erweisen und den Charaktereigenschaften dieses Revolutionärs, aus der Garde der alten Bolschewiki, nachzueifern.
[Offizier:]
Für den zuverlässigen...
[Sprecherin:]
Den jungen Kämpfern dieses Erbe und die Erfahrungen lebendig zu vermitteln, sie zur vorbildlichen Pflichterfüllung zu motivieren, sind wichtige Aufgaben des Jugendverbandes und der Parteiorganisation im Regiment. Zu diesen lebendigen Traditionen gehört, erfahrene, langjährige Parteimitglieder auszuzeichnen, jungen Kandidaten im würdigen Rahmen ihre Parteidokumente zu überreichen.
[Beifall]
[Soldat:] Mein Weg hat...
[Sprecherin:]
Der Stellvertreter des Kommandeurs für politische Arbeit und Leiter der Politabteilung Genosse Oberst Schmidt bringt, bei dieser Gelegenheit zum Ausdruck:
[Oberst Schmidt:]
Alle Genossinnen und Genossen, die heute geehrt werden, haben mit großem, persönlichen Engagement hohen Anteil an der Steigung unserer Arbeiter- und Bauernmacht, an der Entwicklung unseres Wachregiments Feliks Dzierzynski. Jetzt gilt es, für uns alle, angesichts der verschärften Klassenkampfbedingungen, erst recht, alles zu tun, um unsere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vervollkommnen, um unserer Verantwortung stets in höchster Qualität gerecht zu werden. Ganz gleich, an welchem Platz wir für unsere große Sache zu kämpfen haben.
[Beifall]
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Das Vermächtnis der revolutionären Vorbilder und der Kämpfer gegen Faschismus und Krieg, in den Hirnen und Herzen wach zu halten und durch hohe Leistungen im Wachdienst, in der militärischen und politischen Ausbildung und in der Sicherstellung zu verwirklichen, heißt sie wahrhaft zu ehren, heißt den Sozialismus zu stärken.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Dieses Streben, diese Gemeinsamkeit verbindet die FDJ-Mitglieder des Wachregiments auf´s engste mit den Komsomolzen ihres Bruderregiments.
[Musikeinspielung]
[Offizier:]
Achtung, präsentiert das Gewehr! Zur Wendung an den Kommandeur des Wachregiments... links!
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Wir Dzierzynski-Soldaten stehen natürlich auch im sozialistischen Wettbewerb, nur geht es bei uns nicht, um ökunomische Kennziffern. Wir werden an der Erfüllung des militärisch-operativen Wach- und Sicherungsdienstes und an den Ergebnissen der politischen und militärischen Ausbildung gemessen.
[Offizier:]
Augen gerade, an!
[Windsäuseln]
[Oberst:]
Genossen Soldaten, Unteroffiziere, Offiziere, beglückwünsche sie zu ihren hervorragenden Leistungen und wünsche ihnen weitere Erfolge bei der Lösung, der uns übertragenen Aufgaben, zum Schutz unseres sozialistischen Vaterlandes.
[Sprecherin:]
Traditionsgemäß werden, alljährlich, mit der Verleihung des Dzierzynski- und des Fritz-Schmenkel-Banners, die Einheiten ausgezeichnet, die, aus dem Wettbewerb, als Beste hervorgegangen sind. Die Anerkennung solcher Leistungen, gehört zweifelsohne zu den Höhepunkten in der Dienstzeit eines Dzierzynski-Soldaten, in der Zeit seines aktiven Eintretens für die Sicherheit unserer Republik.
[Musikeinspielung]
[Marschiergeräusche]
[Sprecherin:]
Die Erfüllung des Kampfauftrages mit besten Ergebnissen, ist die Voraussetzung für das hohe Ansehen und das Vetrauen, das das Wachregiment bei vielen Werktätigen unserer Republik genießt.
[Maschinengeräusche]
[Sprecherin:]
So existieren nicht nur langjährige, enge Beziehungen zum Mansfeldkombinat, sondern auch zu den Genossenschaftsbauern der LPG-Pflanzenproduktion Marxwalde. Sie sind beretes Zeugnis für die feste Verbundenheit der Dzierzynski-Soldaten mit den Werktätigen unserer sozialistischen Heimat. Die Beziehungen zu den Genossenschaftsbauern sind vielgestaltig, sie reichen, vom kräftigen Zupacken bis zur Gestaltung kultureller Programme.
[Mann:]
Ich Wünsche Ihnen, sehr verehrte Damen und Herren, liebe Gäste, einen angenehmen Nachmittag. [unverständlich]
[Musikeinspielung]
[Chor:]
In mit-ten ei-ner gro-ßen Stadt, liegt unser Re-gi-ment.
und Freunde lie-gen neben an,
die jeder von uns kennt.
Das sind Mosk-auer Jungs, das sind Jungs aus Berlin,
die gemein-sam auf die - Wache ziehen.
Das sind Mosk-auer Jungs, das sind Jungs aus Berlin,
die gemeinsam auf Wa-che ziehen.
[Beifall]
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Es ist doch merkwürdig, ich musste erst zu meinen Kumpels kommen, um mich, an meine ersten Schritte im Regiment zu erinnern.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Vieles ist mir jetzt klarer geworden.
[Musikeinspielung]
[Unteroffizier Andreas Schäfer:]
Die Kraft und Energie, Anstrengungen, mit der meine Kumpel wertvolles Kupfer für die Heimat gewinnen, spornt mich an, unsern Klassenauftrag im Wachregiment Feliks Dzierzynski in Ehren zu erfüllen.
[Musikeinspielung]
[Sprecherin:]
Jeder Soldat muss verstehen, im Wachregiment steht er nicht einfach Posten. Hier dient er unmittelbar der zuverlässigen Sicherung der Macht der Arbeiter und Bauern. Hier ist er selbst, ein Teil der Machtausübung und ihr Repräsentant. In dem er diese Macht und ihre führenden Vertreter gegen die konterrevolutionäre Tätigkeit äußerer und innerer Feinde schützt, Überraschungen jeglicher Art verhindert, leistet er einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der, auf das Wohl des Volkes und die Erhaltung des Friedens gerichteten, Politik der Partei der Arbeiterklasse.
[Musikeinspielung]
Wachregiment des MfS "Feliks Dzierżyński"
Das am 1.1.1951 als "Wachbataillon A" gegründete Wachregiment des MfS, welches seit 1967 den Namen des ersten sowjetischen Geheimdienstchefs Feliks Dzierżyński trug, wuchs im Laufe der Jahrzehnte zu einer Wach- und Sicherungstruppe mit 11.000 Angehörigen an (1989). Als militärisch-operativer Arm des MfS bezeichnet, hatte das Wachregiment, in und um Ostberlin stationiert, in erster Linie die Aufgabe, Partei- und Staatsobjekte wie die Politbürosiedlung Wandlitz zu bewachen sowie zeitweilig bestimmte Einsatzräume zu beziehen, um die Sicherheit führender Repräsentanten der DDR einschließlich ihrer Gäste zu gewährleisten.
Im Krisen- und Kriegsfall sollten die "Dzierżyński-Soldaten" die SED-Parteiführung schützen und bei inneren Unruhen eingreifen. Ihre "militärisch-tschekistische" Ausbildung war auf den Orts- und Häuserkampf ausgerichtet. Die Bewaffnung bestand zuletzt neben den üblichen Infanteriewaffen aus Panzerbekämpfungsmitteln, Flugabwehrraketen und mehr als 400 Schützenpanzerwagen.
Das Wachregiment rekrutierte sich zu etwa 80 Prozent aus freiwillig drei Jahre dienenden Soldaten und Unteroffizieren. Die SED-Führung und Mielke wollten in den Angehörigen des Wachregiments politische Soldaten sehen, die in einem besonderen Treueverhältnis zur Partei- und Staatsführung stehen sollten. Ihre Sonderstellung wurde durch einen besonderen Fahneneid, Uniformen aus Offiziersstoff, Ärmelstreifen und durch eine bessere Besoldung unterstrichen.
Gegenüber anderen bewaffneten Organen entwickelten die MfS-Soldaten deshalb gelegentlich Formen überheblichen Verhaltens. Es existierte zeitweise so etwas wie ein Korpsgeist, man begriff sich als eine Art "Rote Garde". Einsätze am 17. Juni 1953 und am 13. August 1961 stellte man in der Traditionspflege besonders heraus.
Im Oktober 1989 erfolgte gegen Demonstranten in Ostberlin der letzte "Sicherungseinsatz" von kleineren Teilen des Wachregiments; danach verweigerte die Mehrheit der Soldaten den bisherigen "absoluten Gehorsam". Die Modrow-Regierung löste das Wachregiment im Dezember 1989 auf.
Wachregiment des MfS "Feliks Dzierżyński"
Das am 1.1.1951 als "Wachbataillon A" gegründete Wachregiment des MfS, welches seit 1967 den Namen des ersten sowjetischen Geheimdienstchefs Feliks Dzierżyński trug, wuchs im Laufe der Jahrzehnte zu einer Wach- und Sicherungstruppe mit 11.000 Angehörigen an (1989). Als militärisch-operativer Arm des MfS bezeichnet, hatte das Wachregiment, in und um Ostberlin stationiert, in erster Linie die Aufgabe, Partei- und Staatsobjekte wie die Politbürosiedlung Wandlitz zu bewachen sowie zeitweilig bestimmte Einsatzräume zu beziehen, um die Sicherheit führender Repräsentanten der DDR einschließlich ihrer Gäste zu gewährleisten.
Im Krisen- und Kriegsfall sollten die "Dzierżyński-Soldaten" die SED-Parteiführung schützen und bei inneren Unruhen eingreifen. Ihre "militärisch-tschekistische" Ausbildung war auf den Orts- und Häuserkampf ausgerichtet. Die Bewaffnung bestand zuletzt neben den üblichen Infanteriewaffen aus Panzerbekämpfungsmitteln, Flugabwehrraketen und mehr als 400 Schützenpanzerwagen.
Das Wachregiment rekrutierte sich zu etwa 80 Prozent aus freiwillig drei Jahre dienenden Soldaten und Unteroffizieren. Die SED-Führung und Mielke wollten in den Angehörigen des Wachregiments politische Soldaten sehen, die in einem besonderen Treueverhältnis zur Partei- und Staatsführung stehen sollten. Ihre Sonderstellung wurde durch einen besonderen Fahneneid, Uniformen aus Offiziersstoff, Ärmelstreifen und durch eine bessere Besoldung unterstrichen.
Gegenüber anderen bewaffneten Organen entwickelten die MfS-Soldaten deshalb gelegentlich Formen überheblichen Verhaltens. Es existierte zeitweise so etwas wie ein Korpsgeist, man begriff sich als eine Art "Rote Garde". Einsätze am 17. Juni 1953 und am 13. August 1961 stellte man in der Traditionspflege besonders heraus.
Im Oktober 1989 erfolgte gegen Demonstranten in Ostberlin der letzte "Sicherungseinsatz" von kleineren Teilen des Wachregiments; danach verweigerte die Mehrheit der Soldaten den bisherigen "absoluten Gehorsam". Die Modrow-Regierung löste das Wachregiment im Dezember 1989 auf.
Zur Legitimation der DDR-Geheimpolizei diente eine spezifische Ausformung der marxistisch-leninistischen Ideologie, die rückblickend als "Tschekismus" bezeichnet werden kann. Das MfS konstruierte damit ein normatives Gefüge, dessen Begriffskern die Berufung auf die 1917 von den Bolschewiki gegründete sowjetische Geheimpolizei Tscheka (oder ČK – russ.: Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage) war.
Daraus leitete das MfS einen Katalog von Funktionen, Selbstzuschreibungen und Verhaltensmaßgaben für die Mitarbeiter ab. Im Vokabular der Staatssicherheit tauchte der Begriff als Bezeichnung für die Mitarbeiter ("Tschekisten") sowie als daraus abgeleitetes Adjektiv ("tschekistisch ") auf. Elemente der "tschekistischen" Ideologie waren:
Aus dieser Ideologie ergab sich das normative Leitbild der "tschekistischen Persönlichkeit" für die Formung und seelisch-moralische Orientierung der MfS-Mitarbeiter als Weltanschauungskämpfer. Im Mittelpunkt standen die "tiefen Gefühle des Hasses, des Abscheus, der Abneigung und Unerbittlichkeit" als "entscheidende Grundlage für den leidenschaftlichen und unversöhnlichen Kampf gegen den Feind".
Hinzu kamen soldatische Tugenden wie bedingungslose Einsatzbereitschaft, Härte, Standhaftigkeit, Mut und Opferbereitschaft und geheimdienstliche Kompetenzen wie die Fähigkeit zur Konspiration und zur Verkörperung von operativen Legenden, die an die maskuline Kampf- und Gewaltkultur aus der Epoche der Bürgerkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anknüpften.
Diese Kombination aus Leidenschaft, Prinzipientreue und Härte wurde personifiziert in der kulthaften Überhöhung des asketisch-revolutionären Tscheka-Vorsitzenden Feliks Dzierżyński (1877–1926), dessen (nicht belegtes) Zitat: "Tschekist sein kann nur ein Mensch mit kühlem Kopf, heißem Herzen und sauberen Händen" die wohl meistzitierte Formel der "tschekistischen" Ideologie war. Sie diente der Erziehung zur "bewussten Disziplin".
Zugleich diente dieser Kult als normatives Widerlager zur Alltagskultur der geheimen Sicherheitsbürokratie, in der sich das elitäre Selbstverständnis der "Genossen erster Kategorie" (Wilhelm Zaisser 1953) in einem Gemenge von Machtbewusstsein, Privilegienwirtschaft und einer Neigung zu periodischen Alkoholexzessen niederschlug.
Historisch betrachtet war die "tschekistische" Ideologie im MfS von den Anfängen an Grundlage der inneren Verfassung, gewann jedoch als explizites Leitbild erst infolge der halbherzigen Entstalinisierung nach 1956 an Bedeutung, als Stalin und seine Leitsätze wie der von der "ständigen Verschärfung des Klassenkampfes" nicht mehr benutzt werden konnten. Die damit auch in der Sowjetunion einhergehende Dzierżyński-Renaissance führte in der DDR zur öffentlichen Aufwertung, deren Höhepunkt die Feierlichkeiten anlässlich des 100. Geburtstages Dzierżyńskis 1977 bildeten.
Bis zum Beginn der kritischen vergangenheitspolitischen Debatten in der Sowjetunion 1985/86 gewann der Tscheka-Kult zudem neben der Traditionsarbeit zum kommunistischen Antifaschismus im MfS weiter an Bedeutung. Beide dienten als Surrogat für die verblassende Sinnstiftung unter den MfS-Mitarbeitern, denen es an persönlichen Kampferfahrungen fehlte und die die sukzessive Begrenzung ihrer "außerordentlichen" Legitimation in der täglichen Verfolgungspraxis (sinkende Strafmaße, Freikauf von Häftlingen, Tätigkeit westlicher Medien von der DDR aus usw.) verarbeiten mussten.
In den Rettungs- und Rechtfertigungsversuchen im und nach dem Herbst 1989 rückten SED/PDS und MfS-Führung schnell ab von der "tschekistischen" Ideologie. Der Versuch, einen entstalinisierten "sauberen Tschekismus" zu etablieren, blieb die Ausnahme. An ihre Stelle trat ein Etatismus, der das MfS als Element "normaler" Staatlichkeit legitimierte.
Zur Legitimation der DDR-Geheimpolizei diente eine spezifische Ausformung der marxistisch-leninistischen Ideologie, die rückblickend als "Tschekismus" bezeichnet werden kann. Das MfS konstruierte damit ein normatives Gefüge, dessen Begriffskern die Berufung auf die 1917 von den Bolschewiki gegründete sowjetische Geheimpolizei Tscheka (oder ČK – russ.: Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage) war.
Daraus leitete das MfS einen Katalog von Funktionen, Selbstzuschreibungen und Verhaltensmaßgaben für die Mitarbeiter ab. Im Vokabular der Staatssicherheit tauchte der Begriff als Bezeichnung für die Mitarbeiter ("Tschekisten") sowie als daraus abgeleitetes Adjektiv ("tschekistisch ") auf. Elemente der "tschekistischen" Ideologie waren:
Aus dieser Ideologie ergab sich das normative Leitbild der "tschekistischen Persönlichkeit" für die Formung und seelisch-moralische Orientierung der MfS-Mitarbeiter als Weltanschauungskämpfer. Im Mittelpunkt standen die "tiefen Gefühle des Hasses, des Abscheus, der Abneigung und Unerbittlichkeit" als "entscheidende Grundlage für den leidenschaftlichen und unversöhnlichen Kampf gegen den Feind".
Hinzu kamen soldatische Tugenden wie bedingungslose Einsatzbereitschaft, Härte, Standhaftigkeit, Mut und Opferbereitschaft und geheimdienstliche Kompetenzen wie die Fähigkeit zur Konspiration und zur Verkörperung von operativen Legenden, die an die maskuline Kampf- und Gewaltkultur aus der Epoche der Bürgerkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anknüpften.
Diese Kombination aus Leidenschaft, Prinzipientreue und Härte wurde personifiziert in der kulthaften Überhöhung des asketisch-revolutionären Tscheka-Vorsitzenden Feliks Dzierżyński (1877–1926), dessen (nicht belegtes) Zitat: "Tschekist sein kann nur ein Mensch mit kühlem Kopf, heißem Herzen und sauberen Händen" die wohl meistzitierte Formel der "tschekistischen" Ideologie war. Sie diente der Erziehung zur "bewussten Disziplin".
Zugleich diente dieser Kult als normatives Widerlager zur Alltagskultur der geheimen Sicherheitsbürokratie, in der sich das elitäre Selbstverständnis der "Genossen erster Kategorie" (Wilhelm Zaisser 1953) in einem Gemenge von Machtbewusstsein, Privilegienwirtschaft und einer Neigung zu periodischen Alkoholexzessen niederschlug.
Historisch betrachtet war die "tschekistische" Ideologie im MfS von den Anfängen an Grundlage der inneren Verfassung, gewann jedoch als explizites Leitbild erst infolge der halbherzigen Entstalinisierung nach 1956 an Bedeutung, als Stalin und seine Leitsätze wie der von der "ständigen Verschärfung des Klassenkampfes" nicht mehr benutzt werden konnten. Die damit auch in der Sowjetunion einhergehende Dzierżyński-Renaissance führte in der DDR zur öffentlichen Aufwertung, deren Höhepunkt die Feierlichkeiten anlässlich des 100. Geburtstages Dzierżyńskis 1977 bildeten.
Bis zum Beginn der kritischen vergangenheitspolitischen Debatten in der Sowjetunion 1985/86 gewann der Tscheka-Kult zudem neben der Traditionsarbeit zum kommunistischen Antifaschismus im MfS weiter an Bedeutung. Beide dienten als Surrogat für die verblassende Sinnstiftung unter den MfS-Mitarbeitern, denen es an persönlichen Kampferfahrungen fehlte und die die sukzessive Begrenzung ihrer "außerordentlichen" Legitimation in der täglichen Verfolgungspraxis (sinkende Strafmaße, Freikauf von Häftlingen, Tätigkeit westlicher Medien von der DDR aus usw.) verarbeiten mussten.
In den Rettungs- und Rechtfertigungsversuchen im und nach dem Herbst 1989 rückten SED/PDS und MfS-Führung schnell ab von der "tschekistischen" Ideologie. Der Versuch, einen entstalinisierten "sauberen Tschekismus" zu etablieren, blieb die Ausnahme. An ihre Stelle trat ein Etatismus, der das MfS als Element "normaler" Staatlichkeit legitimierte.
Die Verpflichtung Bereitschaftserklärung zur Tätigkeit als IM bildete den Abschluss der Werbung. Sie erfolgte in der Regel schriftlich und in Ausnahmefällen mündlich. Schriftliche Verpflichtungen erfolgten stets handschriftlich. Die Verpflichtungserklärung enthielt bestimmte Kernelemente, zu denen der Bezugspartner Staatssicherheit, die Verpflichtung zur Geheimhaltung, ein Deckname und die Unterschrift gehörten.
Die ZAIG war das "Funktionalorgan" des Ministers für Staatssicherheit, die Schaltstelle im MfS, in der nahezu alle komplexen Stabsfunktionen konzentriert waren: die zentrale Auswertung und Information, einschließlich der Berichterstattung an die politische Führung, die Optimierung der entsprechenden Verfahren und Strukturen im Gesamtapparat des MfS, die zentralen Kontrollen und Untersuchungen und die Analyse der operativen Effektivität des MfS, die zentrale Planung und die Erarbeitung dienstlicher Bestimmungen, zudem die übergeordneten Funktionen im Bereich EDV sowie die Gewährleistung des internationalen Datenaustauschsystems der kommunistischen Staatssicherheitsdienste (SOUD). Nach der Eingliederung der Abteilung Agitation 1985 waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Traditionspflege des MfS in der ZAIG als "Bereich 6" funktional verankert. Die ZAIG war im direkten Anleitungsbereich des Ministers angesiedelt; ihr waren zuletzt die formal selbständigen Abt. XII, XIII (Rechenzentrum) und die Rechtsstelle fachlich unterstellt.
Die ZAIG geht auf die nach dem Juniaufstand 1953 gegründete und von Heinz Tilch geleitete Informationsgruppe (IG) der Staatssicherheitszentrale zurück, die erstmals eine regelmäßige Lage- und Stimmungsberichterstattung für die Partei- und Staatsführung hervorbrachte. Diese entwickelte sich 1955/56 zur Abteilung Information mit drei Fachreferaten, wurde aber 1957 als Resultat des Konfliktes zwischen Ulbricht und Wollweber wieder stark reduziert. 1957 erhielt die Abteilung mit Irmler einen neuen Leiter, der jedoch bereits 1959 vom ehemaligen stellv. Leiter der HV A Korb abgelöst und zum Stellvertreter zurückgestuft wurde. Gleichzeitig wurde die Diensteinheit in Zentrale Informationsgruppe (ZIG) umbenannt; von da an lief auch die bisher eigenständige Berichterstattung der HV A über sie. 1960 wurde die Berichterstattung an die politische Führung durch einen Ministerbefehl präzise geregelt, und die ZIG erhielt mit der Neueinrichtung von Informationsgruppen in den BV und operativen HA einen soliden Unterbau.
1965 wurde die ZIG in ZAIG umbenannt und ein einheitliches Auswertungs- und Informationssystem eingeführt, das die Recherche und Selektion von Daten sowie die Organisierung von Informationsflüssen gewährleistete. In den operativen HA und BV erhielt die ZAIG mit den AIG entsprechende "Filialen". Im gleichen Jahr ging Korb in den Ruhestand, Irmler wurde wieder Leiter der Diensteinheit.
1968 wurde auch das Kontrollwesen der Staatssicherheit in die ZAIG eingegliedert, das im Dezember 1953 mit der Kontrollinspektion seinen ersten organisatorischen Rahmen erhalten hatte und 1957 mit der Umbenennung in AG Anleitung und Kontrolle erheblich qualifiziert worden war.
1969 erhielt die ZAIG auch die Verantwortung für den Einsatz der EDV. Das im Aufbau begriffene Rechenzentrum (Abt. XIII) wurde ihr unterstellt. In der ersten Hälfte der 70er Jahre bildeten sich vier Arbeitsbereiche der ZAIG heraus. Bereich 1: konkrete Auswertungs- und Informationstätigkeit und Berichterstattung an die politische Führung; Bereich 2: Kontrollwesen, die Erarbeitung von dienstlichen Bestimmungen sowie Prognose- und Planungsaufgaben; Bereich 3: Fragen der EDV; Bereich 4: Pflege und Weiterentwicklung der "manuellen" Bestandteile des Auswertungs- und Informationssystems. 1979 erhielt dieser Bereich auch die Verantwortung für das SOUD ("ZAIG/5").
Appell des Wachregiments Berlin und Rede Erich Mielkes zum 100. Geburtstag von Feliks Dzierzynski Video, 11 Minuten, 20 Sekunden
Rüge des Politstellvertreters an Soldaten des Wachregiments wegen einer öffentlichen Einladung an junge Frauen Audio, 6 Minuten, 25 Sekunden
Soldaten des MfS-Wachregiments "F. E. Dzierzynski" Berlin bei Übungseinheiten Video, 16 Minuten, 21 Sekunden
Spende des MfS-Wachregiments an den Tierpark Berlin-Friedrichsfelde für den Kauf von zwei Brillenbären Dokument, 1 Seite