Observation des evangelischen Kirchentags in Ost-Berlin am 27. Juni 1987
Signatur: BStU, MfS, BV Berlin, Fo, Nr. 803, Bild 1-20
1987 trafen sich junge Christen in Ost-Berlin, um einen "Kirchentag von unten" abzuhalten. Sie kritisierten die in ihren Augen zu staatsnahe Haltung der Kirche. Die Stasi war mit dabei und dokumentierte das Geschehen.
Religiöse Einstellungen und Lebensweisen widersprachen der durch die Staatspartei SED geprägten sozialistischen Ideologie in der DDR. Im Auftrag der Partei überwachte, bespitzelte und manipulierte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) kirchliche Einrichtungen, ihre Mitarbeiter und deren Veranstaltungen.
Ab 1962 fanden in der DDR in regelmäßigen Abständen Evangelische Kirchentage statt. 1987 war Ost-Berlin Treffpunkt der Christen. Kirchliche Basisgruppen kritisierten jedoch die staatsnahe Haltung der Organisatoren. Als Gegenveranstaltung zum offiziellen Kirchentag richteten sie parallel einen "Kirchentag von unten" auf dem Alexanderplatz aus. Mit vor Ort war auch die Stasi, die das Geschehen dokumentierte.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Bezirksverwaltung Berlin
- Urheber:
- MfS
- Datum:
- 27.6.1987
- Rechte:
- BStU
- Zustand:
- Schwarz-weiß