Schautafel zum Bau von "Haus 15" in der Stasi-Zentrale
Signatur: BStU, MfS, SdM, Fo, Nr. 19, Bild 4
Auf einer Schautafel sind die Stationen zum Bau von "Haus 15" dargestellt. Gärten und Altbauten mussten für den Sitz der Hauptverwaltung A weichen.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal - militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die vorliegende Schautafel "Verbesserung der Dienst- und Lebensbedingungen im Objekt Normannenstraße" zeigt die Schritte zum Bau von "Haus 15" an der Frankfurter Allee Ecke Ruschestraße. Insgesamt 18 Grundstücke befanden sich dort, bevor 1975 die Bauarbeiten begannen. Doch Kleingärten, Gewerbebetriebe und ein katholisches Altersheim mussten dem Bürokomplex weichen. Die parallel zur Ruschestraße verlaufende Müllerstraße verschwand ebenfalls.
In den 1978 fertig gestellten Blöcken residierte bis 1989 die DDR-Auslandsspionage, die Hauptverwaltung A (HV A). Sie wurde bis 1986 von Markus Wolf, dann von Werner Großmann geleitete. Auf einer Nutzfläche von über 35.000 Quadratmetern entstanden mehr als 1.100 Büros sowie Labor-, Werkstatt- und Lagerräume. Der Bau der 12- und 13-stöckigen Gebäude diente auch dazu, den Innenbereich der MfS-Zentrale besser gegen Blicke von außen abzuschirmen. Die Fenster zur Straßenseite wurden zusätzlich mit Gartenklarglas versehen, um unerwünschte Einsicht von außen zu verhindern. Scheiben aus Gartenklarglas lassen Licht durch, streuen es durch aber durch eine besondere Oberflächenstruktur, so dass sie nicht vollständig durchsichtig sind.
Metadaten
- Urheber:
- MfS
- Datum:
- 1977
- Rechte:
- BStU
- Überlieferungsform:
- Positiv