Signatur: BStU, MfS, HA I, Nr. 15557, Bl. 9-10
Kartendarstellungen der Stasi von 1986 zeigen die Zugangswege für MfS-Mitarbeiter sowie die Ein- und Ausfahrten für Dienstfahrzeuge zur Zentralstelle in Berlin-Lichtenberg. Dies umfaßt die Häuser 47, 48 und 49 im Dienstkomplex Gotlindestraße, der 1985 fertiggestellt wurde.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die vorliegenden Übersichtskarten vermitteln einen Eindruck davon, wie abgeschottet die Dienstgebäude in den Bereichen Normannenstraße und Gotlindestraße waren. Nur an bestimmten Orten existierten strengbewachte Zugänge für MfS-Mitarbeiter: an der Ruschestraße sowie im Bereich Normannen-/Magdalenenstraße. Ähnlich verhielt es sich bei den Dienstgebäuden an der Gotlindestraße.
Auffällig hier sind die eingezeichneten neu errichteten Häuser 47 bis 49, die zum Beispiel auf einer Übersichtskarte von 1982 (vgl. BStU, MfS, BdL/Dok., Nr. 2474) noch nicht zu sehen sind. Die drei Dienstgebäude wurden zwischen 1983 und 1985 auf einer Fläche von ca. 2020 Quadratmeter an der Ruschestraße Ecke Gotlindestraße errichtet. Nach der Fertigstellung standen in den Häusern insgesamt über 600 neue Diensträume für die Hauptabteilungen III, XIX und KuSch sowie die Abteilung zur Verfügung.
[Das Dokument zeigt eine Übersichtskarte der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Oberhalb der Karte steht folgender Text:
Vertrauliche Verschlußsache
VVS-0008
MfS-Nr 41/86
1. Ausf. Bl. 1 bis –
Übersicht über die Lage und Bezeichnung der einzelnen Dienstgebäude im Dienstobjekt Berlin-Lichtenberg, Normannen-/Gotlindestraße
[Es folgt die Kartendarstellung des Dienstobjekts Normannenstraße. Die einzelnen Häuser sind mit Ziffern versehen, aus denen sich die Bezeichnung der Häuser ergeben, z.B. "Haus 1". Gleiches gilt für die Höfe. Der Häuserkomplex ist umrissen mit Straßennamen - Ruschestraße (links), Normannenstraße (oben), Magdalenenstraße (rechts) und Frankfurter Allee (unten). An manchen Stellen sind Kreise und Pfeile eingetragen, deren Bedeutung auf der folgenden Seite in einer Legende deutlich gemacht wird.]
Eine selbständige Abteilung ist eine Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet und durch militärische Einzelleiter geführt wurde. Die weiter untergliederten Abteilungen prägten Linien aus (z. B. Abt. XIV; Linienprinzip) oder blieben auf die Zentrale beschränkt (z. B. Abt. X). Die eng umrissenen Zuständigkeiten mit operativer Verantwortung und Federführung orientierten sich an geheimdienstlichen Praktiken (Telefonüberwachung) oder Arbeitsfeldern (Bewaffnung, chemischer Dienst).
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
1953 entstanden durch Umbenennung der Hauptabteilung / Abteilung Personal; zuletzt unterteilt in die Bereiche Kader, Schulung und Disziplinar. Aufgaben: Auswahl, Einstellung, Schulung und Betreuung der MfS-Mitarbeiter, inkl. Versetzungen und Entlassungen von Angehörigen aus dem Dienst des MfS sowie Disziplinararbeit und Gewährleistung der inneren Sicherheit im MfS.
Signatur: BStU, MfS, HA I, Nr. 15557, Bl. 9-10
Kartendarstellungen der Stasi von 1986 zeigen die Zugangswege für MfS-Mitarbeiter sowie die Ein- und Ausfahrten für Dienstfahrzeuge zur Zentralstelle in Berlin-Lichtenberg. Dies umfaßt die Häuser 47, 48 und 49 im Dienstkomplex Gotlindestraße, der 1985 fertiggestellt wurde.
1950 bezog das Ministerium für Staatssicherheit seinen Dienstsitz in den Räumen des Lichtenberger Finanzamtes an der Ecke Normannenstraße und Magdalenenstraße. Von diesem einen Gebäude ausgehend breitete sich die Stasi Stück für Stück aus. Knapp 40 Jahre später umfasste die Stasi-Zentrale eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zuerst verschwanden einzelne Gebäude, dann ganze Straßenzüge. An deren Stelle errichtete das MfS eigene Gebäude, denn die stark wachsende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter erforderte immer mehr Bürofläche. So entwickelte sich ein riesiges geheimdienstliches Areal − militärisch gesichert und von der Umgebung hermetisch abgeriegelt.
Die vorliegenden Übersichtskarten vermitteln einen Eindruck davon, wie abgeschottet die Dienstgebäude in den Bereichen Normannenstraße und Gotlindestraße waren. Nur an bestimmten Orten existierten strengbewachte Zugänge für MfS-Mitarbeiter: an der Ruschestraße sowie im Bereich Normannen-/Magdalenenstraße. Ähnlich verhielt es sich bei den Dienstgebäuden an der Gotlindestraße.
Auffällig hier sind die eingezeichneten neu errichteten Häuser 47 bis 49, die zum Beispiel auf einer Übersichtskarte von 1982 (vgl. BStU, MfS, BdL/Dok., Nr. 2474) noch nicht zu sehen sind. Die drei Dienstgebäude wurden zwischen 1983 und 1985 auf einer Fläche von ca. 2020 Quadratmeter an der Ruschestraße Ecke Gotlindestraße errichtet. Nach der Fertigstellung standen in den Häusern insgesamt über 600 neue Diensträume für die Hauptabteilungen III, XIX und KuSch sowie die Abteilung zur Verfügung.
[Diese Seite zeigt eine Übersichtskarte des MfS-Dienstobjektes Gotlindestraße, welches sich nördlich der Normannenstraße befindet. Auch hier sind die einzelnen Häuser mit Ziffern versehen, aus denen sich die Bezeichnung der Häuser ergeben. Die Gebäude sind von der Ruschestraße (oben), der Gotlindestraße (rechts) und der Plonzstraße (unten) umgeben. Links grenzt das Zoschke-Stadion an den Komplex. Rechts der Gotlindestraße sind Parkplätze eingezeichnet. Unterhalb dieser Parkplätze ist eine Legende verzeichnet. Sie erläutert Kreise und Pfeile, die in der Karte eingezeichnet sind:
Legende
[Kreis, gefüllt mit mehreren Linien] - ständige Personenein- und –ausgänge zum Dienstobjekt
[Kreis, zur Hälfte gefüllt mit mehreren Linien] - zeitweiliger Personenein- und –ausgang (Anmeldung/Auskunft des MfS)
[Pfeil, gefüllt mit mehreren Linien] - ständige Kraftfahrzeugein- und -ausfahrten zum Dienstobjekt mit entsprechender Berechtigung
[Pfeil, zur Hälfte gefüllt mit mehreren Linien] - zeitweilige Kraftfahrzeugein- bzw. -ausfahrten zum Dienstobjekt mit entsprechender Berechtigung
[schwarzer Pfeil] - ständige Ein- und Ausfahrt zum bewachten Parkplatz für Dienstkraftfahrzeuge]
Eine selbständige Abteilung ist eine Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet und durch militärische Einzelleiter geführt wurde. Die weiter untergliederten Abteilungen prägten Linien aus (z. B. Abt. XIV; Linienprinzip) oder blieben auf die Zentrale beschränkt (z. B. Abt. X). Die eng umrissenen Zuständigkeiten mit operativer Verantwortung und Federführung orientierten sich an geheimdienstlichen Praktiken (Telefonüberwachung) oder Arbeitsfeldern (Bewaffnung, chemischer Dienst).
Organisationsstruktur in der MfS-Zentrale, die durch den Minister oder einen seiner Stellvertreter direkt angeleitet wurde. Die zuletzt 13 Hauptabteilungen wurden durch Einzelleiter geführt. Die weiter untergliederten und nach dem Linienprinzip tätigen HA waren für komplexe, abgegrenzte Bereiche operativ zuständig und federführend verantwortlich. Der Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche war an Ressorts oder geheimdienstlichen Praktiken (z. B. Verkehrswesen, Beobachtung, Funkspionage) orientiert.
1953 entstanden durch Umbenennung der Hauptabteilung / Abteilung Personal; zuletzt unterteilt in die Bereiche Kader, Schulung und Disziplinar. Aufgaben: Auswahl, Einstellung, Schulung und Betreuung der MfS-Mitarbeiter, inkl. Versetzungen und Entlassungen von Angehörigen aus dem Dienst des MfS sowie Disziplinararbeit und Gewährleistung der inneren Sicherheit im MfS.