Die Hauptverwaltung A (HV A) war die Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1. Verwaltung, anlehnt. Der Ordnungsbuchstabe A wurde in der Bundesrepublik oftmals, aber unzutreffenderweise mit "Aufklärung" aufgelöst. Die HV A wurde 1951 als Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) gebildet und ging im September 1953 als HA XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit ein. Sie wurde im MfS von 1956 bis zur Auflösung im Juni 1990 als HV A bezeichnet.
Der Name des DDR-Spions Günter Guillaume steht wie kein anderer exemplarisch für die Westspionage des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Er stieg zu einem persönlichen Referenten des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt auf und hatte Zugang zu streng geheimen Unterlagen. Guillaumes Enttarnung und Festnahme am 24. April 1974 löste in der BRD eine der größten innenpolitischen Krisen der Nachkriegszeit aus und veranlasste Willy Brandts, als Bundeskanzler zurückzutreten. Die Stasi analysierte, welchen Anteil die Enttarnung des Kanzleramtsspions an Brandts Rücktritt hatte.
Dokument, 15 Seiten
Der Leiter der Auslandsspionage, Markus Wolf, kritisierte im Januar 1955 in einem Brief an den Leiter der Stasi, Ernst Wollweber, einen Artikel zum fünfjährigen Bestehen der Staatssicherheit. Wolf bemängelte vor allem den nicht adressatengerechten Ton des Artikels.
Dokument, 2 Seiten
In seiner Rede zum 8. Jahrestag des Ministeriums für Staatssicherheit ging Minister Erich Mielke auch auf die Auslandsspionage und die Neuausrichtung der Arbeit der Stasi in Westdeutschland ein.
Audio, 1 Stunde, 25 Minuten, 51 Sekunden
Dem Leiter der Hauptverwaltung A (HV A), Markus Wolf, wurde in einer Beurteilung vom 30. April 1974 bescheinigt, eine "außerordentlich wertvolle Arbeit" zu leisten. Die Enttarnung des DDR-Spions Günter Guillaume nur wenige Tage zuvor und der damit zusammenhängende Fehlschlag für die HV A kommt in dem Dokument nicht zur Sprache.
Dokument, 2 Seiten
Im November 1986 schied der Leiter der Hauptverwaltung A, Markus Wolf, nach 35 Jahren offiziell aus dem aktiven Dienst der Stasi aus. Die Stasi beobachtete auch nach seinem Ausscheiden sehr genau, inwiefern sich gegnerische Geheimdienste für Wolf interessierten.
Dokument, 2 Seiten
Die Verhandlungen zum 1972 geschlossenen "Grundlagenvertrag" führten Egon Bahr für die Bundesrepublik und Michael Kohl für die DDR. Die Stasi war stets in Gespräche zwischen den beiden Delegationen involviert und verfasste zahlreiche Berichte zu den Vertragsverhandlungen.
Dokument, 6 Seiten