Neben der Staatssicherheit warb auch die Volkspolizei Bürger als Spitzel an, besonders ab Herbst 1953. Die dazu ermächtigten Kriminalpolizisten wurden 1959 als sogenannte Operativgruppen disloziert: eine Operativabteilung in der HA Kriminalpolizei der HV der DVP, Operativgruppen in den Abteilungen K der Bezirksdirektionen der DVP und Arbeitsgruppen in den Abteilungen K der VP-Kreisämter. Diese sollten solche Verbrechen untersuchen, die nur durch spezifische Mittel und Methoden (wie den Einsatz von Spitzeln) zu klären waren. Die entsprechenden Fälle wie auch die Zuträger konnte die Staatssicherheit jederzeit in eigener Regie übernehmen.
Die Stasi beobachtete 1965 die Beat-Szene und vor allem die neuen "Laienkapellen" mit Namen wie "The Butlers", "The Starlets" oder "The Shatters" sehr genau. In Anlehnung an die westlichen Idole spielten die Jugendlichen in der DDR eigene Stücke und Cover-Versionen westlicher Rock- und Beatmusik. Die Volkspolizei und Staatssicherheit verfolgten die neue Jugendkultur mit Misstrauen, sie protokollierten bei den Auftritten dieser Musikgruppen "Ausschreitungen" und "Rowdytum".
Dokument, 16 Seiten
Vor dem Überfall auf das Punkkonzert in der Ost-Berliner Zionskirche hatten sich am 17. Oktober 1987 mehrere Skinheads in der Gaststätte "Sputnik" an der Greifswalder Straße getroffen.
Dokument, 1 Seite
Das Zentralkomitee der SED griff im Dezember 1987 in das Strafverfahren gegen vier Skinheads ein, die ein Punkkonzert überfallen hatten. In einem Schreiben erläutert der Generalstaatsanwalt, wie die bewusst unpolitische Konzeption der ersten Gerichtsverhandlung zu dem zunächst geringen Strafmaß führte.
Dokument, 3 Seiten
Im Herbst 1987 attackierten mehrere Dutzend Neonazis die Gäste eines Punkkonzerts in der Ost-Berliner Zionskirche. Staatssicherheit und Volkspolizei waren vor Ort, griffen aber während des Überfalls nicht ein. Dieser Vorfall machte die gewaltbereite Neonazi-Szene der DDR erstmals öffentlich und bewegte die Stasi dazu, sich mit den rechtsextremen Skinheads auseinanderzusetzen. Anders als den Punks, hatte die Geheimpolizei ihnen bis dahin kaum Aufmerksamkeit gewidmet.