Die Olympischen Spiele 1972 standen ganz im Zeichen der Entspannungspolitik und boten der DDR eine große Chance. Denn seit Jahren hatte die Bundesrepublik bei vielen großen Sportveranstaltungen eine eigenständige DDR-Delegation verhindert. Bei den Spielen in München führten die DDR-Athleten nun erstmals eine eigene Fahne und hörten bei den Siegerehrungen ihre eigene Hymne. So konnte die SED-Führung der Welt eine erfolgreiche DDR präsentieren. Das Ministerium für Staatssicherheit sicherte dies ab.
Der Nordische Kombinierer Klaus Tuchscherer galt als Nachwuchshoffnung des DDR-Leistungssports. Aus Liebe zu einer jungen Österreicherin nutzte er seine erste Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck , um sich abzusetzen und im Westen zu bleiben. Die Staatssicherheit begann eine umfangreiche Begleitung des Vorfalls.
Bevor die DDR-Delegation zu den Olympischen Spielen nach Seoul aufbrechen konnte, erstellte das MfS einen „Ausreiseentscheid“ für alle Teilnehmer. Gegen die ausgewählten 593 Personen erhoben die zuständigen Abteilungen des MfS „keine Einwände“.
Dokument, 2 Seiten
Auch die Sportler wurden politisch "geschult", um das Bild der DDR offensiv und positiv darzustellen. Vor allem jedoch hatten sie konkrete "Leistungsaufträge" zu erfüllen, um der DDR sportliche Erfolge zu sichern. So bekamen etwa die Sportler aus der Sportvereinigung Dynamo, hinter der die Volkspolizei, Zollverwaltung und Staatssicherheit standen, schon zu Beginn des Olympiajahres konkrete Aufträge, wie viele Medaillen sie in München gewinnen sollten.
Dokument, 7 Seiten
Das VIII. Turn- und Sportfest der DDR im Jahr 1987 war nicht nur eine Leistungsshow des Sports, sondern diente auch der politischen Inszenierung "sozialistischer Körperkultur". Der Film verdeutlicht dies anhand von Stadion-Aufnahmen und einer Rede von Stasi-Minister Erich Mielke.
Video, 10 Minuten, 37 Sekunden
In direkter Nachbarschaft zur ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg liegt bis heute das Hans-Zoschke-Stadion, die Heimat des Sportvereins SV Lichtenberg 47. Die enge Bebauung des Stasi-Areal Mitte der 70er und der trotzdem steigende Platzbedarf des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) sorgten dafür, dass die Stasi ihre Lichtenberger Zentrale auf das Gelände des angrenzenden Stadions ausdehnen wollte. Doch eine Übernahme war nicht ohne Weiteres möglich.
Dokument, 2 Seiten