Nachdem Neonazis im Herbst 1987 die Besucherinnen und Besucher eines Punkkonzerts in der Ost-Berliner Zionskirche attackiert hatten, beschäftigte sich die Staatssicherheit der DDR erstmals gezielt mit rechtsextremen Skinheads. Im März 1989 verzeichnete sie einen weiteren Anstieg der Gewaltdelikte in der Neonaziszene und eröffnete den Operativen Vorgang "Ring".
Dokument, 2 Seiten
Im Herbst 1987 attackierten mehrere Dutzend Neonazis die Gäste eines Punkkonzerts in der Ost-Berliner Zionskirche. Staatssicherheit und Volkspolizei waren vor Ort, griffen aber während des Überfalls nicht ein. Dieser Vorfall machte die gewaltbereite Neonazi-Szene der DDR erstmals öffentlich und bewegte die Stasi dazu, sich mit den rechtsextremen Skinheads auseinanderzusetzen. Anders als den Punks, hatte die Geheimpolizei ihnen bis dahin kaum Aufmerksamkeit gewidmet.
Der nach West-Berlin ausgebürgerte Schriftsteller Jürgen Fuchs war in den 80er-Jahren für SED und Stasi einer der größten "Staatsfeinde". Im Jahr 1982 eröffnete das MfS den Operativen Vorgang (OV) "Opponent". Fuchs war in Initiativen der unabhängigen DDR-Friedensbewegung wie den von Robert Havemann und Rainer Eppelmann veröffentlichten "Berliner Appell" involviert und stellte Kontakte zu Westmedien her.
Dokument, 4 Seiten