Inoffizielle Mitarbeiter (IM) waren das wichtigste Instrument des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), um primär Informationen über Bürger, die Gesellschaft, ihre Institutionen und Organisationen der DDR oder im Ausland zu gewinnen. Unter Umständen hatten IM auf Personen oder Ereignisse in der DDR steuernden Einfluss zu nehmen.
Der Leiter des Suhler Bezirksamts, Gerhard Lange, gab am 24. November 1989 seinen Mitarbeitern eine Anordnung zur Aktenvernichtung weiter. Der Nachfolger Mielkes und Chef der in "Amt für Nationale Sicherheit" (AfNS) umbenannten Staatssicherheit, Wolfgang Schwanitz, hatte am 22. November die "Reduzierung" der Aktenbestände, insbesondere in den Kreisämtern, angeordnet.
Dokument, 5 Seiten
Viele Stasi-Dienststellen in den Kreisen des Bezirks Suhl wurden im Dezember 1989 von Demonstranten betreten, um die Vernichtung von Unterlagen zu stoppen. Die Stasi-Mitarbeiter hatten in den Nächten zuvor ganze Arbeit geleistet und hinterließen den Protestierenden oft nur Säcke voller Papierschnipsel. Die Notizen eines Stasi-Mitarbeiters zeigen, dass es auf einer Dienstbesprechung am 4. Dezember auch um das planmäßige Verbrennen von Akten ging.
Dokument, 2 Seiten
Die schlechten Beziehungen zwischen Kirche und Staat Anfang 1988 machten ein Gespräch auf höchster Ebene notwendig. Erich Honecker ließ dazu ein Grundsatzpapier entwerfen, das alle Leiter der MfS-Diensteinheiten erhielten.
Dokument, 11 Seiten
In einer Auswertung des X. Schriftstellerkongresses dokumentierte die Staatssicherheit kritische Äußerungen der Rednerinnen und Redner. Sie vermutete, dass der Kongress nicht nur bei den Literaturschaffenden den Auftakt für "staatsunabhängige Strukturen" und oppositionelle Aktivitäten bilden könnte.
Dokument, 12 Seiten
Im Jahr 1988 geriet die evangelische Kirche, unter deren Dach sich Friedens- und Bürgerrechtsgruppen organisierten, zunehmend unter Druck. Insbesondere Ausreisewillige, die sich hier in eigenen Gruppen formierten und durch Kirchenbesetzungen ihrem Anliegen Nachdruck verliehen, waren SED und Staatssicherheit ein Dorn im Auge. Zur Schulung ihrer inoffiziellen Mitarbeiter sammelte die Stasi Beispiele, in denen sich die Kirche klar gegen das staatliche Vorgehen der Ausreisewilligen positionierte.
Dokument, 5 Seiten
Im Frühjahr 1984 gründeten einige Leipzigerinnen einen Ableger der Ost-Berliner Gruppe "Frauen für den Frieden". Die Frauen engagierten sich dort gegen Militarismus und für Bürgerrechte sowie eine andere Bildungs- und Erziehungspolitik in der DDR. Die Stasi setzte mehrere Inoffizielle Mitarbeiter (IM) ein, um die Gruppe zu bespitzeln. Eine IM, die wegen ihrer Schwangerschaft ausschied, sollte mit ihrem Abgang noch einmal gezielt für Auseinandersetzungen in der Gruppe sorgen.
Dokument, 2 Seiten