Signatur: BStU, MfS, HA IX, Fo, Nr. 593, Bild 219-255
Im konspirativen "Objekt 74", dem Forsthaus "An der Flut" bei Briesen, gewährten Mitarbeiter der Abteilung XXII in den Jahren 1980 bis 1982 aktiven RAF-Mitgliedern Unterschlupf und trainierten sie teilweise im Umgang mit Waffen. Darüber hinaus bereitete das MfS im "Objekt 74" insgesamt zehn RAF-Aussteiger auf ein Leben in der DDR vor und brachte sie auch später bei regelmäßigen Zusammenkünften unter.
Die 1970 gegründete Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksterroristische Gruppe in der Bundesrepublik Deutschland. Die Staatssicherheit sammelte zunächst Informationen über die Terroristen, beobachtete deren Aktivitäten und duldete ihre Reisen in den Nahen Osten über den Ostberliner Flughafen Schönefeld. In den 80er Jahren intensivierten sich die Kontakte und die Staatssicherheit bot zehn RAF-Aussteigern Unterschlupf in der DDR. Zudem trainierte das MfS einige Terroristen im Umgang mit Waffen.
Die Bilderserie zeigt Außenaufnahmen der Gebäude des konspirativen "Objektes 74" aus dem Jahr 1990, die unter unbekannten Umständen entstanden. Hier trainierten Stasi-Offiziere beispielsweise die Terroristen Henning Beer und Christian Klar im Umgang mit einer Panzerfaust. Auch die zehn RAF-Aussteiger, die in der DDR untertauchten wollten, wurden durch das MfS ab 1980 im „Objekt 74“ auf ihr neues Leben vorbereitet. So lernten beispielsweise die RAF-Mitglieder Silke Maier-Witt, Monika Helbing und Susanne Albrecht, im Forsthaus ihre neuen Biografien auswendig. Auch später kamen die Aussteiger einmal im Jahr in Briesen zusammen.
Neben Angehörigen der RAF traf die Staatssicherheit im „Objekt 74“ auch andere Terroristen und wichtige Informanten. So sind beispielsweise Besuche von Ottfried Herbert Hepp, einem ehemaligen Neonazi, der mit einer rechtsterroristischen Gruppe 1982 mehrere Anschläge auf Einrichtungen und Angehörige der US-amerikanischen Streitkräfte und Banküberfälle in Deutschland verübte, verbürgt. Auch Vertreter der Gruppe um Abu Nidal, einer terroristischen Abspaltung der PLO, waren nachweislich im „Objekt 74“ Gäste der Staatssicherheit.
Das Foto zeigt eine Außenaufnahmen eines Gebäudekomplexes. Im Mittelfeld des Bildes ist ein altes Bauernhaus in klinkerbauweise zu erkennen. Das Haus hat ein Satteldach mit Ziegeln. Auf dem Dach befindet sich zentriert eine Antenne, links ein kleiner Schornstein, rechts ein kleinerer und ganz rechts außen ein größerer Schornstein. Das Haus verfügt über ein Erdgeschoss und ein Kellergeschoss mit symmetrisch angeordneten Fernstern. Insgesamt sind vier Fenster in jedem Geschoss erkennbar. Es handelt sich um historische Holzsprossenfenster, mit klassischer Aufteilung. In der Mitte des Erdgeschosses befindet sich die Eingangstür, sie ist auf dem Bild geöffnet. Der Keller verfügt vermutlich rechts über einen separaten Zugang über eine Treppe, die durch ein Gitter erkennbar ist. Links neben der Tür ist eine schmiedeeiserne Laterne zur Beleuchtung angebracht. Rechts neben der Tür steht ein weißer Eimer, links neben der Tür eine weiße Kiste, auf der vermutlich eine Latte und etwas Folie liegen. Es könnte sich bei der Kiste um einen Kühlschrank oder ein anderes technische Gerät handeln. Zwei weitere weiße Kisten stehen etwas weiter rechts neben der Eingangstür. Auf der linken Seite schließt sich an das mittlere, historische Gebäude ein Neubau an. Dieser Neubau steht rechtwinklig zu dem Altbau und riegelt das Grundstück nach rechts ab. Der Neubau ist im Stil eines eingeschossigen Bungalows mit Flachdach errichtet. Der Sockel des Daches ist weiß, die Fassade mit grauem Strukturputz versehen. Der Bungalow verfügt über vier erkennbare Fenster und zwei Türen, die symmetrisch angeordnet sind. Vor den Fenstern befinden sich schmiedeeiserne Gitter mit Verzierungen im Stil der 60er Jahre. Über den Türen befinden sich schmiedeeiserne Laternen zur Beleuchtung. Die vordere Tür im Bild ist geöffnet, ein Schlüssel steckt im Schloss. Vor der geöffneten Tür ist ein Abfluss auf einer mit Betonplatten ausgelegten Fläche erkennbar. Auf der rechten Seite des historischen Mittelgebäudes schließt sich ein ähnlicher Bungalow an. Auf dem Bildausschnitt ist ein geöffnetes Fenster erkennbar. Vor dem Bungalow steht ein Baum. Vor den Gebäuden befindet sich eine mit Betonplatten versiegelte Fläche und ein Weg zum Haus, der rechts und links von zwei Rasenstücken gesäumt ist. Rechts vom Weg befinden sich auf dem Rasenstück drei schmiedeeiserne niedrige Laternen, die den Weg bei Dunkelheit beleuchten. Zusätzlich sind auf dem rechten Rasenstück noch eine Hollywoodschaukel und im Anschnitt ein Metalltisch und zwei hölzerne Gartenstühle erkennbar. Ganz vorne im Bildausschnitt sieht der Betrachter rechts ein weiteres Gebäude im Anschnitt. Bei diesem Gebäude handelt es sich vermutlich um einen weiteren Neubau der ebenfalls als Bungalow dem historischen Gebäude leicht versetzt gegenüber steht. Die Fassade ist mit grauem Strukturputz versehen.
Abteilung XXII (Terrorabwehr)
1975 entstanden aus einer Unterstruktur der AG beim 1. Stellv. des Ministers; 1989 mit der Abt. XXIII zur HA XXII zusammengeführt.
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Signatur: BStU, MfS, HA IX, Fo, Nr. 593, Bild 219-255
Im konspirativen "Objekt 74", dem Forsthaus "An der Flut" bei Briesen, gewährten Mitarbeiter der Abteilung XXII in den Jahren 1980 bis 1982 aktiven RAF-Mitgliedern Unterschlupf und trainierten sie teilweise im Umgang mit Waffen. Darüber hinaus bereitete das MfS im "Objekt 74" insgesamt zehn RAF-Aussteiger auf ein Leben in der DDR vor und brachte sie auch später bei regelmäßigen Zusammenkünften unter.
Die 1970 gegründete Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksterroristische Gruppe in der Bundesrepublik Deutschland. Die Staatssicherheit sammelte zunächst Informationen über die Terroristen, beobachtete deren Aktivitäten und duldete ihre Reisen in den Nahen Osten über den Ostberliner Flughafen Schönefeld. In den 80er Jahren intensivierten sich die Kontakte und die Staatssicherheit bot zehn RAF-Aussteigern Unterschlupf in der DDR. Zudem trainierte das MfS einige Terroristen im Umgang mit Waffen.
Die Bilderserie zeigt Außenaufnahmen der Gebäude des konspirativen "Objektes 74" aus dem Jahr 1990, die unter unbekannten Umständen entstanden. Hier trainierten Stasi-Offiziere beispielsweise die Terroristen Henning Beer und Christian Klar im Umgang mit einer Panzerfaust. Auch die zehn RAF-Aussteiger, die in der DDR untertauchten wollten, wurden durch das MfS ab 1980 im „Objekt 74“ auf ihr neues Leben vorbereitet. So lernten beispielsweise die RAF-Mitglieder Silke Maier-Witt, Monika Helbing und Susanne Albrecht, im Forsthaus ihre neuen Biografien auswendig. Auch später kamen die Aussteiger einmal im Jahr in Briesen zusammen.
Neben Angehörigen der RAF traf die Staatssicherheit im „Objekt 74“ auch andere Terroristen und wichtige Informanten. So sind beispielsweise Besuche von Ottfried Herbert Hepp, einem ehemaligen Neonazi, der mit einer rechtsterroristischen Gruppe 1982 mehrere Anschläge auf Einrichtungen und Angehörige der US-amerikanischen Streitkräfte und Banküberfälle in Deutschland verübte, verbürgt. Auch Vertreter der Gruppe um Abu Nidal, einer terroristischen Abspaltung der PLO, waren nachweislich im „Objekt 74“ Gäste der Staatssicherheit.
Das Bild zeigt einen von Bäumen umstanden Gebäudekomplex auf einer Wiese. Im Mittelfeld des Bildes sieht der Betrachter ein aus Klinkern errichtetes Haus in der Giebelansicht. Das Haus hat ein Satteldach. Die Giebelansicht weist ein Holzsprossenfenster, ein rundes Dachbodenfenster und ein kleines vermutlich zu einem Treppenaufgang gehörendes Fenster auf. Hinter dem Holzsprossenfenster hängt eine Gardine. Auf dem Dach des Hauses befinden sich eine Antenne und zwei große Scheinwerfer. Im hinteren Bereich des Daches ist ein Schonstein im Anschnitt erkennbar. Vor dem Haus, leicht rechts steht ein großer gemauerter Schonstein, der sich über die gesamte Höhe des Hauses erstreckt und über den Giebel weit hinausreicht. Der Schornstein ist begehbar und oben mit einem Geländer versehen. An dem Schonstein lehnt eine Leiter. Vor dem Haus befindet sich eine separate Bedachung, eine Art Unterstand, die mit Wellblech bedeckt ist. Unter diesem Unterstand lagern diverse Dinge, die nicht genauer erkennbar sind, es könnte sich um Holz oder Steine handeln. Ein Teil der Wandfläche ist unter dem Unterstand geweißt. Vor dem Unterstand befindet sich eine niedrige Ziegelmauer, die durch einen Zugang zum Unterstand unterbrochen wir, sich sonst aber um das Haus fortzusetzten scheint. Ein Teil dieser Mauer ist im linken Teil verputzt und geweißt, es könnte sich um eine angeschlossene Terrasse handeln. Vom Unterstand aus zieht sich ein Kabel zum Dachfirst des Hauses. Rechts neben dem verklinkerten Altbau schließt sich ein Neubau an. Der Betrachter schaut bei der vorliegenden Aufnahme auf die Rückseite des Neubaus, der das Gelände wie eine Mauer abriegelt. Bei dem Neubau handelt es sich um einen langgezogenen eingeschossigen Bungalow, der bis auf eine Ausnahme keine Fenster an seiner Rückseite aufweist. Am rechten Rand des Gebäudes gibt es kleines, vergittertes Fenster, das einer Schießscharte ähnelt. Der Neubau ist mit grauem Strukturputz versehen und hat ein Flachdach mit weißem Gesims. Vor den Gebäuden erstreckt sich eine Wiese auf der links ein überwucherter Zufahrtsweg erkennbar ist. Auf der Wiese ist im rechten Teil eine Fläche abgezäumt, dahinter steht eine Tischtennisplatte aus Beton. Die Gebäude werden von hohen Bäumen und Sträuchern eingerahmt.
Abteilung XXII (Terrorabwehr)
1975 entstanden aus einer Unterstruktur der AG beim 1. Stellv. des Ministers; 1989 mit der Abt. XXIII zur HA XXII zusammengeführt.
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