Bericht über eine "Hetzausstellung" zum Ende des Prager Frühlings
Signatur: BStU, MfS, ZAIG, Fo, Nr. 3406, Bl. 407a-446
Im Frühjahr 1968 gewannen Reformer in der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei an Einfluss. Der sogenannte "Prager Frühling" wurde jedoch im Spätsommer des Jahres durch einen Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes erstickt. In Braunschweig entstand dazu eine Ausstellung mit dem Titel "Prag 21. August 1968", die das MfS dokumentierte.
Die Reformer innerhalb der tschechoslowakischen Kommunisten wollten einen demokratischen Sozialismus verwirklichen, hoben die Pressezensur auf und formulierten ein umfassendes Reformprogramm. Der von der Bevölkerung der ČSSR mitgetragene "Prager Frühling" wurde jedoch im August des Jahres durch einen Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes niedergeschlagen.
Die DDR beteiligte sich nicht militärisch an dem Einmarsch – aus Rücksicht auf die tschechische Bevölkerung, die sich noch gut an die Besetzung ihres Landes durch deutsche Truppen im Jahre 1938 erinnern konnte. Die Stasi aktivierte jedoch alle verfügbaren Quellen, um über die Lage im Nachbarland auf dem Laufenden zu bleiben.
Anfang September inspizierte die Stasi eine Ausstellung in Braunschweig, welche das Ende des Prager Frühlings dokumentierte. Mit Fotos und einem ausführlichen Ausstellungsbericht dokumentierte die Staatssicherheit die "Hetzausstellung gegen die ČSSR" in ihren Akten.
Metadaten
- Diensteinheit:
- Hauptabteilung VIII
- Urheber:
- MfS
- Datum:
- 4.9.1968
- Rechte:
- BStU