Oskar Brüsewitz
Am 18. August 1976 übergoss sich der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz vor der Michaeliskirche in Zeitz mit Benzin und zündete sich an. Vier Tage später erlag er im Bezirkskrankenhaus Halle seinen schweren Verbrennungen. Sein Suizid war Ausdruck des Protestes gegen das repressive Bildungssystem der DDR und den Einfluss des Regimes auf die Kirche. In der DDR sei eine freie Ausübung des Glaubens nicht möglich.
Oskar Brüsewitz wurde am 30. Mai 1929 in Willkischken im Memelland geboren und wuchs dort in einer Bauern- und Handwerkerfamilie auf. Nach dem Krieg begann er eine Schuhmacher-Lehre in der Nähe von Chemnitz. Nach der Gesellenprüfung ging Oskar Brüsewitz nach Westdeutschland und legte dort seine Meisterprüfung ab.
1951 heiratete Oskar Brüsewitz seine erste Frau und seine Tochter Renate wurde 1952 geboren. Die Ehe scheiterte 1954 und der Schuhmacher zog in die DDR. In Leipzig lerne er seine zweite Frau Christa kennen, die er Ende 1955 heiratete. Zusammen hatten sie drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.
Von 1964 bis 1969 besuchte Brüsewitz in Erfurt die Predigerschule. Er wurde 1970 in ordiniert und wurde anschließend evangelisch-lutherischer Pfarrer in Rippicha im Kreis Zeitz. Mit vielen Aktionen und Aktivitäten versuchte er, die Menschen von der Kirche und dem Glauben zu überzeugen. Einerseits kamen seine Aktionen gut an, andererseits führte seine fehlende Diplomatie zu Beschwerden bei Kirchenvertretern und Gemeinde.
Durch diese drastische Aktion verstarb Brüsewitz am 22. August 1976.
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